Bitterstoffe und warum uns bitterer Geschmack erhalten bleiben sollte

3
1411

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Im letzen Artikel bin ich ein wenig auf die Vorteile der Bitterstoffe in Salaten, Kräutern, Gewürzen und Gemüsen eingegangen. Leider ist uns dieses Wissen und sein wohltuender Geschmack ein wenig abhanden gekommen denn schon meine Oma sagte oft: «Was Bitter im Mund, ist dem Magen nur recht.»

Also, wann haben Sie das letzte Mal eine Grapefruit gegessen? Oder mit Begeisterung einen Endiviensalat genossen? Noch nie? Das sollten Sie nachholen! Denn Bitterstoffe, wie sie in der Zitrusfrucht und einigen Gemüse- oder Salatsorten stecken, sind echte Schlankmacher. Pflanzliche Bitterstoffe sind nicht nur gesund sie unterstützen uns beim Abnehmen und wirken wie natürliche Appetitzügler.

Durch die Aufnahme von Bitterstoffen werden unsere Verdauungsdrüsen aktiviert. Das bedeutet für uns, die Produktion von Speichel, Gallenflüssigkeit, Magensäften und Insulin werden angeregt. Bitterstoffe, die z.B. dem Endiviensalat oder dem Radicchio ihren bitteren Geschmack verleihen, bergen also ein enormes gesundheitliches Potenzial. Sie machen uns trotz geringer Kalorien nicht nur schnell satt. Laut Professor Reinhard Saller, Direktor des Instituts für Naturheilkunde der Universität Zürich stärken sie darüber hinaus das Immunsystem und können sogar teilweise wie ein natürliches Antidepressivum fungieren.

Bitterstoffe bringen Ihr Immunsystem auf Trab

Bitterstoffe regen Ihre Darmtätigkeit an. Sie halten die Darmwände geschmeidig und die Darmflora gesund. Dadurch wird Ihr Immunsys­tem aktiviert und stabilisiert. Auch die Leber, deren Aufgaben u.a. der Abbau und die Ausscheidung von Giftstoffen ist, wird angeregt, vermehrt zu arbeiten. Dabei werden zusätzlich Basen gebildet und der Körper wird so vor dem Übersäuern geschützt.

Bitterstoffe sind gesund

Es lässt sich nicht bestreiten: Bitter ist erst einmal ziemlich gewöhnungsbedürftig. Da unsere Geschmacksknospen auch heute noch nicht zwischen guten und schlechten Bitterstoffen unterscheiden können, profitieren wir enorm von der appetitbremsenden Wirkung – also, nur Mut! Bringen sie wieder mehr natürliche Bitterstoffe in ihr Leben und profitieren Sie von den positiven Eigenschaften.

Wie bringe ich Bitterstoffe an den «Mann»?

Wie begeistere ich nun meine Familie oder mich selbst für Salat- und Gemüsesorten mit Bitterstoffen? Wie integriere ich sie mit Spaß und Genuss vermehrt in den wöchentlichen Speiseplan und was kann ich tun, um auch den Kindern den Geschmack näherzubringen?

Nun, wir sind fündig geworden! Warum nicht mal einen Burger selbst zubereiten? Selbst belegen kann auch Spaß machen.

Unser heutiger Rezeptvorschlag für euch, und eure Familie:

Fitnessburger mit Apfel, Birne und Bittersalaten

Ihr benötigt für zwei Personen:

  • 1 EL. Butterschmalz oder Ghee
  • 2 Minutensteaks a‘ 80- 100 g aus Puten-, Hähnchenbrust oder Rinderfiletscheiben
  • ½ Apfel
  • ½ Birne
  • ½ Papaya
  • ½ Chicorée
  • 40 g Radicchio
  • 3 TL  vorzugsweise ein Schafs-oder  Ziegenjoghurt, alternativ ein Naturjoghurt
  • 1 Msp. Chilipulver
  • etwas Kerbel
  • Meersalz
  • frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 2 Dinkelvollkornbrötchen

Radicchio und Chicorée sind exzellente Bitterstoffquellen. Beide Salate, wie auch der Rucola oder der Endiviensalat lassen sich im Alltag einfach unter fast jeden Blattsalat mischen. Auch wenn ein Salat so spannend wie ein Hauptgericht und dieses mit den richtigen Zutaten genau so sättigend sein kann, frage ich mich: «Gibt es noch weitere Gemüsesorten in denen Bitterstoffe enthalten sind?» Natürlich gibt es sie!

Burger mit Spargel

Wussten sie, daß z.B. der Spargel ebenfalls wertvolle Bitterstoffe enthält? Desweiteren enthalten Artischocken, Auberginen, Brokkoli, Fenchel, Kohlrabi, Mangold, Rosenkohl und Spinat diese ebenfalls. Alte Apfelsorten wie Boskop, Blauacher oder Melrose, Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen, insbesondere aber Limette, Grapefruit und Pampelmuse sowie der Granatapfel enthalten ebenfalls Bitterstoffe.

Vergessen dürfen wir in dieser Liste die vielen Kräuter und Gewürze nicht: Dazu gehören in jedem Fall der Baldrian, der Beifuss, Bockshornklee, Enzianwurzel, Estragon, Ingwer, Kamille, der Löwenzahn, Majoran, Oregano, Petersilie, Pfeffer, die Pfefferminze, der Rosmarin und das Schafgarbenkraut.

Bitterstoffe im Löwenzahn

Wir sollten auch an aus Hopfen hergestellte Tees und Biere (insbesondere herbes Pils) denken. Kaffee (schwarz genossen), Kakao und damit auch dunkle Schokolade, Rotwein, schwarzer und grüner Tee sowie ein bitterer Apéritif können in Maßen genossen, richtig gesund sein!

Lassen Sie sich von der Vielfalt an Gemüsen, Salaten, verschiedenen Obstsorten, Kräutern und Gewürzen ect. nicht abschrecken. Fühlen Sie sich inspiriert, sorgen Sie dafür das sich so viel wie möglich dieser Lebesnsmittel auch in Ihrem Voratsschrank befinden und seien Sie offen für neues.

In diesem Sinn wünschen wir Ihnen viel Spaß beim nachkochen. Genießen Sie mit all Ihren Sinnen.

Ihre

Heike und Olaf

3 Kommentare

  1. Wichtig ist einfach auch, die Kinder wieder an „normale“ Geschmäcker zu gewöhnen, nicht alles im Leben ist einfach nur süß. Bitterstoffe sind wichtig und dieser Artikel spricht mir aus dem Herzen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.