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Die Gurke (Curcumas sativus) gehört botanisch gesehen zu den Kürbisgewächsen. Ihre Herkunft ist nicht ganz klar. Ursprünglich in Nordindien beheimatet soll sie dort an den Südhängen des Himalajas ihren Ursprung haben. Ebenfalls existiert die Theorie, dass sie aus dem tropischen Afrika stammt und über Ägypten in den Mittelmeerraum gelangte.
Die verschiedenen Sorten
Die Allrounderin lässt sich in mehrere Typen unterscheiden:
- Schlangengurken
- Feldgurken
- Traubengurken
- Sikkim-Typen
- kugelige Typen
Schlangengurken (Glashausgurken)
Sie sind eine stachellose Sorte, welche über 40 cm lang und bis 500 Gramm schwer werden kann. Im konventionellen Gemüsebau ist dies jedoch nicht wirtschaftlich. Sie wird normalerweise bei einem Gewicht von 100 Gramm im Supermarkt im Gemüseregal angeboten.
Feldgurken zum Einlegen
Sie haben weiße oder schwarze Stacheln und werden oft als Senf- oder Schälgurken auf dem Feld angebaut und anschließend in der Industrie verarbeitet. Unterdessen
«Sikkim-Typen» («Sibirische Gurken»)
Mit den «Sikkim-Typen» werden die «Sibirische Gurken» und die Sorten indischer Herkunft bezeichnet. Diese Typen sind unterdessen als Samen im Handel erhältlich oder an Spezialitäten-Märkte als Setzlinge gekauft werden. Sie unterscheiden sich in ihrer gedrungenen und walzenförmigen Wuchsform sehr stark von den uns bekannten Sorten. Zudem besitzen sie eine ausgeprägte rot-orange fast bräunliche Schale. Sie sind jedoch sehr robust und die reife Frucht ist um einiges länger haltbar als unser herkömmliches Gewächs.
Traubengurken (Cornichon oder Essiggurken)
Sie bilden pro Blattachsel (Verzweigung zwischen Stängel und Austrieb-Blatt) mehrere kleinere Gewächse. Diese werden je nach Sorte bei einer Länge ab 7 cm bis ca. 10 – 15 cm geerntet. Im Hausgarten geben sie einen reichen Ertrag und können gut in Gläser für einen späteren Genuss eingemacht werden. Diese Sorten werden auch Cornichon oder Essiggurken genannt.
Unterdessen werden in Gartenfachmärkten oder in Samenfachgeschäften viele verschiedene Sorten für jeden Geschmack angeboten. Meine persönliche Favoritin ist die «Nostrano». Sie enthält viel mehr Fruchtfleisch und entwickelt trotz ihres hohen Wassergehalts einen sehr intensiven und aromatischen Geschmack.
Die kurze, kräftige Sorte mit leicht stacheliger Haut, ist unter Gemüsekennern immer noch ein Geheimtipp und wird vor allem auf Gemüsemärkten, in Reformhäusern und Bioläden verkauft. Im Freiland oder im Garten ausgepflanzt ist sie äußerst robust und widerstandsfähig und auch weniger anfällig für Krankheiten.
Da in der Schale die meisten Vitamine und Mineralien enthalten sind, sollte man das Gemüse gut waschen und unbedingt mit der Schale genießen und wenn möglich auf biologischen Anbau achten.
Standort, Aussaat und Pflanzung des leckeren Gemüse
Der ideale Zeitpunkt der Anzucht der jungen Pflänzchen sollte frühestens Ende April/Anfangs Mai beginnen. Am besten je zwei bis drei Samen in einen Topf mit einem Durchmesser von ca. 8 – 10 cm aussäen oder je einen Samen in einen Quelltopf – wie im Video gezeigt – stupfen. Den Samen fingerdick bedecken, auf die warme Fensterbank oder in ein Zimmergewächshaus aufstellen und gut feuchten halten. Keimtemperatur sollte bei mindestens 15 Grad (im Freiland) oder besser bei ca. 25 Grad liegen. Keimdauer liegt bei 10 – 15 Tagen.
Nach den Eisheiligen (zweite Monatshälfte im Mai) können die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Aber Vorsicht! Die Junpflänzlein sind bei Schnecken sehr beliebt! Der Abstand der einzelnen Pflanz-Reihen sollte ungefähr einen Meter und der Abstand in der Reihe etwa 30-40 cm betragen. Bevorzugte Nachbarn sind Erbsen, Bohnen, Salat und Sellerie. Auch Dill eignet sich gut als Begleiter für die Pflanzen, sowohl im Beet, als auch im Salat.
Gurken sind mit sich selbst unverträglich. Das heißt, sie sollten frühestens nach vier Jahren wieder am selben Standort gepflanzt werden. Mit etwas Übung können die Setzlinge ohne Probleme auf der Fensterbank oder in einem Gewächshaus selber angezogen werden.
Pflege, Düngung und Fruchtfolge
Gurken sind ähnlich wie die Tomaten sehr frostempfindlich. Sie sollten erst dann ins Freiland kommen, wenn die Tagestemperaturen in Bodenhöhe mindestens 15 Grad Celsius erreichen. Sie brauchen viel Wärme und mögen einen windgeschützten Platz. Bei Spätfrost kann auch ein Gartenvlies zum Schutz vor Kälte eingesetzt werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte für die Pflanzen ein Rankgerüst aus einfachem Maschendraht, Bambusstäben oder eine Rankhilfe aufstellen. Das erleichtert die Pflege und spätere Ernte.
Ähnlich wie die Tomaten lieben die Gurken einen nährstoffreichen und humosen Boden. Kompost und Mulchdecke sind von Vorteil. Als Mulchen wird im Gartenbau das klein- oder großflächige Bedecken des Bodens mit unverrottetem organischen Materialien bezeichnet. Vorsicht mit Düngen während der Blütenbildung. Die Pflanze ist während dieser Zeit sehr salzempfindlich und sollte vorher und nachher gedüngt werden.
Während den Sommermonaten (Ende Juni bis Mitte August) und während der Bildung von Früchten, ist es wichtig, dass die Pflanze reichlich gegossen wird. Staunässe sollte aber vermieden werden. Zu empfehlen ist Regenwasser aus der Regenwassertonne oder aber, falls dies nicht zur Verfügung steht, normales Leitungswasser, welches jedoch nicht zu kalt sein darf. Damit die Pflanzen gut gedeihen können, sollte der Boden immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Mehltau und die Gemeine Spinnmilbe ist der größte Feind der Pflanzen. Von Mehltau befallene Blätter müssen sofort entfernt werden. Zur Vorbeugung hilft oft schon ein genügender Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen.
Verwendung der Gurke
Gurken sind vor allem im Sommer eine willkommene Erfrischung, denn durch ihren hohen Wassergehalt von bis zu 96 Prozent versorgen sie unseren Körper mit viel Flüssigkeit. Ob als erfrischender Gurkensalat, als Dip-Gemüse mit Joghurt oder Quark und Kräutern aber auch als gedünstetes Gurkengemüse, sind sie im Sommer die obligaten Begleiter zu feinen Sommergerichten. Bei geschwollenen Händen und Füssen soll sie ebenfalls Abhilfe schaffen, da ihr eine entwässernde Wirkung nachgesagt wird.
Aber nicht nur zum Essen kann das leckere Gemüse verwendet werden, auch in der Hautpflege spielen sie eine große Rolle. In feine Scheiben geschnitten aufs Gesicht und die Augenpartien gelegt, erhalten Sie eine wunderbar erfrischende Gesichtsmaske. Aufgrund ihrer wohltuenden und kühlenden Wirkung sagt man ihr bei Sonnenbränden eine schmerzlindernde und kühlende Wirkung nach.
Wie sie sehen ist die Gurke eine echte Allrounderin, die in der Küche wie auch im Garten nicht mehr wegzudenken ist. Wann starten Sie mit Ihrer ersten Erfahrung mit der Pflanze im Garten oder auf dem Balkon?
Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen viel Spaß und gutes Gelingen.
Ihre Andrea Rothenberger