Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Die Zwiebel (Allium cepa) ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Überlieferungen aus der Zeit von 3400 v.Chr. berichten bereits vom Anbau im Nildelta zur Zeit der ältesten ägyptischen Dynastie. Später galt die Bolle eher als billiges «Arme-Leute-Essen». Konnte sich die ärmere Bevölkerung keine teuren Medikamente leisten, so waren die Zwiebeln immer zur Hand und ein willkommenes Heilmittel aus der Küche. Und das ist sie noch heute.
Die Zwiebel gehört zu den Lauchgewächsen und kommt heute fast überall vor. Wahrscheinlich kommt die Sommerzwiebel aus dem westlichen Asien, die Winterzwiebel dagegen aus dem südlichen Sibirien. Die Pflanze wird 60-120cm hoch, d.h. die grünen Oberblätter, welche zu Röhren verwachsen sind und die kuglige Blütendolde. Im unteren Teil finden wir das fleischig verdickte Speicherorgan, die uns bekannte «Zwiebel». Die Schalotte bestehen aus mehreren Schichten. Formen und Farben können je nach Art von weiß über braun bis rot variieren.
Als Heilmittel wird nur die Zwiebel selbst verwendet
Die Ernte erfolgt im August, bei Steckzwiebeln schon im Juni und bei überwinterten Zwiebeln bereits im Mai. Der Geschmack der Zipolle ist beißend würzig und ein bisschen süß. Im getrockneten Zustand wird der Geruch aromatischer und der Geschmack milder.
Als mittlere Tagesdosis werden tägliche Mengen von 50g frische Zwiebeln oder 20g getrockneter Droge empfohlen.
Zwiebeln können den Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte senken
Hauptinhaltsstoffe sind schwefelhaltige Aminosäuren, ätherisches Öl, Peptide und Flavonoide. Die sogenannten Lauchöle sind für die Tränenreizung verantwortlich.
Zwiebeln senken den Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte und sie hemmen die Thromozytenaggregation (Zusammenlagerung von Blutplättchen). Damit sind sie bestens zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßerkrankungen geeignet. Zudem wirken die Bolle fibrinolytisch, d.h. beginnende Ablagerungen können wieder aufgelöst werden.
Der Knoblauch ist hier viel stärker in der Wirkung, allerdings sind die Geruchsprobleme auch größer. Das Wirkspektrum wird durch antibakterielle, antiallergische und antiasthmatische Eigenschaften ergänzt. Verwendet wird die Zwiebel vor allem bei Appetitlosigkeit, Husten und Katarrhen der oberen Atemwege. Beliebt ist die Anwendung auch bei Kindern. Hier werden die Zwiebeln gern auf Brust, Hals, Rücken oder bei einer Mittelohrentzündung auf das betroffene Ohr aufgebracht.
Zwiebelsaft bei Husten, Bronchitis und Asthma
Bereits in der Volksmedizin verwendete man frischen Zwiebelsaft bei Husten, Bronchitis und Asthma. Bei Unterleibsschmerzen helfen in Milch gekochte Zwiebeln und bei Warzen und Hühneraugen helfen rohe gesalzene Zwiebelscheiben, welche man auflegt. Auch bei Insektenstichen, leichten Verbrennungen und Blutergüssen helfen Zwiebelzubereitungen.
Rezept für Zwiebelsirup bei Bronchialerkrankungen (löst hervorragend den Schleim):
1 kleingeschnittene Zwiebel mit 1 Tasse Wasser langsam aufkochen, etwas abkühlen lassen und 2 EL Honig zugeben. Nach einer halben Stunde abgießen und über den Tag verteilt mehrere TL davon einnehmen. Oder eine Zwiebel hacken, mit der gleichen Menge Honig mischen, den sich schnell bildenden Sirup TL-weise einnehmen.
Die Geschichte der Zwiebel reicht weit zurück
Wie schon erwähnt reicht die Geschichte der Zwiebel weit zurück. Die Chaldäer bauten sie bereits 4000 v.Chr. an und nutzten sie als Nahrungs- und Heilmittel. Im alten Ägypten waren die Zwiebeln neben dem Knoblauch essentieller Bestandteil der Ernährung. Man gab den Arbeitern an den Pyramiden reichlich Lauchgewächse zu essen, damit deren Arbeitskraft erhalten bleibt. Auch die Heilwirkungen der Pflanze war schon bekannt. Die hohe Wertschätzung der Schalotte zeigt sich auch darin, dass ein Eid – auf eine Zwiebel ausgesprochen – als die höchste Bekräftigung eines Versprechens galt.
Die Zwiebel war in Ägypten der Isis, einer Göttin mit universaler Bedeutung, geweiht. Im Altertum galten Zipolle, genau wie der Knoblauch, als Aphrodisiakum. Verbunden mit Liebe, Erotik und Fruchtbarkeit war es den Priestern der Isis verboten, Zwiebeln zu verzehren.
Ein Zwiebelzopf soll vor Infektionserkrankungen schützen
Die Bedeutung der Zwiebel ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. In vielen Völkern gilt sie noch immer als wichtiges Heilmittel, um bis in das hohe Alter hinein gesund zu bleiben.
Ein Zwiebelzopf an der Haustür soll nach altem Brauchtum vor Infektionserkrankungen schützen. Also, vor der nächsten Grippewelle besorgen Sie sich bitte rechtzeitig einen Zwiebelzopf oder flechten einen. Selbst und wenn doch eine Erkältung bei Ihnen anklopft, Zwiebeln sind im Haushalt ja stets zur Hand. Man muss im Fall der Fälle nur an sie denken.
Weitere Informationen über Phytotherapie sowie Seminare und Workshops der Pflanzenheilkunde, erhalten Sie über die Naturakademie-Freital.de.
Liebe Katrin, Dein Artikel über die Zwiebel ist großartig, den ich mehrfach weiter gegeben habe. Gruß Sigrid Kleint, Beautyfarm Radebeul