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Federkohl ist der Vorfahre unseres Kohlgemüses. Auch als Grünkohl, Braunkohl, Schwarzkohl oder Palmkohl bekannt, ist er ein Allrounder unter den Wintergemüsen. Er ist robust, gesund, einfach anzubauen und sehr winterhart. Und er ist sehr vielseitig einsetzbar: Sowohl im Berggebiet wie im Tal, auf dem Balkon in Pflanzenkübeln oder als Babygemüse auf der Fensterbank. Er liefert frisches Grün, wenn andere Gemüse im Winter rar sind.

Federkohl ist der «Ironman» unter den den Wintergemüsen. Er ist sehr einfach anzubauen, da er weniger wie seine Artgenossen von Schädlingen und Krankheiten befallen wird. Zudem ist er ausgesprochen winterhart und übersteht auch sehr kalte Winter draussen ohne Probleme. Je nach Sorte ist er mit seinen violetten Blättern so dekorativ, dass er gut ins Blumenbeet passt. 

Violetter Federkohl im Gartenbeet
Violetter Federkohl ist in gemischten Beeten sehr dekorativ. Quelle: Andrea Rothenberger

Das Superfood «Kale»

Grünkohl ist ausserordentlich gesund da er jede Menge Vitamine und Mineralien und sekundäre Stoffe und Antioxidantien enthält. In Amerika gilt er darum als Superfood. In der Schweiz haftet ihm immer noch ein Hauch von Spiessbürgertum. Er ist bestens für die Zugabe in Smoothies geeignet, in Babyleaf-Salatmischung wird er gerne als Zutat «Kale» verwendet, was nichts anderes als Federkohl auf englisch bedeutet. 

Federkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler

Im Lateinischen heisst Federkohl Brassica oleracea var. acephala. Der Name Brassica stammt vom keltischen Wort bresic, welches die Bezeichnung von Weisskohl (Kabis) ist. Federkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist verwandt unter anderem mit Asia-Salat, Blaukabis, Weisskabis, Wirz, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Rucola, Räbe, Rettich und der Steckrübe.

Federkohl gehört zur Familie Kreuzblütler
Federkohl ist sehr gesund und enthält viele Vitamine und Mineralien. Quelle: pixabay

Federkohl hat eine lange Geschichte

Schon die Römer bauten Grünkohl an. Die alten Griechen glaubten, dass sein Genuss die Folgen von Trinkgelagen mildern könne. Im Mittelalter wurde Federkohl als Kirchenschmuck eingesetzt. Anfangs des 19. Jahrhunderts traf man Grünkohl noch häufig auf den Feldern Europas an. Danach ging der Anbau stark zurück. In der USA hat sich Federkohl zum Trendgemüse entwickelt uns so wieder als „neu-altes“ Gemüse den Weg in unsere Küchen zurückgefunden.

Wer im Winter ernten will, muss im Sommer säen

Ausgesät wird für eine Frühkultur (Sommerkultur) Mitte April entweder in eine Saatschale oder in Multitopfplatten. Für die späte Kultur (Winterkultur) wird ab Mitte Juni ausgesät. Abstand in der Reihe ist 60 cm und zwischen den Reihen 50 cm. 

Es gibt zwei unterschiedliche Typen von Federkohl:

  • Federkohl: hat krause Blätter und wird je nach Farbe Grün- oder Braunkohl genannt. Er ist sehr frosthart
  • Palmkohl: hat längliche, blasige Blätter und wird wegen seiner dunkelblauen Blätter, manchmal auch Schwarzkohl genannt. Die Blätter werden zum Teil für das Bündner-Gericht «Capuns» verwendet. Palmkohl ist jedoch nicht so frosthart wie der Federkohl. 
Blick von oben auf ein Palmkohl-Beet
Palmkohl wird aufgrund seiner dunkelblauen Blätter auch Schwarzkohl genannt. Quelle: pixabay

Standortansprüche des Federkohls

Der Federkohl, wie auch der Palmkohl bevorzugen fruchtbaren und tiefgründigen Boden. Sie kommen gut mit Lehmboden klar, da dieser nebst einer guten Standfestigkeit auch ein gutes Wasser-Speicherungsvermögen hat. Grünkohl mag keine Hitze. In milden Lagen gedeiht er am besten im Schatten. Palmkohl verträgt die Hitze etwas besser. 

Obwohl Grünkohl als einziger Vertreter der Kohlfamilie gut mit der gefürchteten Pflanzenkrankheit Kohlhernie klar kommt, empfiehlt es sich trotzdem eine sich wechselnde Kulturfolge einzuplanen. So können Kohlkrankheiten und Schädlinge möglichst vermieden werden. 

Baby-Leafs – Pflücksalat

Federkohl kann fast das ganze Jahr auch als Keimsprossen oder als Baby-Leafs auf der Fensterbank oder auf dem Balkon gezogen werden. Es wird in Schalen oder Blumenkasten gesät. Im Freiland wird ab einer Höhe von 15-20 cm geschnitten. Auf der Fensterbank bei ca. 10-15 cm. Die Blätter schmecken roh als Salat oder gekocht als Gemüse hervorragend. 

Wann versuchen Sie es mit Federkohl?

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