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Huflattich ist eines der besten Hustenmittel überhaupt! Schon der botanische Name kündet von seiner Heilkraft. Der Gattungsname «Tussilago» kommt vom lateinischen «tussi ago» und bedeutet «ich vertreibe den Husten». «Farfara» bezieht sich auf die im Jungstadium bemehlten Blätter.

Huflattich (Tussilago farfara) zählt zu den Korbblütern und wächst auf kargen und lehmigen Böden in Europa und Asien. Die Blätter sind grundständig, lang gestielt, rundlich bis herzförmig, grob gezähnt und an der Unterseite weißfilzig behaart. Im zeitigen Frühjahr zeigen sich die leuchtend gelben Blütenköpfe, die an schuppigen, behaarten Stengeln sitzen und süß nach Honig duften.

Huflattich hilft bei Husten und Heiserkeit

Bereits in der Antike wurde Huflattich bei Husten und Heiserkeit angewendet, er zählt mit zu den ältesten Heilpflanzen bei Atemwegserkrankungen. Auch bei Entzündungen und Abszessen in der Brust wurde dieser verwendet. Früher wurden die Huflattichblätter oft geraucht, dies sollte gegen veralteten Husten oder Kurzatmigkeit helfen.

Arme Leute mischten die Blätter mit Tabak, um diesen zu strecken. Viele ältere Menschen mit chronischer Bronchitis oder Asthma, welche auf das Rauchen nicht verzichten wollten, taten dies ebenfalls. Dadurch konnte das Nikotinkondensat besser ausgehustet werden. Zur Nachahmung nicht empfohlen, verzichten Sie in diesem Falle besser aufs Rauchen.

Huflattich findet man oft scharenweise an Straßenrändern, Schuttplätzen, auf Baustellen, Ödland und anderen eher kargen Plätzen.
Huflattich findet man oft scharenweise an Straßenrändern, Schuttplätzen, auf Baustellen, Ödland und anderen eher kargen Plätzen. Photo by Katrin Seemann

Huflattichblätter enthalten bis zu 10% Schleimstoffe, 5% Gerbstoffe, Inulin, Bitterstoffe, Flavonoide und wenig ätherisches Öl. Außerdem enthält er in Spuren Pyrrolizidinalkaloide, weshalb er in Verruf kam. In den Blüten liegt eine etwas höhere Konzentration vor. Diese wirken leberkanzerogen und deswegen ist die Anwendung (auch von Blättern) während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und für kleine Kinder aufgrund grundsätzlicher Vorsichtsmaßnahmen untersagt.

Auf die Helfer der Natur nicht verzichten

Die Pharmaindustrie hat uns wieder einmal vor giftigen Pflanzenstoffen «gerettet». Zum Glück dürfen jetzt wieder die Blätter in begrenztem Zeitmaß (2x 2-3 Wochen pro Jahr) verordnet werden. Ich persönlich verzichte nicht auf diese Helfer der Natur und sammle mir die Blüten selbst. Getrocknet nutze ich sie für maximal 2 x 14 Tage im Jahr (mit max. drei Tassen Tee am Tag) bei festsitzendem Husten.

Huflattich frisch geerntet
Huflattich kann jetzt im Frühjahr für eine begrenzte Zeit geerntet werden. Bild ©Katrin Seemann

Die Wirkungen des Huflattich sind reizmildernd auf Bronchialwege, Magen und Darm, schleimverflüssigend, entzündungshemmend, auswurffördernd und keimhemmend, zusätzlich tonisieren seine Bitterstoffe. Ideal sind Huflattichblätter bei Reizhusten, Heiserkeit, chronischen Lungenleiden, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, aber auch bei Magen- und Darmreizungen. Er ist besonders geeignet für chronische Bronchitiden wie Emphysembronchitis oder Silikosen.

Huflattich als Tee - neben dem Tee kann man auch Fertigpräparate und den Frischpflanzenpresssaft nutzen.
Neben dem Tee kann man auch Fertigpräparate und den Frischpflanzenpresssaft nutzen. Photo by Katrin Seemann

Die Blüten finden Sie jetzt und die Blätter werden dann jung und meist handtellergroß im Mai und Juni geerntet.

Also, wir sehen uns draußen – oder wenn Sie wollen, auf einer Kräuterwanderung. Schauen Sie dazu auch mein GreenMeeting zum Thema «Fit in den Frühling».

Wir zeigen Ihnen die Apotheke vor der Haustür, erklären die Wirkung der Heilpflanzen und wie Sie diese am besten anwenden.

Ihre Katrin Seemann

Fit in den Frühling mit Löwenzahn

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