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Smart Farming, Precision Farming, der Einsatz von Drohnen oder automatische Fütterungs- und Melkroboter: die Landwirte sind Vorreiter und Treiber der Digitalisierung in Deutschland. Bereits 53 Prozent der deutschen Landwirtschaftsbetriebe nutzen digitale Anwendungen. 

Während in der Automobilindustrie aktuell über autonomes Fahren im Jahr 2020 diskutiert wird, schafft die Landwirtschaft Tatsachen. Ferngesteuerte, fahrerlose, miteinander vernetzte Traktoren und digitale Erntemaschinen sind da längst Alltag.

Digitalisierung: Die Landwirtschaft ist bereits häufig digital.
Die Landwirtschaft ist bereits häufig digital. Quelle: BMEL/ Ruthe Zuntz

Über zwei Drittel der Betriebe sehen die Digitalisierung als Chance für sich und die Landwirtschaft. 

Digitalisierung bringt Verbraucher näher an den Hof

Besonders die deutschen Verbraucher profitieren von der digitalisierten Landwirtschaft, so Mathias Oberndörfer, Bereichsvorstand Öffentlicher Sektor, KPMG: «Die Landwirtschaft 4.0 ist für die Landwirte nicht nur eine Chance zur Effizienzsteigerung, sondern auch ein klarer Beitrag zum nachhaltigen Umweltschutz und Tierwohl. Gleichzeitig erhöht sich die Transparenz für den Verbraucher, der die Herkunft der Lebensmittel noch besser nachverfolgen kann.»

Wer regional kauft, kauft oft bewusster und gesünder ein. Es herrscht mehr Vertrauen in die Qualität der Lebensmittel, die wieder als solche gesehen und wertgeschätzt werden.
Wer regional kauft, kauft oft bewusster und gesünder ein. Es herrscht mehr Vertrauen in die Qualität der Lebensmittel. Photo by Pixabay

Dies bestätigt auch eine Umfrage der Bitkom 2016: Dort wurden Landwirte gefragt, wie sich ihrer Meinung nach die Landwirtschaft bis 2030 entwickeln werde. Deren Einschätzung: Insbesondere die Verbraucher werden profitieren. Laut der Befragten könne der Verbraucher 2030 den Weg von 86 Prozent aller Produkte digital zurückverfolgen.

Mehr Digitalisierung bedeutet auch mehr Daten 

Mit einer zunehmenden Digitalisierung vermehren sich allerdings automatisch auch die gesammelten Daten. «Rechtlich bewegen wir uns damit in einem noch ungeklärten Bereich», so Mathias Oberndörfer. Das könnte einer der Gründe dafür sein, weshalb die Landwirte die IT- und Datensicherheit als zweitgrößtes Hemmnis für die Digitalisierung sehen, nach den hohen Investitionskosten. «Landwirtschaftliche Daten sind, wie bei anderen Betrieben auch, Betriebsgeheimnisse», sagt Mathias Oberndörfer. «Insofern müsste der Gesetzgeber sich überlegen, ob der gesetzliche Datenschutz nicht nur für personenbezogene Daten gilt, sondern auch auf Maschinen und Geschäftsdaten ausgedehnt werden sollte.»

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