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Zitronenverbene aus Stecklingen vermehren ist gar nicht so schwer. Die Verveine ist eine bezaubernde und aromatische Duftpflanze, welche sich unter den Duft- und Kräuterpflanzen ihren Platz erobert hat. Ihr feiner fruchtiger und zitronenartiger Duft ist köstlich. Sei es als Tee, zur Verfeinerung bei süßen oder würzigen Salaten oder als Duftpflanze in Blumensträußen oder im Garten.
Zitronenverbene vermehren
Die verholzende Staude «Aloysia triphylla», auch als Zitronenverbene, Zitronenstrauch oder Verveine bekannt, ist vor allem durch den Verveine- oder Verbena-Tee ein Begriff. Die Blätter riechen intensiv nach Zitrone und werden frisch oder getrocknet verwendet. Der nicht frostharte, verholzende Strauch treibt im Frühling von unten aus, ab Juni erscheinen weiße Blüten.
Die Zitronenverbene ist eine anmutige, filigrane Kübelpflanze, welche bei richtiger Pflege viele Jahre hält. Im Herbst stößt sie ihr Laub bei Temperaturen unter 8° C ab und kann anschließend stark zurückgeschnitten werden. Die Überwinterung erfolgt frostfrei. In einem warmen Wintergarten werden die Blätter das ganze Jahr geerntet. Sämtliche Pflanzenteile enthalten intensiv duftende ätherische Öle. Ihr feiner und frischer Duft erinnert stark an Zitronen.
Ursprünglich stammt die Zitronenverbene aus Südamerika. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie nach Europa gebracht. Aus dem Botanischen Garten von Madrid wurden Samen und junge Pflanzen nach ganz Europa versandt.
Wo findet sie Verwendung
Die Zitronenverbene findet vielseitige Verwendung. Sie ist nicht nur als Zier- und Duftpflanze im Garten sehr beliebt. Ihre feinen weißen Blüten locken viele Schmetterlinge und Hummeln an. In einem Duftgarten sollte man ihr unbedingt einen Platz einräumen. Die Blätter werden häufig als würzende Zugabe für süße oder herzhafte Salate verwendet. Ihre Bekanntheit hat sie aber durch ihren sehr aromatischen Tee erhalten, welcher kalt oder warm als erfrischendes Getränk genossen wird.
Zitronenverbene aus Stecklingen vermehren
Die Vermehrung über Samen ist sehr selten und die Keimung der Samen eher schwierig. Darum wird die Zitronenverbene hauptsächlich aus Kopf-Stecklingen vermehrt. Das heißt, die Spitzen der Triebe werden auf drei Augen geschnitten und in Anzucht- oder Kräutererde gesteckt. Die nicht benötigten Blätter werden entfernt und der Trieb in die Erde gesteckt.
Nach ein paar Wochen wird der Steckling am Triebende in der Erde Wurzeln bilden. Sobald der Steckling neue Blätter bildet, ist er angewachsen. Nun kann er in ein größeres Gefäß umgetopft werden. Um erfolgreich Pflanzen über Stecklinge zu vermehren, ist es wichtig, dass das Pflanzenmaterial nicht zu weich aber auch nicht zu hart, sprich «verholzt» ist. Die Triebspitzen dort schneiden und stecken, wo der Übergang vom weichen zum verholzten Stängel beginnt.
Zu weiche Pflanzen – Stecklinge faulen gerne. Zu verholzte Stecklinge bilden keine oder nur sehr erschwert Wurzeln. Das benötigt etwas Übung und Erfahrung. Also nicht verzweifeln, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Einfach noch einmal probieren!
Während der Wurzelphase immer schön feucht und warm halten. Da die Pflanzen ursprünglich aus subtropischen Gegenden kommen ist ein feuchtes Klima von Vorteil. Am besten wird die anschließende Aufzucht in einem Mini – Tischgewächshaus fortgesetzt. Dieses erhalten Sie im Pflanzen-Fachhandel.
Die beste Vermehrungszeit ist im späteren Frühjahr oder im Sommer. Aber auch im frühen Herbst kann noch vermehrt werden. Ideal ist es, wenn man die Pflanze sowieso zurückschneidet. So erhält man genügend Material, um die Kopfstecklinge zu machen.
Die pflegeleichte Zitronenverbene
Verveine ist eine sehr pflegeleichte Pflanze und wächst bei idealen Bedingungen pro Jahr fast einen Meter. Sie ist ein verholzender Strauch und verzweigt sich locker. Am besten gedeiht sie an einem milden und vor allem sonnigen Standort und hat einen normalen Wasserbedarf. Von Zeit zu Zeit sollte auch ein wenig Dünger nicht fehlen. Die Zitronenverbene zählt eher zu den schwach zehrenden Pflanzen. Trotzdem empfiehlt sich ein organischer Dünger in fester oder flüssiger Form.
Die Pflanze ist bei uns nicht winterhart. Sie ist aber problemlos im Kübel zu halten und gut durch den Winter zu bringen. Sobald die Temperaturen unter 8° C fallen, verliert sie ihre Blätter und kann nun stark zurückschnitten werden.
Alle Zweige werden bis auf drei Augen gekürzt. Ideale Temperatur zum Überwintern liegt bei 5° C. Da die Zitronenverbene den Winter „blattlos“ überdauert, kann sie in ihrem Winterquartier auch dunkel stehen. Ein Platz in der Garage, im kalten Keller oder gar ein ungeheiztes Gartenhaus gehen auch. Glücklich, wer einen Wintergarten oder Kaltgewächshaus besitzt, denn hier werden ihre Blätter den ganzen Winter durch weiter geerntet.
Pflege im Winterquartier
In der Winterruhe braucht die Pflanze nur wenig Wasser. Ideal ist es, wenn die Erde gerade so feucht ist, dass die Pflanze nicht austrocknet. Bei Temperaturen über 15° C treibt sie am Triebende aus, somit kann man sie im März oder April gut in die warme Wohnung holen. Natürlich braucht sie nun wieder mehr Licht und Wasser. Wichtig ist es, wenn nicht schon im Herbst passiert, dass sie nun stark zurückgeschnitten wird. So entwickelt sie einen buschigen und kompakten Wuchs mit vielen Trieben und neuen Blättern. Nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) werden die Jungpflanzen direkt an einen sonnigen und windgeschützten Platz aufgestellt oder direkt in den Garten gesetzt.
Übrigens werden sehr viele Gewürzkräuter wie Salbei, Rosmarin, Lavendel aber auch blühende Kübelpflanze wie Fuchsien oder Gewürz-Geranien genauso aus Stecklingen vermehrt wie hier beschrieben. Probieren Sie es doch einfach aus. Es würde mich freuen über Ihre Erfolge zu hören!
Vielen Dank für die wunderbar klare Beschreibung von >Zitronenverbene aus Stecklingen vermehren<. Von 6 stecklingen, die ich im Herbst gepflanzt habe, sind 5 gekommen, etwa 20/25 cm hoch und machen jetzt Wachstumspause, bleiben aber frisch. Zusammen mit der sehr alten und verschnittenen, aber immer wieder kräftig austreibenden Mutterpflanze überwintern sie am großen Treppenhausfenster.Ich habe vor, sie erst bei Beginn der Wachstumsperiode zu kürzen, damit sie sich verzweigen, in der Hoffnung, daß dies für die jungen Pflanzen so in Ordnung ist.
Hallo liebe Maria Fischer. Das freut mich natürlich sehr, dass aufgrund meiner Anleitung aus 6 Stecklingen 5 richtig schöne und grosse Zitronenverbenen – Jungpflanzen entstanden sind. Sie können übrigens das Material das beim Rückschnitt im Frühling anfällt bei Bedarf wiederum für neue Stecklinge benutzen :-)). Herzliche Grüsse Andrea Rothenberger