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Tomaten sind das Lieblingsgemüse der Deutschen und erfreuen sich großer Beliebtheit. Keine andere Pflanze wird auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Garten mehr gehegt und gepflegt wie die Paradeiser. Obwohl sie in unseren Breitengraden eher schwierig zum Anziehen und Kultivieren sind, ist der Hype um die Paradiesäpfel – wie die Tomaten auch genannt werden – ungebrochen. Ich zeige Ihnen, wie Sie Tomaten ganz einfach selber auf der Fensterbank aufziehen können.

Die roten Früchte schmecken nicht nur gut, sondern sind auch äusserst gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, Vitamin B1, B2 und B6 sowie Pantothensäure und Niacin. Zudem finden sich hohe Mengen an Kalium in der Tomate. Ihr lateinischer Name lautet «Solanum lycopersicum».

Reifende Früchte an einer Tomaten-Staude.
Reifende Früchte an einer Tomaten-Staude. Photo by Andrea Rothenberger

Die lateinische Bezeichnung «ycopersicum» weist auf einen besonders hochwertigen Inhaltsstoff hin; das Lykopin. Lykopin ist ein Stoff aus der Gruppe der Carotinoide, welche zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Lykopin ist für die rote Farbe der Frucht verantwortlich und schützt sie vor zu starker UV-Bestrahlung.

Tomaten auf der Fensterbank aussäen

Obwohl draußen der Winter nochmals Einzug gehalten hat, können die Paradeiser noch bis Ende März auf der Fensterbank ausgesät werden. Wie Sie am besten die Tomaten aussäen, zeige ich Ihnen im nachfolgendem Video.

Wann ist die beste Zeit für die Aussaat?

Der ideale Termin zum Aussäen von Paradeiser auf der Fensterbank ist von Mitte Februar bis Ende März.

Aussäen geht ganz einfach:

Füllen Sie die Anzucht-Schalen oder Mehrwegplatten mit Aussaat-Erde und drücken Sie die Erde leicht an. Nun verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Anzucht-Erde. Pro Fach können mehrere Samen gesät werden. Wer die Pflanze nicht mehr vereinzeln (pikieren) möchte, sät nur ein Korn pro Fach. Wer jedoch wenig Platz zur Verfügung hat, dem empfehle ich mehrere Samen pro Schale auszulegen und anschließend zu pikieren (vereinzeln).

Tomatensamen in einer Aussaatschale gleichmässig in verteilen.
Die Samen in einer Aussaatschale gleichmässig verteilen. Photo by Andrea Rothenberger

Nach dem Aussäen die Samen vorsichtig ganz fein mit Erde oder Quarzsand bedecken. Jetzt die Anzucht-Schalen gut angießen und warten bis der Samen keimt. Anstelle von Quarzsand kann auch Vogelsand verwendet werden. Quarzsand ist in der Bastelabteilung erhältlich, Vogelsang in der Zooabteilung. Beim Quarzsand darauf achten, dass er nicht eingefärbt, sondern unbehandelt ist. Den Samen nur ganz leicht decken. Maximal so viel, wie das Saatgut dick ist.

Tomaten sind Lichtkeimer.
Tomaten sind Lichtkeimer. Photo by Andrea Rothenberger

Welche Keimtemperaturen benötigen Tomaten?

Die optimale Temperatur zur Keimung der Samen liegt bei 18 – 24 Grad Celcius. Damit die Samen gut keimen, die Saatschalen bis zur Keimung möglichst warm stellen. Am besten mit einer Haube abdecken und regelmäßig feucht halten. Hierzu sind die Mini-Gewächshäuser für die Fensterbank sehr gut geeignet.

Wichtig: in den ersten Tagen möglichst alle Belüftungs-Riegel schliessen. Nach circa 5-10 Tagen keimen die Tomatensamen.

Mini-Gewächshaus mit Tomatenschalen.
Mini-Gewächshaus mit Tomatenschalen. Photo by Andrea Rothenberger

Nach der Keimung stellen Sie die jungen Pflänzlein am besten an ein helles Plätzchen bei ca. 15 Grad Celsius. So bleiben die Jungpflanzen schön kompakt. Ideal ist eine helle Fensterbank ohne direkte Sonneneinstrahlung. Jungpflanzen gleichmäßig feucht halten. Es darf aber ruhig zwischendurch etwas zurückhaltend gegossen werden. So entwickeln die Pflanzen einen starken Wurzelballen und können früher vereinzelt oder umgetopft werden.

In welchem Stadium werden Jungpflanzen eingetopft?

Sobald der Erdballen der Jungpflanzen gut durchwurzelt ist, können die Pflänzchen eingetopft oder werden. Je nach Platzbedarf einen größeren (ca. 12-15 cm) oder kleineren Topf (ca. 9-12 cm) wählen und ein zweites Mal umtopfen.

Junge Tomatenpflanzen eintopfen
Junge Tomatenpflanzen eintopfen. Photo by Photo by Pixabay

Wichtig: Tomaten sind Starkzehrer und benötigen sehr viel Nahrung. Idealerweise eine nährstoffreiche, mit etwas reifem Kompost angereicherte Balkonerde verwenden. Die Jungpflanzen bis zu den Keimblättern eintopfen.

Wann werden Tomaten ins Freiland gepflanzt

Nach sechs Wochen sind die Paradeiser gross genug, sodass sie ins Freiland gesetzt werden können. Selbstverständlich gedeihen sie auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Wählen Sie dazu ein Gefäss mit mindestens 40-50 cm Durchmesser aus und verwenden Sie eine etwas schwere Erde, wie zum Beispiel spezielle Tomatenerde. Auch sehr gut geeignet ist Gemüse- oder Gartenerde, angereichert mit Komposterde.

Reife Tomaten in einem Korb
Paradeiser gedeihen auch sehr gut in einem Topf. Photo by Andrea Rothenberger

Wie werden Jungpflanzen gepflanzt?

Ab Mitte Mai wird ausgepflanzt. Darauf achten, dass die Setzlinge möglichst tief gesetzt werden, damit sie zusätzliche Wurzeln am Stängel bilden können. Dies hilft den Setzlingen die Nährstoffe und das Wasser besser aufzunehmen und sich optimal zu entwickeln. Zur besseren Entwicklung der Pflanze kann auch etwas geschnittene Brennnessel oder anderes frisches Schnittgut mit in das Pflanzloch gefüllt werden.

Freiland-Tomaten in einem Tomatenhaus ausgepflanzt.
Freilandtomaten im Beet ausgepflanzt. Photo by Andrea Rothenberger

Die frisch geschnittenen Pflanzenteile erzeugen bei der Verrottung Wärme, welche wiederum das Pflanzenwachstum begünstigt. Die Staude einmal in der Woche morgens mit einem organischen Flüssigdünger düngen. Bei Nachtfrösten unbedingt einen Schutz gegen die Kälte geben.

Wo gedeihen die Stauden am besten?

Am besten gedeihen Tomaten an einem sonnigen und windgeschützten Standort. Je wärmer und geschützter, umso prächtiger werden sie gedeihen und umso mehr Früchte werden Sie ansetzen. Regen oder Wasser von oben mögen sie gar nicht. Eine gute Alternative im Garten ist ein Gewächshaus oder eine einfache Überdachung.

Tomaten lieben einen sonnigen und geschützten Standort.
Tomaten lieben einen sonnigen und geschützten Standort. Photo by Andrea Rothenberger

Welche Pflanzen passt zusammen

Nicht nur in der Küche passen Tomaten und Basilikum gut zusammen. Die beiden Pflanzen beeinflussen sich als Mischkultur in einen Topf oder in ein Gartenbeet gepflanzt sehr günstig. Wie Sie Basilikum aussäen erfahren Sie hier.

Tomaten und Basilikum begünstigen einander im Wachstum positiv.
Tomaten und Basilikum begünstigen einander im Wachstum positiv. Photo by Andrea Rothenberger

Wie pflege ich meine Tomaten während des Sommers

Damit die Pflanzen gut gedeihen und Sie mit vielen heissbegehrten köstlich roten Früchten belohnen hier noch einige Tipps wie Sie das Gemüse während des Sommers pflegen.

Sie sehen, Tomaten selber aussäen und anziehen ist gar nicht so schwer. Es braucht etwas Übung, aber mit jedem Gartenjahr, in welchem Sie Tomaten selber anpflanzen, gewinnen Sie mehr Erfahrung und Freude und können es nicht mehr lassen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und eine reichliche Tomatenernte.

Ihre Andrea Rothenberger

2 Kommentare

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