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Die Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) – im deutschsprachigem Raum auch Zucchetti genannt – gehört botanisch gesehen zu den Kürbisgewächse. Sie stammen aus Europa, wo die ursprünglichen Formen Ende des 17. Jahrhunderts auftraten. Wer etwas sucht, stellt fest dass es Zucchini in ganz verschiedenen Variationen gibt. Normalerweise werden im Handel vor allem die dunkelgrünen, schlankeren Formen angeboten. Es gibt sie aber auch als weisse, gelbe, creme-grüne, dunkelgrünen oder sogar gestreifte Früchte. Auch sind längliche bis sogar runde Formen bekannt. Wer Zucchini selber aus im Samenhandel erhältlichen Samen aussät, wird über die Vielfalt der Zucchini-Sorten überrascht sein.
Standort, Aussaat und Pflanzung der Zucchini
Die Anzucht der jungen Zucchinipflänzchen sollte frühestens ab anfangs Mai beginnen. Zwei bis drei Samen in einen Topf mit einem Durchmesser von ca. 8-10 cm säen (ca. 1 cm tief) oder je einen Samen in einen Quelltopf – wie im Video bei der Anzucht von Gurken gezeigt – stupfen.
Die Anzuchttöpfe auf eine warme Fensterbank oder in ein Zimmergewächshaus aufstellen und gut feuchten halten. Die Keimtemperatur im Freland sollte mindestens 15 Grad betragen. Am besten keimen die relativ grossen und dickschaligen Samen bei ausreichend Feuchte und Temperaturen von 25 Grad. Die Keimdauer liegt bei 10 bis 15 Tagen.
Damit Zucchini gut gedeihen sollte der Standort im Garten jedes Jahr gewechselt werden. Frühestens nach vier Jahren sollten Zucchini wieder am selben Standort gepflanzt werden. Unbedingt genügend Platz einplanen! Idealer Pflanzabstand alle 2 – 3 Meter eine Pflanze und nicht mehr (siehe auch Krankheiten)!
Pflege, Düngung und Fruchtfolge der Zucchini
Die jungen Pflänzen sind sehr frostempfindlich und sollten erst nach den «Eisheiligen» in den Garten gepflanzt werden. Die idealen Pflanz-Temperaturen sind wenn in Bodenhöhe mindestens 15 Grad Celsius erreicht werden. Sie brauchen viel Wärme und mögen einen windgeschützten Platz. Bei Spätfrost kann auch ein Gartenvlies zum Schutz vor Kälte eingesetzt werden.
Die Pflanzen lieben einen nährstoffreichen und humosen Boden. Kompost und Mulchdecke sind von Vorteil. Mit Mulchen bezeichnet man das klein- oder großflächige Bedecken des Bodens mit organischen Materialien. Während der Blütenbildung sind Zucchini, ähnlich wie Gurken relativ salzempfindlich, darum besser vorher oder nachher düngen oder zu Beginn der Pflanzsaison einen organischen Vorratsdünger in die Erde einarbeiten.
Zucchini benötigen im Sommer relativ viel Wasser und sollten darum reichlich gegossen wird. Zu empfehlen ist Regenwasser aus der Regenwassertonne. Damit die Pflanzen gut gedeihen können, sollte der Boden immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Blätter werden gerne von Echtem und Falschem Mehltau, einer Pilzkrankheit befallen. Von Mehltau befallene Blätter sollten wenn möglich sofort entfernt werden. Damit die Gemüsepflanze optimal gedeiht, ist es ratsam die einzelnen Jungpflanzen in genügend Pflanzabstand zu setzen, das heisst immer alle zwei, besser drei Meter eine Pflanze. Jede Pflanze benötigt mindestens anderthalb bis zwei Quadratmeter Platz.
Verwendung der Zucchini
Zucchetti können roh, gekocht, gegrillt oder gebraten gegessen werden. Auch die sehr große gelbe Blüte ist für den Verzehr geeignet und gilt als Delikatesse. Zucchini enthalten, wie Gurken oder Speisekürbisse, viel Wasser. Sie sind sehr kalorienarm, enthalten viele Vitamine und sind leicht verdaulich. Ob als sommerliches Ratatouille, als Zucchini-Stangen (Dip-Gemüse) mit Joghurt oder Quark und Kräutern als Vorspeise oder leichtes Abendessen, oder ganz kurz in Olivenöl angedünstet als Zucchinigemüse – Zucchini können auf viele Arten zubereitet werden und dürfen in der sommerlichen Küche auf keinen Fall fehlen.
Werden Zucchini bei einer Länge von 10 bis 20 cm geerntet, ergeben sie ein zartes und leckeres Gemüse. Lässt man sie wachsen, können sie eine beachtliche Grösse erreichen. Solch grosse Zucchini werden gerne mit verschiedenen Zutaten gefüllt und mit etwas Käse im Ofen überbacken.
Lagerung der Zucchini
Grosse Zucchetti sind ähnlich wie Kürbisse recht lang haltbar. Kleinere Zucchini sind bis zu 12 Tage an einem kühleren möglichst von Sonne geschützten Stadort zu lagern. Zucchini gehören, genau wie Aubergine, Paprika, Tomaten und Kürbis nicht in den Kühlschrank. Die unmittelbare Nähe von Tomaten oder Äpfeln sollte vermieden werden, da das abgesonderte Ethylengas sie schneller reifen lässt. Dies gilt übrigens fast für jedes Gemüse und auch für viele Früchte wie auch für Frischblumen.
Haben Sie gewusst?
Bitter schmeckende Zucchini sollten unbedingt entsorgt und nicht verzehrt werden. Für den bitteren Geschmack sind giftige Bitterstoffe verantwortlich, welche auch durch das Kochen nicht zerstört werden. Vor allem Zucchinipflanzen, welche selber auf dem Kompost oder sonstwo im Garten gekeimt sind, sollten nicht stehen gelassen und schon gar nicht geerntet werden. Aber auch Pflanzen aus selbstgezogenen Samen können durch die Kreuzung mit anderen Kürbispflanzen einen erhöhten Gehalt an diesen giftigen Cucurbitacinen enthalten. Diese sind für den Menschen nicht sehr bekömmlich und können die Magen- und Darmschleimhaut angreifen. Darum zur Anzucht am besten immer Samen aus dem Samenhandel verwenden.
Zucchini – unverzichtbares Sommergemüse
Zucchini sind während den Sommermonaten ein Gemüse, dass sehr gut für den Anbau im Garten oder Hochbeet geeignet ist. Bei guter Pflege liefern sie nonstop fast alle zwei bis drei Tage kleinere zarte Zucchinis, welche ganz fein geschnitten als Zugabe im Salat sehr lecker sind.
Lässt man die Zucchini etwas länger stehen, sind sie als gefülltes Gemüse echt der Hammer und beliebig befüllbar. Mit etwas Fantasie kann auch gerne einmal eine eigene Version einer gefüllten Zucchetti entstehen. Wenn nicht – Rezepte gibt es genug im Netz!
Wann starten Sie Ihre ersten Erfahrung mit Zucchini im Garten oder im Hochbeet?
Ihre Andrea Rothenberger