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Roter Wein zum Fleisch, Weißer zum Fisch – soviel ist den Meisten bekannt, wenn es um das Thema Wein geht. Doch wie sieht es mit der richtigen Lagerung aus? Ist der heimische Keller geeignet dafür? Und ist Dekantieren sinnvoll?
Teurer versus günstiger Wein
Teurer Wein hat oft etwas Besonderes an sich. Das muss aber nicht heißen, dass er besonders gut schmeckt. Denn nicht immer ist das «Besondere» (z.B. Natur- und Bioweine) jedermanns Sache. Meist hat teurer Wein von allem etwas mehr als ein günstiger: Mehr Bukett, mehr Körper, mehr Potential. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Oft ist es auch nur der große «Name», gutes Marketing oder eben eine spezielle Ausbauphilosophie, was den Wein teuer macht.
Schraub- versus Korkverschluss
Der Schraubverschluss garantiert eine fast hundertprozentige Dichtheit, beeinträchtigt den Geschmack des Weines nicht, ist praktisch, günstig, handlich und wiederverschließbar. Schwerer Wein mit viel Reifepotential sollte mit Kork verschlossen werden, da Kork den Sauerstoffaustausch ermöglicht. Weine reifen mit Kork weiter, mit Schraubverschluss dagegen «ersticken» sie in der Flasche.
Barrique-Ausbau
Unter Barrique-Ausbau versteht man den Weinausbau in kleineren, an den Innenwänden «getoasteten», also angerösteten Holzfässern. Dabei zieht der Wein Tannine, ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe aus dem Holz. Diese verleihen dem Wein Kraft, Struktur und die Möglichkeit langsam und lange zu reifen!
Dass der Wein nach Holz schmeckt, ist dabei ein (schöner) Nebeneffekt, nicht aber das Hauptaugenmerk. Der Winzer entscheidet, welches Holz bzw. welche Toastingstufen verwendet werden. Amerikanische, stark getoastete Eiche schmeckt etwa süßlich, nach Vanille und Kaffee und beglückt den Wein eher mit runden, harmonischen Tanninen.
Dekantieren
Beim Dekantieren schüttet man den Wein um, um ihn vom Bodensatz zu trennen. Dekantieren kann für manche Weine sehr sinnvoll sein. Vor allem junge, kräftige Rotweine profitieren vom Lufteinfluss durch das Schütten des Weines in eine Karaffe oder Dekanter. Nur selten haben diese jungen Weine auch schon ein Depot aufzuweisen, der beim Dekantieren vom Wein getrennt werden soll. Das ist natürlich ein Hauptargument bei reiferen Rotweinen. Denn hier ist es doch sehr angenehm, wenn man das Depot vom Wein trennt und beim Trinkgenuss nicht mehr auf den Bodensatz achten muss. Allerdings kann man reifen Wein bei zu langem oder zu intensivem Dekantieren auch zerstören.
Lagerung
Je nach Weintyp kann und sollte man Wein länger oder weniger lange lagern. Während man leichte, fruchtig-frische Weine schnell trinken sollte, kann man mittelschwere Weine bis zu fünf oder sechs Jahre bei richtiger Lagerung reifen lassen.
Schwere Weine (meist Rotweine) haben oft ein Reifepotential von Jahrzehnten. Kühl und dunkel sind die Zauberworte für gute Lagerbedingungen. Eine gewisse Luftfeuchtigkeit ist besonders bei Naturkork von Vorteil.
Weinstein
Als Weinstein bezeichnet man das Salz der Weinsäure. Das meiste davon setzt sich während des Weinausbaus im Tank oder Fass ab, doch bleibt immer ein Restbestand im Wein. Dieser kann sich dann im Laufe der Lagerung auch in der Flasche bilden. Weinstein ist kein Zeichen für geringe Qualität und ist gesundheitlich völlig unbedenklich.
Flaschengrößen
Wein kann man in verschiedene Arten von Weinflaschen und Weinflaschengrößen abfüllen. Auch im Weingut Franz Schindler werden einige Top-Rotweine in Großflaschen abgefüllt.
Hier finden Sie den «Flaschengrößen-Katalog» und weiteres Weinwissen.