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Wie schon erwähnt, liebe ich Suppen. Gemüsebrühe verwenden wir beim Kochen nicht nur für Suppen, sondern auch für Soßen, Eintöpfe und vieles mehr. In unseren Rezeptvorschlägen finden Sie die selbstgemachte Brühe ebenfalls recht häufig.
Eigentlich haben wir uns Anfang des Jahres entschieden, mehr «frisch» zu kochen und weniger auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Seien wir doch mal ehrlich: Gemüsebrühe in Pulverform ist schon praktisch, unkompliziert und ohne Frage für viele Gerichte zu gebrauchen. Pulver steht nach wie vor auch noch bei uns in der Küche.
Die Gemüsebrühe vom Discounter
Leider enthält die günstige Gemüsebrühe in Pulverform aus dem Supermarkt kaum Gemüse, manchmal macht der Gemüseanteil sogar nur knapp 1% aus. Dafür enthält es reichlich Geschmacksverstärker, Aromen, verschiedene Zuckerarten und gehärtetes Fett.
Bio-Produkte, die viel Gemüse enthalten und frei von Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärkern, Hefeextrakt und Glutamat sind, finden wir nach genauer Recherche durchaus. Diese haben jedoch einen ziemlich stolzen Preis.
Und seien wir doch mal ehrlich, der Tag war hektisch, Hunger haben wir auch und manchmal bleibt einfach keine Zeit die Gemüsebrühe auch noch frisch zu kochen. Also geben wir im Alltagsküchentrubel dann doch hier und da mal ein halbes Löffelchen Instantbrühe an die Soße oder schmeißen einen Brühwürfel ins kochende Wasser und beruhigen unser schlechtes Gewissen damit, dass selbiger aus dem Biomarkt und nicht vom Discounter stammt.
Selber machen geht ganz einfach!
Gemüsebrühe und selber machen hört sich aufwendig an – ist aber ziemlich einfach und hat den großen Vorteil, dass sie hier frisches Gemüse und frische Kräuter verarbeiten.
Der Extra-Bonus-Punkt: Wenn wir Brühe selber machen, können wir ganz auf unsere persönlichen Vorlieben eingehen. Sie mögen keine Petersilie oder sind gegen Sellerie allergisch? Dann lassen Sie beides einfach weg und geben stattdessen etwas frischen Liebstöckel (Maggikraut) oder frischen Dill dazu.
Für ca. 2 Liter frische Gemüsebrühe brauchen Sie:
- 60 – 100g Porree
- 100 – 200g Zwiebeln
- 350g Fenchel
- 100g Möhren
- 100g Petersilienwurzel
- 100g Knollensellerie
- 5 Wachholderbeeren
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Bund frische Kräuter z.B.: Petersilie, Thymian, Liebstöckel, Selleriekraut etc.
- Meersalz
- 2 Liter Wasser
Auch hier gilt, Sie entscheiden über die verschiedenen Gemüsesorten und über die Kräuter den Geschmack und die Intensität der Gemüsebrühe. Sollten sie eine Gemüsebrühe mit einem sehr intensiven Gemüsegeschmack brauchen, lassen Sie den Ansatz einfach so lange leise köchelnd (ohne Pfannendeckel) auf dem Herd stehen, bis das Wasser auf ca. 1,2 – 1,5 Liter reduziert ist.
Eine unserer liebsten Basics zum Kochen, die Gemüsebrühe kochen wir nicht nur fürs tägliche Gericht frisch. Wenn wir Gemüsebrühe kochen, dann auch gerne eine große Portion. Die überschüssige Menge nutzen wir, um unseren Vorratsschrank aufzufüllen.
Die frisch zubereitete Brühe ist eine super leckere Möglichkeit, euren Gerichten den extra Schliff zu verpassen. Auch eignet sich die Gemüsebrühe durch ihre tollen Inhaltsstoffe hervorragend als Tee-Ersatz. Einmal gekocht, hält sie sich im Kühlschrank locker vier bis fünf Tage. Sie eignet sich ebenfalls hervorragend zum portionsweise einfrieren. Dafür nutzen Sie einfach Eiswürfelbehälter. Diese werden mit dem Ansatz gefüllt und eingefroren. Schon haben Sie ihre eigene Gemüsebrühe immer in praktischen Portionen parat. Einfach genial, oder?
Eine weitere Möglichkeit Gemüsebrühe auf Vorrat herzustellen, ist das Gemüsebrühe-Konzentrat.
Theoretisch können Sie ihr eigenes Instant-Pulver herstellen. Dafür muss die vorbereitete Gemüsemischung jedoch lange im Backofen trocknen. Das halten wir allerdings für Stromverschwendung.
Daher zeigen wir Ihnen heute eine Möglichkeit, Gemüse-Würzpaste selber herzustellen. Das Gemüsebrühe-Konzentrat hält sich durch die Zugabe von Salz, gekühlt 8-10 Monate. Es ist genauso praktisch und vielseitig einsetzbar wie jedes herkömmliche Instant-Pulver.
Für ca. 1 Liter Gemüse-Würzpaste brauchen Sie:
- 150g Porree
- 200g Möhren
- 150g Knollensellerie oder Staudensellerie
- 200g Zwiebel
- 150g Fenchel
- 3 Knoblauchzehen
- Petersilie /Thymian /Liebstöckel etc., je nach persönlichen Vorlieben
- 100g grobes Meersalz
Zusätzlich brauchen Sie ein großes Schraub- oder Bügelglas, Fassungsvermögen 1L oder auch einfach drei Marmeladengläser.
Die selbstgemachte Gemüsepaste nutze ich gerne, um mir zwischendurch schnell mal eine würzige, heiße Suppe zuzubereiten. Für eine große Tasse nutze ich je nach Intensität 1-2 Teelöffel der Würzpaste und gieße anschließend kochendes Wasser in die Tasse. Umrühren, fertig – genießen.
Die selbstgemachte Gemüse-Würzpaste können Sie täglich für Suppen, Soßen, Gemüsegerichten oder Reis- und Nudelgerichten nutzen und nach Ihren persönlichen Vorlieben geschmacklich variieren.
Sollten Sie auf der Suche nach einer weiteren Idee für eine Gemüse-Würzpaste, z.B. nach italienischer Art suchen, schreiben Sie einfach einen Kommentar.
Viel Spaß beim Nachkochen und genießen, wünschen Euch
Heike und Olaf
Tolles Rezept und eine super Alternative zu den herkömmlichen Bouillon. Das werde ich gleich ausprobieren. Vielen Dank.
Ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so einfach ist die Brühe selbst herzustellen.
Ich finde selbstgemachte Sachen sowieso viel besser als die gekauften Fertigprodukte.
Danke für den tollen Beitrag.
LG
Robert