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Diabetes ist Zivilisationskrankheit. Aber nicht jeder Fall ist gleich. Welche Arten von Zuckerkrankheiten gibt es? Woran erkennt man sie, wie behandelt man sie und wie kann man vorbeugen? Lesen Sie hier das Wichtigste nach.
Was ist Diabetes?
In der Umgangssprache heißt Diabetes auch Zuckerkrankheit. Denn der Zuckerhaushalt ist hier gestört. Beim gesunden Menschen hält das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse den Blutzuckerspiegel in engen Grenzen. Beim Diabetiker schießt der Wert in die Höhe. Ist zu viel Zucker im Blut, dann gelangt er auch in den Urin. Daher der Name Diabetes mellitus. Das heißt übersetzt: «honigsüßer Durchfluss».
Drei Arten von Diabetes sollten Sie kennen: Typ 1, Typ 2 und Schwangerschaftsdiabetes. Sie haben unterschiedliche Ursachen und brauchen unterschiedliche Behandlung. Der Schwangerschaftsdiabetes ist ein Sonderfall, denn er verschwindet von selbst wieder.
Typ 1: Der angeborene Diabetes
Beim Diabetes-Typ 1 kann der Körper kein Insulin mehr herstellen. Ursache ist eine Autoimmunerkrankung: Der Körper zerstört die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Schlagartig treten die Symptome von Diabetes-Typ 1 auf:
- schneller, unerklärlicher Gewichtsverlust
- ständiger Durst
- ungewöhnliche Trinkmengen: über 10 Liter am Tag
- häufiger Harndrang
- weitere mögliche Symptome: Übelkeit, Bauchschmerzen, Schwächegefühl, Sehstörungen
Wie behandelt man Diabetes-Typ 1?
Ein Typ-1-Diabetiker muss das fehlende Insulin sein Leben lang ersetzen. Heute verwendet man dazu einen Insulinpen oder eine Insulinpumpe. Mehrmals am Tag muss der Patient seinen Blutzuckerwert kontrollieren.
Entsprechende Messgeräte gibt es im Fachhandel für Diabetiker. Was die Ernährung betrifft, müssen Typ-1-Diabetiker auf zwei Dinge achten: Einerseits müssen sie ihre Kohlenhydratmenge mitzählen, um genug Insulin zu spritzen. Andererseits müssen sie aufpassen, nicht in den Unterzucker abzurutschen.
Typ 2: Der erworbene Diabetes
Früher nannte man diese Form auch Altersdiabetes. Heute erkranken schon junge Leute häufig daran. Denn schuld an dieser Diabetesform ist die Lebensweise, vor allem die Ernährung mit zu viel Fett und Zucker. Hohe Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte über Jahre hinweg machen den Menschen insulinresistent. Die Bauchspeicheldrüse stellt zwar Insulin her, aber der Rest des Körpers reagiert immer weniger darauf. Die Symptome beginnen langsam. Der Typ 2 kann jahrelang unbemerkt bleiben.
Wer bekommt Diabetes-Typ 2?
- Rauchen
- Vitamin-D-Mangel
- Stress
- genetische Veranlagung
Woran erkennt man einen Diabetes-Typ 2
Diabetes-Typ 2 beginnt mit unspezifischen Symptomen: Müdigkeit, Schwäche und erhöhte Infekt Neigung. Vor allem Blasenentzündungen bekommen Typ-2-Diabetiker häufig. Die spezifischen Zuckersymptome – Durst und häufiges Wasserlassen – treten dagegen erst spät auf. Zur Diagnose eines Diabetes-Typ 2 braucht der Arzt eine Blutprobe und eine Urinprobe.
Wie behandelt man einen Diabetes-Typ 2?
Diabetes-Typ 2 ist meistens heilbar. Die Zuckerkrankheit verschwindet, wenn man die Ursachen beseitigt. Vor allem muss das Übergewicht weg. Das bedeutet:
- Ernährungsumstellung: kein Zucker, wenig Fett
- kein Tabak
- Sportprogramm entsprechend der Gesundheit des Patienten
Der Arzt begleitet all diese Schritte. Oft kommt ein Ernährungsberater mit ins Team. Die mediterrane Küche hat sich bei Typ-2-Diabetikern besonders bewährt. Macht der Patient gut mit, dann kommt der Stoffwechsel wieder in Ordnung. Mit derselben Strategie können Sie vorbeugen: gesunde Ernährung und genug Bewegung.
Leider bleiben viele Patienten bei ihren ungesunden Gewohnheiten und bevorzugen die Behandlung mit Tabletten (Metformin oder Sulfonylharnstoffe). Reicht das nicht, um den Blutzucker im Normbereich zu halten, dann kommen Insulinspritzen dazu.
Schwangerschaftsdiabetes: ein Sonderfall
In der Schwangerschaft können die Hormone den Zuckerhaushalt durcheinanderbringen. Etwa jede achte werdende Mutter bekommt deshalb vorübergehend Diabetes mellitus. Nach der Entbindung normalisiert sich der Stoffwechsel wieder, und die Schwangerschaftsdiabetes verschwindet.
Wer bekommt Schwangerschaftsdiabetes?