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Langsam hält der Herbst in all seinen Facetten Einzug. Die Blätter verfärben sich Gelb, Rot und Golden und wetteifern mit ihren bunten Farbspielen um die Wette. Die Tage werden kürzer, die Luft ist klar und rein. Zeit also den Herbstblumenkasten zu bepflanzen, damit Sie sich auch noch in den Wintermonaten an der Blumenpracht erfreuen können.
Der Herbst ist die Jahreszeit, wo die Natur uns mit einer unwahrscheinlichen Fülle an Formen und Farben beschenkt. Sei dies in Form von Früchten – aber auch in Form von wunderschönen Herbstblumen und Pflanzen.
Gestalten Sie sich heute Ihren eigenen Herbstblumenkasten vor Ihrem Fenster oder vor Ihrer Haustüre. Sie werden feststellen, dass Sie sich noch lange in den Herbst und Winter an dieser dekorativen Blumen- und Pflanzenpracht erfreuen werden.
Was passt in den Herbstblumenkasten ?
Hierzu habe ich Ihnen eine Auswahl der gebräuchlichsten Herbstblumen zusammengestellt. Diese erhalten Sie je nach Witterung meist schon ab anfangs September in den Blumenfachmärkten.
Besenheide – (Calluna vulgaris)
Die Besenheide, oder auch Heidekraut genannt, ist eine typische Herbst- und Frühlingspflanze und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist in ganz Europa verbreitet und prägt in Norddeutschland ganze Heidelandschaften (z.B. die Lüneburger Heide). Ihr Vorkommen erstreckt sich vom Flachland bis in Höhenlagen von 2700 m.
Auch in der Schweiz ist die Besenheide heimisch und kommt in den Alpen sehr häufig vor. Sie benötigt relativ viel Wasser und ihre kleinen Knospen mit den unzähligen Blüten sind sehr dekorativ.
Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum indicum)
Die Herbst-Chrysantheme ist für ihre grossen und lang haltbaren Blüten bekannt, welche in allen Farben vor allem Herbst im Handel angeboten werden. Aufgrund ihrer langen Haltbarkeit wird sie auch oft in Blumensträusse verarbeitet.
Im Herbst sind vor allem die grossen kugeligen Chrysanthemen-Büsche für den Balkon und Garten bekannt. Da sie noch lange in den Herbst hinein blühen, werden sie auch gerne in Blumenkästen verwendet. Was hier zu beachten ist, dass die Pflanze bedingt winterhart ist und bei stärkeren Frösten erfrieren kann.
Erika (Erica carnea)
Das Erika ist, wie auch die Besenheide eine Heidepflanze, welche vor allem in verschiedenen Rosa- und Rottönen erhältlich ist. Oft werden für eine längere Haltbarkeit die Blüten mit Pflanzenfarbe eingefärbt, da die verblühten Blumen gerne braun werden. Auch sie hat gerne feucht und benötigt etwas mehr Wasser.
Oktober-Fettblatt (Sedum sieboldii)
Mit ihrem bunten Laub und den feinen filigranen Blüten, welche noch bis spät in den Oktober erblühen, erfreuen sich nicht nur spätfliegende, nektarsuchende Insekten an ihren Blüten. Sie ist auch als Herbstblume in der Bepflanzung eines Blumenkasten äusserst attraktiv und eine echte Bereicherung. Sie ist winterhart, sehr anspruchslos und kommt mit wenig Wasser und Erde aus.
Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
Das Pfennigkraut ist eine ausdauernde und kriechend wachsende Pflanze, die in kurzer Zeit ganze rasenartige Teppiche bilden kann. Im Blumenkasten besticht sie durch ihre gelblich-grünen Blätter und den überhängenden Wuchs. Bei grösseren Pflanzen, kann der Wurzelballen gut auch in 2 – 3 Teile geteilt werden, indem man die Pflanze mit dem Wurzelballen vorsichtig voneinander trennt.
Dies gilt übrigens auch für das Oktober-Fettblatt oder die Herbst-Chrysantheme.
Silberblatt (Senecio cineraria oder Jacobaea marítima)
Das Silberblatt ist im Handel meist unter dem Namen Senecio cineraria zu finden, ist es doch erst seit 2008 der Gattung der Jacobaea zugeordnet. Mit ihren dekorativ silbrigen-filzigen Blättern ist sie ein echter Hingucker in jedem Gefäss. In Gebieten mit mediterranem Klima ist sie durchaus winterhart und kann zu grossen verholzenden Büschen heranwachsen.
Stacheldrahtzaunpflanze/Silberkörbchen (Calocephalus browni)
Dank ihrem bizarrem Wuchs und der silbrigen Farbe wird die Pflanze auch Stacheldrahtzaunpflanze, Silberkörbchen oder Bonanzagras genannt. Ursprünglich kommt die Pflanze aus Australien und wächst im Süden in den Dünen und auf Felsen. Sie mag keine Staunässe und Trockenheit, darum regelmässig aber mässig giessen. In einem Gefässsbepflanzung mit ihrem silbrigen Laub äusserst dekorativ.
Herbstastern (Aster dumosus)
Herbstastern gehören zu der Familie der Korbblütler. Die Pflanze blüht, wie der Name es schon sagt im Herbst von anfangs September bis in den November hinein. Die Blüten sind in den verschiedensten Farbtönen erhältlich. Diese reicht von Blau, Rot, Rosa- und Violettfarben bis hin zu ganz Weissen Blüten.
Die Pflanze ist mehrjährig und winterhart und eine sehr attraktive Gartenpflanze, welche nach dem Winter in den Garten gepflanzt werden kann.
Alpenveilchen (Cylamen)
Alpenveilchen bzw. Cyclamen gibt es unzählige Arten, welche vor allem im Mittelmeerraum, Europa und Vorderasien vorkommen. Je nach Art ist die Pflanze winterhart und überdauert auch im Garten. In den letzten Jahren wurde vermehrt die Cyclame persicum «Patio» für den Garten angeboten, Diese macht etwas grössere Blüten als das Alpenveilchen und soll den Winter im Garten ohne grössere Probleme überdauern.
Das Alpenveilchen bildet eine grosse Knollen, in welche die Pflanze sich nach Ihrer Wachstumsperiode zurückzieht. Im Frühling treiben die Blätter aus der Knolle wieder aus. Die Pflanze hat eine sehr dekorative Blattzeichnung und wunderschöne, nicht ganz alltägliche Blüten in Rosa-, Rot-, Violett- und Weisstönen und welche herrlich duften.
Zierkürbis (Cucurbita)
Zierkürbisse in allen Formen und Grössen, können geschickt eingesetzt, in einem Pflanzgefäss einen gewissen Mehrwert durch ihre dekorative Wirkung erzielen. Man findet sie momentan in fast jedem Supermarkt, Blumenladen oder Pflanzenmarkt. Selbstverständlich sehen sie nicht nur in einem Pflanzgefäss gut aus, sondern können als Deko-Element überall als Hingucker eingesetzt werden.
Bepflanzen des Herbstblumenkasten
Verwenden Sie für das Bepflanzen des Herbstblumenkasten frostsichere Pflanzgefässe, damit Sie lange Freude an Ihrer Bepflanzung haben. Damit das Wasser im Gefäss gut abziehen kann, achten Sie darauf, dass der Topf am Boden ein Abzugsloch für das Wasser hat und nicht zu klein ist. Grössere Abzugslöcher sollten mit einer Tonscherbe abgedeckt werden, damit keine Erde durch das Abzugsloch ausgeschwemmt werden kann. Natürlich sind auch Pflanz-Gefässe aus Kunststoff, Ton, Keramik oder Korbware geeignet. Es muss einfach darauf geachtet werden, dass aufgrund von gefrierendem Wasser das Gefäss nicht gesprengt werden kann.
Die Bepflanzung ist kinderleicht
Zur Bepflanzung des Gefässes, verwenden Sie am besten Blumen- oder Balkonerde, welche Sie mit etwas Kompost anreichern. Idealerweise füllen Sie das Gefäss bis zur Hälfte mit Erde auf und platzieren die gewünschten Pflanzen im Gefäss. Achten Sie darauf, dass der Topfballen der Herbstpflanzen ungefähr 1 cm unterhalb des Topfrandes des zu bepflanzenden Gefässes zu stehen kommen.
Damit der Blumenkasten richtig schön aussieht, darf das Gefäss ruhig sehr gut gefüllt werden. So wird es schön voll und sieht dekorativ aus. Achten Sie darauf dass im hinteren Teil des Gefässes, die grösseren Pflanzen gepflanzt werden. Im vorderen Bereich des Gefässes werden die kleineren und hängenden Pflanzen ins Gefäss eingepflanzt.
Das Gefäss bis einen 1 cm unter den Gefässrand mit Erde füllen und mit dem Daumen einen Giessrand andrücken. Somit bleibt die Erde beim Giessen des Gefäss im Blumenkasten und wird nicht fortgeschwemmt.
Der Herbstblumenkasten verträgt kühlere Temperaturen, auch Minustemperaturen ohne Probleme, da die meisten Pflanzen Frost vertragen. Zu Beginn des Herbstes (Anfangs September – Oktober) die Pflanzen bei Trockenheit und warmer Witterung mässig, dafür regelmässig giessen.
Sobald Minustemperaturen oder gar Schnee angesagt ist, nicht mehr Giessen. Ausnahme: Bei länger anhaltend und trockenerer Witterung und Temperaturen über 10 Grad Celcius ist es ratsam die Pflanzen trotzdem etwas zu wässern. Dies darum damit die Pflanzen genügend Wasser haben und nicht vertrocknen.
Mit Wasser sparsam umgehen
Durch die warme Witterung wird sozusagen die Winterruhe der Pflanze unterbrochen und sie beginnen wieder zu assimilieren, bzw. Wasser zu verdunsten und zu «verstoffwechseln». Darauf achten, dass nur wenig gegossen wird, damit das Restwasser nicht im Topf gefrieren kann und das Gefäss gesprengt wird.
Wenn Sie Ihren Herbstblumenkasten schon bepflanzt haben, dann habe ich Ihnen bereits eine Anleitung für den Frühlingsblumenkasten. Damit können Sie sich aber getrost noch ein paar Monate Zeit lassen.
Nun wünsche ich Ihnen einen tollen Herbst und grüsse Sie herzlich.
Ihre Andrea Rothenberger