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Abbauprodukte werden natürlich durch unsere Entgiftungsorgane ausgeschieden aber der Ausscheidungsprozess kann u.a. gestört sein oder unsere Entgiftungsorgane überfordert, so dass es durchaus Sinn macht, unseren Körper bei der Entsorgung der Stoffwechselreste aktiv mit Entschlacken zu unterstützen.

Manchmal fühlen wir uns unausgeglichen, wir sind erschöpft und zu allem Überfluss sitzen die Hosen viel zu eng und wir haben zugenommen. Zeit, um den Körper mal wieder richtig zu entschlacken. «Schlacken» stehen dabei als Synonym für die Stoffwechselreste, die unseren Körper belasten können und sich vielleicht durch eine unausgewogene Ernährung, zu viel Stress und zu wenig Bewegung in unserem Körper angesammelt haben. Im wissenschaftlichen Sinne gibt es keine «Schlacken» aber in der Naturheilkunde werden mit diesem Begriff die Gifte und Säuren zusammengefasst, die im Übermaß zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Mit Entschlacken den Körper unterstützen

Durch unsere Entgiftungsorgane werden Abbauprodukte natürlich ausgeschieden aber der Ausscheidungsprozess kann u.a. gestört sein oder unsere Entgiftungsorgane überfordert, so dass es durchaus Sinn macht, unseren Körper bei der Entsorgung der Stoffwechselreste aktiv zu unterstützen. Nur wie und wie oft? Bestenfalls tagtäglich! Unser Körper ist 24 Stunden im Auf- und Abbau und je aktiver wir ihn jeden Tag unterstützen, desto weniger Schlacken können sich ansammeln.

Angewohnheit Rauchen
Oftmals ist uns gar nicht mehr bewusst, was unser Körper alles zu verarbeiten hat. Photo by Pixabay

Von Nikotin, über Alkohol, Medikamenten, Schadstoffen, Hormonen, Zusatzstoffen in Nahrungsmitteln bis hin zu Schwermetallen hat unser Körper einiges zu tun. Nicht zu vergessen die Säuren, die aus der Verstoffwechslung von Lebensmitteln oder auch bei Stress entstehen. Bei einem Übermaß kommt unser Körper bei eingeschränkter Selbstregulation an seine Kapazitäten und die Säuren und Gifte werden womöglich nicht mehr ausreichen ausgeschieden, sondern in Knochen, Muskulatur, Binde- oder Fettgewebe eingelagert. Sind zum Beispiel die Nieren eingeschränkt und kann Harnsäure nicht mehr ausreichend entsorgt werden, kann es passieren, dass sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern, wie es bei Gicht der Fall ist.

Überlastung unserer Entgiftungsorgane

Weitere Folgen von einer Überlastung unserer Entgiftungsorgane können Hautunreinheiten, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder auch Erschöpfung und Müdigkeit sowie Gewichtszunahme oder Cellulite sein.

Regelmässiges Entschlacken kann z.B. Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder auch Erschöpfung vorbeugen.
Regelmässiges Entschlacken kann z.B. Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder auch Erschöpfung vorbeugen. Photo by Pixabay

Zeit zum Entschlacken! Am besten nimmt man eine Entschlackungskur mit Hilfe eines Heilpraktikers vor, da dieses Thema sehr umfangreich ist. Um aber unsere Entgiftungsorgane im alltäglichen Leben zu entlasten, gibt es einige Tipps, die auch zu Hause durchgeführt werden können.

Unterstützung der Leber

Unsere Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan in unserem Körper. Sie entfernt Giftstoffe aus dem Blut, speichert Nährstoffe und hilft dabei, Fett zu verarbeiten. Um unsere Leber effizient zu unterstützen, benötigt unser Körper ausreichend Wasser und Lebensmittel mit entgiftungsunterstützender Funktion. Zur Unterstützung der Leber bieten sich besonders Radieschen-, Rettich- und Brokkolisprossen oder auch Artischocken und Avocados an.

Bitterstoffe

Wir neigen dazu, lieber Süßes als bittere Lebensmittel in unsere Ernährung zu integrieren. Dabei sind diese Bitterstoffe so wichtig für unseren Körper und besonders für unsere Leber. Bitterstoffe regen u.a. die allgemeine Leberaktivität an, wodurch der gesamte Stoffwechsel angeregt wird. Unsere Leber wird entlastet und kann ihre Aufgaben wieder reibungslos durchführen. Bitterstoffe können in Form von Bitterbasenpulver, alkoholfreiem Kräuterelixier und natürlich über pflanzliche Lebensmittel zu sich genommen werden (z.B. Chicorée, Radicchio oder Löwenzahn).

Mariendistel

Zur Unterstützung der Leber ist Mariendistel ganz besonders geeignet, eine der beliebtesten Heilpflanzen Europas. Die Mariendistel mit ihrem Wirkstoff Sylimarin kommt bevorzugt bei Leberschäden durch Schadstoffe wie Alkohol, Drogen oder Medikamente zum Einsatz. Mariendistel kann in Form von Samen, Tabletten, Pulver oder auch Tee genommen werden. Mariendistel wirkt entzündungshemmend und verbessert zusätzlich auch das Hautbild.

Zitronen

Zitronen unterstützen den Entgiftungsprozess der Leber und wirken sich positiv auf unseren Säure-Basen Haushalt aus. Die Zitrone schmeckt zwar sauer wird aber basisch verstoffwechselt. Um den Entgiftungsprozess zu unterstützen kann ganz einfach ein leckeres Zitronengetränk in den Tag eingebaut werden.

Die Zitrone schmeckt zwar sauer wird aber basisch verstoffwechselt.

Zutaten

Frisch gepresster Saft einer Zitrone, 250 ml stilles Wasser, 1 Bio-Apfel, 1 Gurke, 1 Banane, 1 Tl Kokosöl

Zubereitung

Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einem Smoothie vermischen.

Darmpflege

Eine ganz besondere Rolle bei der Entschlackung spielt der Darm. Alles, was wir essen und trinken gelangt erst in den Darm und von dort in die Leber. Je schlechter der Zustand unseres Darms ist, desto mehr Arbeit hat unsere Leber. Giftige Stoffwechselreste und unvollständig verdaute Stoffe können bei einer gestörten Darmflora in unsere Leber wandern und zu einer Überlastung führen. Neben einer Darmreinigung kann die Einnahme von Probiotika sich positiv auf den Darm und unser Immunsystem auswirken. Je mehr saisonales Obst, je mehr Gemüse, grüne Säfte und natürliche Speisen gegessen werden, umso schneller erholt sich der Darm.

Eine tolle Möglichkeit, die Darmflora zu unterstützen, sind probiotische Gärgetränke aus Brot. Hierzu gibt es Studien, die u.a. aufzeigen, dass Gärgetränke aus Brot ein leicht saures und damit gesundes Darmmilieu hervorrufen und dadurch die gesunden Milchsäurebakterien in ihrem Wachstum unterstützen (Immune modulation with Kanne-Brottrunk to prevent pollinosis: a 1-year observational study with follow-up). Das Getränk schmeckt leicht säuerlich, kann aber mit etwas Wasser gemischt werden und eignet sich somit auch wunderbar, um täglich seine Gesundheit zu unterstützen.

Basische Bäder

Hast du auch schonmal etwas «ausgebadet»? Oft sind wir der Bedeutung mancher Sprichwörter gar nicht mehr bewusst. Nach einem Tag, an dem wir «sauer» und «ausgelaugt» nach Hause kommen, empfiehlt sich ein basisches Bad. Durch das Konzentrationsgefälle bei einem basischen Bad zwischen Wasser und Gewebe sollen Säuren nach Außen dringen, um für Ausgleich zu sorgen.

Fussbad im Sprudelbecken
Diese Wirkung ist auf das Prinzip der Osmose zurückzuführen (Badeosmose). Photo by Pixabay

Mineralien im Basenbad sollen der Haut zugeführt und gleichzeitig abgelagerten Schadstoffe ausgeschieden werden. Glaubst du nicht? Basische Zusätze gibt es einige, die du dir im Internet oder im Reformhaus kaufen kannst. Wenn diese dir nur zum Probieren zu teuer sind, kannst du auch Kaiser Natron nehmen. 1-2 Päckchen in die Wanne und ein ausgiebiges Bad bis zu 40 Minuten für dein Aussehen und deine Gesundheit. Einfach mal ausprobieren!

Tea Time

Oft lesen wir von Entgiftungstees, die zur Entschlackung des Körpers angeboten werden. Die enthaltenen Kräuter wirken auf unsere Entgiftungsorgane und unterstützen somit die Ausscheidung von Giftstoffen. Dies ist ganz einfach in den Alltag einzubauen und die Teesorten lassen sich nach Geschmack variieren. Besonders zum Entgiften eignen sich: Brennnessel, Lindenblüten, Ingwer, Ginseng oder Große Klette.

Zistrosetee

Unter den Entgiftungstees ist besonders der Zistrosetee hervorzuheben. Die Zistrose, 1999 zur wichtigsten Heilpflanze Europas ernannt, wirkt entzündungshemmend und hervorragend bei der Entgiftung, was durch Studien belegt wurde: «Ein hochkonzentrierter Auszug aus der Cistusrose hat bei vierwöchiger Anwendung bei Rauchern dazu beigetragen, dass der schädliche Cadmiumgehalt im Blut nach der Kur deutlich geringer war als zuvor» (Siegers, C. P. (2008): Release of heavy metals (cadmium, mercury) from human blood and urine by Cystus Sud; Planta Medica.).

Unter den Entgiftungstees ist besonders der Zistrosetee hervorzuheben
Unter den Entgiftungstees ist besonders der Zistrosetee hervorzuheben. Photo by Pixabay

Von dem Tee kann bis zu einem Liter am Tag getrunken und die Anwendung kurweise über 4 Wochen vorgenommen werden. Der Tee kann sogar noch am Abend getrunken werden denn er wirkt nicht anregend und enthält auch keine Gerbstoffe. Dem Zistrosetee werden weitere positive Wirkungen nachgesagt bei Erkältungen und grippalen Effekten, Entzündungen im Rachenraum, Akne und Neurodermitis, Hautbildverbesserungen und Herzproblemen.

Basische Ernährung

Je weniger wir unseren Körper mit säurebildenden Nahrungsmitteln belasten, desto mehr unterstützen wir unsere Entgiftungsorgane. Leicht verdauliche und nährstoffhaltige Lebensmittel, wie grünes Gemüse, Beeren, Samen und Sprossen sind empfehlenswert. Tolle Gewürze unterstützen in der basischen Ernährung zudem den Entgiftungsprozess ganz automatisch. Hierzu gehören Rosmarin, Ingwer, Kardamom und Kurkuma.

Auswahl von basischen Lebensmitteln im Freien
Leicht verdauliche und nährstoffhaltige Lebensmittel sind empfehlenswert beim Entschlacken. Photo by Pixabay

Um den Körper zu unterstützen sollten Alkohol, industrieller Zucker und verarbeitete Nahrungsmittel durch basenreiche Alternativen ersetzt werden. Fertiggerichte, Fast Food, Softgetränke und Kaffee belasten unsere Entgiftungsorgane und können zu Müdigkeit, Nervosität und einem anfälligen Immunsystem führen. Mit Kartoffeln, Mandeln, Trockenfrüchten, Obst, Gemüse, Salaten, Sprossen lassen sich gesunde Speisen zaubern. Leckere Gemüse Curries oder auch basische Pommes sind tolle Alternativen um Fertigprodukte zu ersetzen. Mit dem Bonus, dass sie nicht nur schmecken, sondern auch noch ganz nebenbei unsere Entgiftungsorgane entlasten.

Mehr zum Thema Entschlacken findest Du auf BasischFit.

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