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Primeln sind mit ihren frischen und fröhlichen Blütenfarben beliebte Frühblüher und künden den nahenden Frühling an. Sie sind in den Farben Gelb, Orange, Rot, Rosa, Violett, Blau und Weiss erhältlich. Mit etwas Fantasie und Kreativität lassen sich Primeln kombiniert mit anderen Frühjahrs-Blühern zu tollen Frühlings-Dekorationen für Haus und Garten verarbeiten. 

Primeln – die farbenfrohen Frühblüher sind sehr beliebt

In einem schönen Gefäss oder Übertopf begrüssen sie uns vor der Haustüre oder auf der Fensterbank. Im Wohnzimmer bringen sie ein Hauch vom lang ersehntem Frühling nach drinnen. Geflochtene Körbe oder Gefässe aus Birkenrinde, aber auch bunte Keramiktöpfe oder farbige Zinkeimer oder Giesskannen sind bepflanzt mit Primeln ein echter Hingucker.

Weisse Primeln in edlem Übertopf für In- und Outdoor.
Weisse Primeln in edlem Übertopf für In- und Outdoor. Photo by Andrea Rothenberger

Selbstverständlich können Sie auch einen Frühlings-Blumenkasten mit Primeln und verschiedenen Frühlingsblüher bepflanzen.

Herkunft und Geschichte

Primeln gehören zu den ersten Blühpflanzen im neuen Jahr und machen ihrem Namen damit alle Ehre, denn ihr Name wird vom Lateinischen «Primus» abgeleitet, was «der Erste» bedeutet. In England sind sie unter dem Namen «Primerose» bekannt. «Prime» in Bezug auf Erste und «rose» auf Rosen, da die gefüllten Primeln einer Rose sehr ähnlich sehen.

Gefüllte Blüten sehen einer Rose sehr ähnlich.
Gefüllte Blüten sehen einer Rose sehr ähnlich. Foto by Pixabay

Bekannt sind Primeln vor allem als kleine Topfpflanzen aus dem Supermarkt. Doch eigentlich sind Primeln sehr ausdauernde Wild- und Gartenstauden.

Artenreich trotz karger Umgebung

Es gibt über 500 Arten von Wildprimeln, welche über die ganze Nordhalbkugel verbreitet sind. Etwa die Hälfte aller Arten sind in China beheimatet. Eine der bekannteren Primeln in unseren Breitengraden ist die Aurikel oder Alpenaurikel (Primula auricula).

Alpen-Primeln im Gebirge
Keck streckt die Alpenaurikel ihre knallig-gelben Blüten in die Bergluft. Foto by Pixabay

Besonders artenreich sind die Wildprimeln im Gebirge vertreten, wo sie sich bestens an ihre karge Umgebung angepasst haben.

Die «Echte Schlüsselblume» gilt als Heilpflanze

In unseren Breitengraden ist vor allem die einheimische echte Schlüsselblume (Primula veris) bekannt. Diese wurde schon sehr früh als Heilpflanze gegen Husten eingesetzt, da schleimlösend und entkrampfend. Leider ist sie in den letzten Jahrzehnten sehr selten geworden. Darum darf sie in vielen Ländern nicht mehr gepflückt oder ausgegraben werden.

Je nach Witterung und Lage blüht sie schon im Februar blühen. Die Hauptblütezeit ist aber ab Mitte März.

Echte Schlüsselblume ist geschützt
Die Echte Schlüsseblume gedeiht oft auf ungedüngten Wiesen, unter lichtem Gehölz oder an Waldrändern oder Bachufern. Foto by Pixabay

Selbstverständlich gibt es unterdessen auch Zuchtformen für den Garten oder aber man besorgt sich in einer spezialisierten Wildstauden-Gärtnerein die Wildform. Einmal im Garten angesiedelt wird sie sich Jahr für Jahr stetig ausbreiten und Ihren Garten mit den zarten und filigranen Blüten verzaubern.

An welchem Standort fühlen sich Schlüsselblumen wie auch die Gartenprimeln besonders wohl?

Schlüsselblumen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Oft gedeihen sie im Wald unter lichtem Gehölz oder an feuchten Wiesenböschungen oder Bachufern. Sowohl die Wildformen der Primula veris wie auch die Gartenform lieben humosen und lockeren und durchlässigen Boden. Sehr lehmige Böden lassen sich mit viel grobem Sand etwas auflockern und aufwerten.

Können Primeln auch im Topf kultiviert werden?

Schlüsselblumen wie auch Gartenprimeln lassen sich sehr gut in Töpfen und Balkonkästen kultivieren. Regelmässiges Giessen sowie ein geeigneter Standort ist Voraussetzung für gutes Gedeihen.

Farbige Zink-Giesskanne mit gelber Primel bepflanzt.
Farbige Zink-Giesskanne mit gelber Primel bepflanzt. Photo by Andrea Rothenberger

Eine gute Drainage im Topf durch Blähton-Kugeln oder durch alte Tonscherben helfen das überschüssige Wasser abzutransportieren. Andere geeignete Frühlingsblumen sehen sie in meinem Artikel über Frühlingsdeko.

Primeln für den Indoorbereich

Die Blüten der Becherprimel (Primula obconica) erheben sich majestätisch über das grüne Laub.
Die Blüten der Becherprimel (Primula obconica) erheben sich majestätisch über das grüne Laub. Photo by Andrea Rothenberger

Im Zimmer gedeiht vor allem die Becherprimel (Primula obconica). Sie ist um einiges grösser als die Gartenprimel (Primula vulgaris, syn. acaulis) und steckt ihre Blüten auf langen Blütenschäften dem Himmel entgegen.

Wie alle Primeln mag sie es gerne kühl bei ca. 15 Grad Celsius. Da unsere Wohnräume meist überheizt sind, kann man sie zum Beispiel auch in ein kühleres Treppenhaus oder das etwas kühlere Schlafzimmer stellen. Oder sofern die Temperaturen es schon zulassen auf die Terrasse oder den Balkon.

Wann ist Hauptblütezeit der Primeln?

Die Haupt-Vegetationszeit der Primel ist von Februar bis April und zeigt sich vor allem in einer langanhaltenden und reichen Blütenpracht. Oft werden schon anfangs Jahr blühende Primeln im Fachhandel angeboten.

Die Hauptzeit der Primeln
Bei günstigen Standortbedingungen und einer guten Pflege sind Primeln äußerst ausdauernd. Foto by Andrea Rothenberger

Für eine reiche Blüte brauchen Primeln mindestens 4 Wochen lang Temperaturen um die 10 Grad Celsius. Darum werden Gartenprimeln speziell auf diesen Termin in Gärtnereien «angetrieben». Ähnlich wie bei den Schnitt-Tulpen wird dadurch die Angebotszeit für den Konsumenten je nachdem um 1-2 Monate verfrüht, beziehungsweise künstlich gesteuert.

Geflochtene Körbe sind besonders gut zum Bepflanzen mit Primeln geeignet.
Geflochtene Körbe sind besonders gut zum Bepflanzen mit Primeln geeignet. Photo by Andrea Rothenberger

Die Primel mag es hell aber nicht zu sonnig

Generell mögen es Primeln gerne hell aber nicht zu sonnig. Darum im Wohnzimmer am besten an einem Nordfenster aufstellen. Da es an einem Südfenster rasch zu warm wird und die Primeln aufgrund ihrer grossen Blätter sehr viel Wasser verdunsten, vertrocknen sie hier nur allzu gerne. Wichtig ist regelmässig mit lauwarmen Wasser giessen, sodass der Wurzelballen nicht austrocknet.

Pflege der Primel
Die Gartenprimel ist oft der Auftakt in die Pflanzen-Saison auf der Terrasse, Balkon oder im Garten. Foto by Pixabay

Überschüssiges Wasser unbedingt weggiessen, damit keine Staunässe entsteht. Idealerweise alle 3 – 4 Wochen zusätzlich düngen, damit sie lange blühen. Für die Blütenentwicklung ist es wichtig, die verwelkten Blüten rechtzeitig zu entfernen, so dass sich an deren Stelle neue Blüten bilden können.

Tipp: Verblühte Primeln nicht wegschmeissen

Primeln-Pflanzen können nach der Blüte und bei frostfreien Temperaturen in den Garten gepflanzt werden. Wie die wilde Schlüsselblume haben sie die Tendenz nach einigen Jahren im Garten zu verwildern. Obwohl die Blütenfarben mit der Zeit etwas verblassen sind sie  gern gesehene Frühblüher.

Gerade im Frühling wird jedes noch so kleine Blümchen von Mensch und Tier geschätzt. Wer unseren Bienen und Insekten etwas Gutes tun will, lässt die Pflanzen sich ihren Raum im Garten oder in Gefässen erobern. Eine reiche Blütenpracht ist die Belohnung dafür.

 

Oft sieht man in alten Gärten oder in Parkanlagen ganze Wiesen, welche im März übersät mit Primeln und Blaustern sind.

Primeln nicht wegschmeissen

Somit entstehen mit den Jahren ganze «Primel-Wiese», welche bei milden Temperaturen im Garten schon am Februar blühen.

Lassen Sie sich inspirieren und holen Sie den Frühling auf Ihren Balkon oder Terrasse.

Viel Spass und Freude daran wünscht Ihnen

Ihre Andrea Rothenberger

Weitere Tipps und Tricks für Ihren Garten und Terrasse finden Sie auch über www.andreas-homegardening.com

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