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Wie Schnittlauch gehört Petersilie zu den beliebtesten Küchenkräutern. Das zweijährige Gewürzkraut schmeckt frisch geerntet am besten und ist sehr gesund. Ähnlich wie der Schnittlauch wächst Petersilie fast in jedem Garten. Einzig an die Erde stellt die Petersilie etwas mehr Ansprüche.
Am liebsten mag die Petersilie lockere und nährstoffreiche Erde und einen halbschattigen und kühlen Standort. Auch im Balkonkasten gedeiht die vielseitige Gewürzpflanze sehr gut.
Petersilie ist ein beliebtes Küchenkraut und sollte in keinem Gewürz- und Kräutergarten fehlen
Petersilie macht nicht nur als Gewürz- und Küchenkraut eine gute Figur. Auch als Heilpflanze nimmt sie eine wichtige Rolle in der Pflanzenheilkunde ein. Sie besitzt eine ungewöhnliche Fülle an Spurenelementen und Vitalstoffen. Sie enthält viel ätherische Öle und Chlorophyll. Beide Inhaltsstoffe sorgen für die Blutreinigung und sind wichtig für das Bilden von neuem Blut. Ausserdem helfen sie der Leber und Nieren bei der Entgiftung. Wer an Mundgeruch leidet oder zu viel Knoblauch gegessen hat verhilft regelmässiges Kauen von Petersilienblättern zu einem frischen Atem.
Ein weit verbreitetes Küchenkraut
Die Petersilie (Petroselinum crispum) wird in Österreich und Altbayern der «Petersil» und in der Schweiz «Peterli» genannt. Sie ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Wildwachsend kommt sie vor allem im Mittelmeer-Raum vor. Im ersten Jahr bildet sie hauptsächlich Blätter. Im zweiten Jahr bildet sie dekorative Blütenstände. Meist überdauert sie aber in unseren Breitengraden den Winter nicht.
Sie ist eines der am meisten verbreiteten Küchenkräuter. Aus ihren rübenförmigen Wurzeln entspringen mehrere kahle Stängel. Sie sind entweder rund oder stark gerillt. Die Stängel sind wie die ganze Pflanze kahl. Jedoch bilden sich am Ende der Stängel die aromatischen Blätter. Man unterscheidet zwischen der gekrausten und der italienischen Petersilie. Die Pflanze wird je nach Standort zwischen 30 bis 60 Zentimeter hoch. Die grossen Speicherwurzeln der Varietät Wurzel-Petersilie werden als Bestandteil von Suppengrün verwendet.
Das Gewürzkraut bevorzugt Halbschatten und einen windgeschützten Platz. Da die Pflanzen kälteempfindlich sind am besten in Töpfe oder an einen geschützten Platz an einer Hausmauer setzen.
Ausgesät wird ab Februar in eine Saatschale oder Topf
Obwohl in Natur zweijährig, ist «Peterli» in unseren Breitengraden oft nicht winterhart und muss daher jedes Jahr neu ausgesät werden. Ausgesät wird ab Februar in eine Saatschale oder Topf auf der Fensterbank. Dazu füllen Sie Töpfe mit 10 bis 15 Zentimetern Durchmesser mit Kräutererde und säen gleichmässig aus. Den Samen nur ganz leicht decken. Sie benötigen zum Keimen viel Licht. Erde feucht halten. Die Keimdauer dauert ca. 3 Wochen. Optimale Keimtemperatur ist bei 15 – 20 Grad Celsius. Bis zur Keimung regelmässig feucht halten. Ab Mai direkt ins Freiland oder in Balkonkisten säen. Achtung: im Freiland nach Auflaufen (Keimung) des Samens gut gegen Schneckenfrass schützen!
Damit Sie immer genügend frischen «Petersil» zur Verfügung haben, sollten Sie ca. alle 20 Tage im Freiland neu aussäen. Dazu in eine etwa 10 Zentimeter lange Rille im Gartenbeet etwas Samen streuen und mit wenig Erde bedecken. Bis zur Keimung gut feuchten halten.
Tagetes schützt vor Bodenschädlingen
Werden Tagetes direkt neben Petersilie ausgepflanzt können diese Bodenschädlinge fernhalten. Wem Aussäen zu umständlich ist, kann Petersilie ab April/Mai direkt im Gartenfachhandel kaufen. Ausgepflanzt wird im Mai. Ich empfehle beim Kauf auf Bio-Qualität zu achten. So können Sie die würzigen Blätter sofort nach der Pflanzung ernten und geniessen.
Petersilie benötigt viel Nahrung
Petersilie ist ein Starkzehrer und benötigt während der Vegetationsperiode viel Nahrung. Mit reichlich Kompostgaben oder einem ausgewogenen Dünger bei der Pflanzung entwickelt sie sich zu einer kräftigen und aromatischen Pflanze. Petersilie gedeiht am besten bei regelmässiger Feuchte. Der Topfballen darf aber durchaus auch einmal austrocknen. Staunässe mag sie nämlich überhaupt nicht.
Damit Petersilie üppiger wächst von Zeit zu Zeit zurückschneiden. Sie wächst umso schneller nach und wird schön buschig.
Ernte, Frischhalten und Tiefkühlen
Blätter und Stängel fortwährend ernten und frisch verwenden. Erst vor dem Servieren über die Speisen streuen. Nicht oder nur ganz kurz Mitkochen. Beim Kochen verlieren die Blätter ihr wertvolles Aroma.
Beim Ernten darauf achten, dass genügend junge Triebe in der Mitte stehen gelassen werden. So kann die Pflanze – auch trotz regelmässiger Ernte – weiter wachsen. Petersilienblätter können auch sehr gut eingefroren werden. Sie harmonieren min Schnittlauch, Basilikum und Pfefferminze.
In einem aufgeblasenen Plastikbeutel können Sie zuviel geschnittene Blätter übrigens sehr gut im Kühlschrank aufbewahren.
Bei einem Überangebot empfiehlt es sich Petersilienblätter und -Stängel in kleinen Portionen einzufrieren. Das Trocknen der Blätter ist nicht geeignet, da zuviel Geschmack verloren geht.
- Als Sträusschen in einem Tiefkühlbeutel. In gefrorenem Zustand die benötigte Menge zwischen den Fingern verreiben
- Ganze Blättchen portionenweise in Tiefkühlbehältern mit oder ohne Wasser oder Bouillon einfrieren
- fein gehackt portionenweise mit oder Flüssigkeit einfrieren und bei Bedarf gefroren verwenden
Weitere Tipps, wie Sie Schnittlauch pflegen, finden Sie im nachfolgendem Artikel.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg im Garten!
Ihre Andrea Rothenberger
Schnittlauch richtig anbauen, pflegen, ernten und aufbewahren