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Feldsalat ist mehr als nur Grünfutter. In ihm stecken viele wertvolle Vitamine. Dank seinem Gehalt an Baldrianöl macht er Appetit auf mehr. Er ist deshalb vorzüglich als gesunde Vorspeise geeignet. Wegen seinem leicht nussigen Geschmack wird er oft auch «Nüsseler» genannt.

Feldsalat hat viele Namen

Feldsalat (Valerianella locusta L.) hat viele Namen. In manchen Regionen heisst er Ackersalat, Ackerlattich, Rapunzel, Rebkresse, Lämmersalat, Mäuseöhrchen und Sunnewirbeli. In Österreich ist er unter «Vogerlsalat» bekannt und in der Schweiz unter «Nüsslisalat» oder «Nüsseler». Er gehört zur Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae).

Feldsalat im Garten
Der bekannteste Vertreter ist der Gewöhnliche Feldsalat. Photo by Andrea Rothenberger

Die Heimat des Nüsslisalates reichte ursprünglich von den Kanarischen Inseln über Nordafrika bis zum Kaukasus. Das wildwachsende und frostharte Kraut wuchs an Weg- und Feldrändern.

Schon früh hatte man das «Rapunzel- Kraut» als antiskorbutisches Heilmittel entdeckt. Erst später wurde es als Kulturpflanze entdeckt.

Kulturgeschichte des Feldsalates in Mitteleuropa

Feldsalat gehört zu den Pflanzen, die schon früh in Mitteleuropa kultiviert worden sind. Im 16. Jahrhundert war der Feldsalat als «Ackerunkraut» bekannt das im Winter auf dem Feld wuchs und als Wildsalat gesammelt wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhundert wurde über den Feldsalat folgendes geschrieben: «der Ackersalat könne im August aus dem Acker gehoben und in die Gärten gepflanzt werden». 1854 hielt der Feldsalat als Kulturpflanze endgültig seinen Einzug in den Gartenbau. Auch dem Arzt, Botaniker und Naturforscher Adam Lonitzer (1528 bis 1586) – bekannt als Lonicerus – war der Feldsalat nicht unbekannt. Er berichtet über junge Rapunzeln, deren Kraut und Wurzeln in Salaten nützlich seien, da sie kühlten, einen guten Magen machten und den Appetit zurückbrächten.

Ein typisches Wintergemüse

Feldsalat kommt sehr gut mit unserem kühlen Klima klar. Das Blattgemüse ist winterhart und verträgt Temperaturen von bis zu minus 15 Grad. Hitze im Sommer bekommt ihm gar nicht. Dann schiesst das Kraut in die Höhe und beginnt zu blühen.

Gedeckter Anbau von Feldsalat
Anbau im Winter im Tunnel als Nachkultur. Photo by Andrea Rothenberger

Aus diesem Grunde sät man Feldsalat vor allem im Herbst und Winter aus wenn andere Blattsalate knapp sind. Das Blattgemüse eignet sich besonders gut als Nachkultur auf abgeernteten Beeten. Auch die Kultur im Gewächshaus oder Tunnel ist vielerorts üblich. Mit einem Gartenvlies kann auch bei Frosttemperaturen gut geerntet werden.

Nachkultur im Gemüsebeet

Der Feldsalat kann bis Ende August als Nachkultur auf den Gemüsebeeten ausgesät werden. Bei trockener Witterung sollten die zarten Pflänzchen regelmässig gewässert werden. Eine Pflanze kann bis zu 25 cm hoch werden. Im Endstadium formen sich die Blätter zu einer Rosette. Hat sie das Rosettenstadium erreicht, kann der Feldsalat geerntet werden.

Feldsalat als Reihensaat
Feldsalat als Reihensaat. Photo by Andrea Rothenberger

Wird das Beet jedoch erst Ende September bestellt, überwintern die kleinen Rosetten und können erst im zeitigen Frühjahr geerntet werden. Die Samen werden in Reihen von 10 cm gesät. Der Abstand in der Reihe zu den einzelnen Pflanzen beträgt 1 bis 2 cm. Damit über einen längeren Zeitraum hinweg geerntet werden kann, ist es von Vorteil, im Abstand von einer Woche immer nur ein bis zwei Reihen auszusäen.

bluehender Feldsalat
Blühender Fewldsalat. Photo by Andrea Rothenberger

Darauf achten, dass der Samen bis zur Keimung feucht gehalten wird. Eine Düngergabe ist nicht erforderlich, da dem Blattgemüse die Nährstoffe der vorangegangenen Kulturen ausreichen. In einem milden Winter (Temperaturen von 4 bis 8 ° Celsius) wachsen die kleinen Rosetten auch während der kalten Jahreszeit weiter.

Die Wachstumszeit beläuft sich auf etwa 50 bis 60 Tage.

Im April treibt die Pflanze dünne zierliche Blütenstängel aus, an denen sich am Ende eines jeden Seitentriebes kleine blassblaue bis hell-violette fünfzipfelige Blüten befinden.

Die Samen reifen in den Monaten Juni bis Juli, danach stirbt die Pflanze ab.

 

Als Wintersalat der ideale Vitaminspender

Sein hoher Anteil an ätherischem Baldrian-Öl verleiht ihm nicht nur den feinen nussigen Geschmack, sondern wirkt auch beruhigend auf den Magen. Darüber hinaus ist der vitaminreiche Feldsalat ideal für Linienbewusste eine willkommene Abwechslung, denn er besitzt nur 12 Kalorien (48 Kilojoule) je 100 Gramm. Er sollte demzufolge im Winter auf keinem Fall auf dem täglichen Speiseplan fehlen.

Das Wintergemüse hat einen hohen Carotin-Gehalt und verfügt über nahezu doppelt soviel Vitamin C wie beispielsweise Kopfsalat. Das Beta-Carotin das oft auch als Provitamin A bezeichnet wird, sichert den Aufbau und das normale Funktionieren von Haut und Schleimhäuten und schützt vor Infektionen. Es ist ferner an der Rhodopsinbildung (Sehpigment) in der Netzhaut mitbeteiligt und wirkt so auf das Hell-Dunkel-Sehen. Der Feldsalat besitzt auch einen hohen Anteil an Eisen, Folsäure, Kalium und Vitamin B6 und weist in geringen Mengen auch Kupfer, Zink, Magnesium und Phosphor auf.

Feldsalat mit Granatapfel
Köstlicher Feldsalat mit Granatapfel, Radies und Hirse. Photo by Pixabay

Feldsalat passt hervorragend zu allen winterlichen Speisen. Obwohl der er in der Zubereitung etwas aufwendig ist, entschädigt das Blattgemüse mit seinem ausgefallenen Nussaroma jeden Salat. Er schmeckt sowohl alleine als auch gemischt mit anderen Blattsalaten. Lecker dazu sind Baumnüsse oder etwas Baumnussöl im Dressing. Feldsalat passt auch zu deftigen und fleischhaltigen Gerichten oder mit geröstetem Speck.

Meine Leibspeise ist Feldsalat mit gekochten und fein gehackten Eiern, frische Radies-Scheiben und einem Schuss feinen naturbelassenem Baumnussöl. Was ist Ihr Favorit?

Ihre Andrea RothenbergerMerkenMerken

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