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Sie haben sich vorgenommen abzunehmen und wollen endlich Ihrer Wunschfigur näher kommen. Voll motiviert haben Sie begonnen, nur um nach kurzer Zeit durch eine alte Angewohnheit ins Straucheln zu kommen. Abnehmen hat viel damit zu tun, eingefahrene Verhaltensmuster in allen Lebensbereichen zu durchbrechen.
Genau da liegt der Haken: Eingeschliffene Verhaltensweisen und liebgewonnene Angewohnheiten lassen sich nicht einfach über Bord werfen. Oder wie es Mark Twain formulierte: «Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterprügeln, Stufe für Stufe.» Diese Angewohnheiten laufen oft unserem eigentlichen Ziel entgegen und längst nicht alle sind uns wirklich bewusst.
Nur läuft ungefähr die Hälfte unseres täglichen Handelns automatisch ab. Dies zeigt einerseits das grosse Potential von guten Gewohnheiten auf. Ebenso weist es auf die Gefahr hin, die durch schlechte Angewohnheiten lauern.
Stellen Sie sich vor, wieviel leichter Ihnen Abnehmen fällt, wenn Ihre Verhaltensmuster es fördert. Und wieviel schwieriger es ist, wenn sie es nicht tun. Doch was macht eine Gewohnheit aus? Und wie können wir sie uns zu nutzen machen?
Was wir wissen müssen, um bewusst eine Angewohnheit zu verändern
Sebastian Bamberg, Sozialpsychologe an der Fachhochschule Bielefeld, stellte fest: «Die alltäglichen Verhaltensweisen sind so stark habitualisiert, dass die blosse Absicht, die zu ändern, gar nichts bringt». Das heisst: Wir müssen bewusst gegen diese Angewohnheiten vorgehen. Um dafür gerüstet zu sein, müssen wir wissen, wann oder wodurch sie ausgelöst wird und wie sie aufgebaut ist.
Eine Angewohnheit besteht immer aus drei Teilen, einem Auslösereiz, einer Routine und einer Belohnung. Wenn wir ein Verhalten oder eine Handlung viele Male wiederholen, merkt sich unser Gehirn, in welchem Zusammenhang dieses Verhaltensmuster benötigt wird. Dieser wirkt von da an als Signal. Ein Auslösereiz kann z.B. ein Ort, eine Zeit, ein Gefühl, Geruch oder Geräusch sein. Auf den Auslösereiz folgt das eingeübte Verhaltensmuster, die Routine. Dieses wird durch ein weiteres Signal, der Belohnung, beendet.
Dieses zweite Signal, die Belohnung, entstand im Abschluss eines neu gelernten Verhaltens durch die Ausschüttung von Glückshormonen. Wegen diesem Verlangen nach der Belohnung fällt es uns schwer Gewohnheiten zu ändern.
Ablauf einer kontraproduktiven Angewohnheit
Auslösereiz – Duft: Auf dem Weg zur Arbeit laufe ich an einer Bäckerei vorbei und rieche frischgebackenes Gebäck.
Routine – der Kauf: Ohne zu überlegen gehe ich in die Bäckerei und kaufe mir ein Croissant und einen Coffee-to-go.
Belohnung – Lustgefühl: Genüsslich beisse ich in das Croissant hinein und nehme einen Schluck Kaffee. Vordergründige Belohnung ist der Genuss. Die wahre Belohnung ist für mich in diesem Beispiel jedoch «ich gönne mir was».
Warum es sich lohnt, gute Angewohnheiten im Alltag zu etablieren
Wie Sie sicherlich auch schon am eigenen Leib erfahren haben, ist das Ändern von Gewohnheiten nicht ganz einfach und kostet viel Energie. Wieso lohnt es sich dennoch, diesen Aufwand zu betreiben?
Die ursprüngliche Gehirnstruktur in der Gewohnheitshandlungen ablaufen, kann nicht zwischen gutem und schlechtem Verhalten unterscheiden. Sie strebt einzig danach, für ihre Mühe belohnt zu werden. So entstehen im Laufe unseres Lebens immer wieder auch unerwünschte Verhaltensmuster. Wenn wir abnehmen wollen, schlagen wir uns mit diesen Mustern herum, da sie unser Abnehmen torpedieren. Versuchen wir zu widerstehen, kostet es uns eine Unmenge Energie in Form von Willenskraft.
Das Problem dabei ist, dass jeder von uns nur eine begrenzte Menge an Willenskraft besitzt. Im täglichen Kampf gegen schlechte Gewohnheiten steht deshalb schon im Vornherein der Sieger fest.
Im Gegensatz dazu kosten uns Angewohnheiten keine Willensstärke. Deshalb lohnt es sich, Energie zum Aufbau erwünschter Gewohnheiten einzusetzen, um nachher umso mehr Energie zu sparen. Automatisierte Verhaltensmuster machen bis 50 Prozent unseres Verhaltens aus!
Angewohnheiten bewusst machen und ändern lohnt sich
- Angewohnheiten sind erlernte Verhaltensmuster, die uns ohne Anstrengung wie ferngesteuert handeln lassen. Damit sparen wir Energie.
- Der Nachteil der Gewohnheiten ist, dass sie immer reflexartig und unreflektiert ablaufen. Der zuständige Teil unseres Gehirns kann nicht abwägen, ob ein Verhalten für uns gut oder schlecht ist oder langfristig Sinn macht.
- Umso wichtiger ist es, uns selbst schädliche Angewohnheiten bewusst zu machen und sie gezielt durch sinnbringende zu ersetzen.
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Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Artikel einen Nutzen bringen und freue mich auf Kommentare Ihrerseits. Ihnen wünsche ich viel Erfolg auf Ihrem Weg zu Ihrer Traumfigur!
Ihre Susan Rothenberger
Automatismen sparen eben Willenskraft!
Genau!