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Der Sommer geht zur Neige und die UV-Strahlen haben wieder ihre Spuren hinterlassen. Waren die kleinen Fältchen um den Mund schon immer da? Da kann man schon mal mit dem Gedanken spielen, ästhetische Korrekturen vornehmen zu lassen. Doch die Faszination ist nicht weniger groß, als die Angst. Es klingt doch zu einfach: ein kleiner Piks und schon strahlt die Haut und das ehemals jugendliche Aussehen kehrt zurück. Und da sind sie, die Sorgen über mögliche Nebenwirkungen.

Die myPfadFinder-Redaktion wollte es genauer wissen und sprach mit Dr. Mareen Högner über Falten-Korrekturen und was Frauen und Männer über Hyaluron und Botox wissen müssen.

Frau Dr. Högner, Sie sind eigentlich Zahnärztin. Wie kommt es, dass Sie sich mit dem Thema Falten-Korrekturen beschäftigen?

Ich habe wenige Jahre nach meiner Promotion als Zahnärztin einen Kurs für Injektionstechniken zur Faltenkorrektur bei Prof. Dr. Mang am Bodensee belegt. Das war ein Kurs extra für Zahnmediziner, weil wir täglich fein einspritzen, vielleicht häufiger als andere Fachbereiche.

Es hat mich selbst als Frau interessiert, bot sich aber auch an, weil dieses Behandlungsspektrum gut in unser Praxis-Behandlungskonzept passte. Wir haben es uns nämlich in unserer zahnärztlichen Praxis zur Aufgabe gemacht, Lächeln zu zaubern. Das kann bedeuten, dass wir den Schmerz nehmen oder aber mit unseren Leistungen das Aussehen unserer Patienten so verschönern, dass sie sich in ihrer Haut deutlich wohler fühlen.

Beim Blick in den Spiegel, ob zuhause oder bei einer Endkontrolle in unserer Praxis, fällt manchen Patienten dann immer häufiger auf, wie abgespannt und matt sie im Gesicht, speziell im Mundbereich doch aussehen.

Und da sind Falten die Ursache?

Oft, aber viele Patienten äußern nicht direkt den Wunsch nach einem „faltenfreien“ Aussehen, sondern wünschen sich frühere Eigenschaften zurück. „Weniger müde“, „weniger hängend“, „frischer“, „entspannt und souverän“ möchte man sein.

Vor allem intensive Sonneneinstrahlung, Stickoxide und Feinstaub in der Luft, Rauchen, Schlafmangel, Stress, Medikamente und Nährstoffmängel verstärken die Faltenbildung. Da kann man mit einem gesunden Lebensstil schon selbst einiges tun. Aber nicht immer reicht das aus.

Dann sollte man über eine ästhetische Behandlung nachdenken, wobei auch hier seit einiger Zeit der Trend deutlich in Richtung Natürlichkeit geht.

Ist das nicht ein Widerspruch?

Nicht unbedingt. Wir verwenden zum Beispiel ausschließlich Materialien, die vom Körper komplett abgebaut werden können und so das Risiko von Abwehrreaktionen des Körpers mindern. Je nach Gesichtsregion sind das Hyaluronsäure oder Botox.

Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bindegewebes, also von Knorpel und Gelenkflüssigkeit, und wird von unserem Körper selbst hergestellt. Hyaluronsäure kann pro Gramm bis zu sechs Liter Wasser binden und erhält unserer Haut Feuchtigkeit und Elastizität.

Die Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure ist dadurch eine wirksame und außerordentlich gut verträgliche Maßnahme zur Faltenglättung. Verschiedenste Regionen können damit effektiv und nebenwirkungsarm unterspritzt werden.

Es stehen uns dabei verschiedene Hyaluronsäure-Typen zur Verfügung, die sich durch den sogenannten Vernetzungsgrad unterscheiden. Je stärker die Quervernetzung, desto höher die Hebekraft, um eine Falte zu glätten. Für zarte oberflächliche Fältchen kommen damit andere Hyaluronsäure-Zubereitungen zum Einsatz als bei tiefen, stark ausgeprägten Falten.

Außerdem setzen wir Hyaluronsäure ein, die mit Lidocain (Lokalanästhetikum) versetzt wurde, um einen besseren Komfort bei der Injektion zu gewährleisten, was insbesondere bei der Lippenkontur und beim Lippenvolumenaufbau sehr angenehm ist.

Und wie ist die Wirkung von Botox? Viele haben ja Bedenken, nach der Behandlung mit einem maskenhaften und unnatürlichen Aussehen konfrontiert zu werden?

Botulinumtoxin Typ A, so der vollständige Name, ist ein biologisch erzeugtes Protein des Bakteriums Clostridium botulinum. Es wirkt auf die Endplatte der Nerven und blockiert dort, zeitlich begrenzt, die Ausschüttung eines Botenstoffes, der für die Muskelanspannung zuständig ist.

In der ästhetischen Medizin wird Botulinum sehr wirkungsvoll und sicher gegen Mimikfalten eingesetzt. Diese Fältchen beeinträchtigen häufig nicht nur den Eindruck von Frische und Jugendlichkeit, sondern geben uns zudem ein abgespanntes, eher trauriges Aussehen. Dies trifft vor allem auf die Zornesfalte, die Sorgenfalten auf der Stirn und die Krähenfüße zu.

Botulinum wird mit einer sehr feinen Nadel direkt in die Muskeln gespritzt, die für die Faltenbildung zuständig sind. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten und ist kaum schmerzhaft. Die Wirkung beginnt bereits nach 3 bis 12 Tagen und hält zwischen 3 und 6 Monaten an. Die Behandlung kann beliebig oft wiederholt werden.

Empfehlenswert ist vor allem bei trockener und erschlaffter Haut die Kombination mit der Mesotherapie. Und bei weiteren Fältchen im mittleren und unteren Gesichtsbereich die zusätzliche Behandlung mit Hyaluron.

Natürlich möchte keiner „glatt-gespritzt“ wirken. Diese Sorge kann ich meinen Patienten und Kunden aber nehmen.  

Was möchten Sie Ihren Patienten abschließend noch mit auf den Weg geben?

Es gibt diesen Spruch „Man ist immer so alt, wie man sich fühlt“. Und ich bin der Meinung, man darf sich gern so fühlen, wie man es sich wünscht.

Frau Dr. Högner, wir danken Ihnen für das Gespräch!


Dr. Mareen Sibel Högner, Jahrgang 1976, ist seit 2002 niedergelassene Zahnärztin mit eigener Praxis im oberfränkischen Naila. Sie schloss 2000 ihr Studium in Erlangen ab und promovierte 2002 an der ZMK-Universitätsklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg während ihrer Tätigkeit als Assistenzzahnärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin. 2005 und 2006 absolvierte sie einen Kurs für Injektionstechniken zur Faltenkorrektur bei Prof. Dr. Mang im Bodensee-Klinikum. Prof. Dr. Mang ist ein international bekannter Arzt auf dem Gebiet der Ästhetischen Chirurgie.


Seit August 2022 bietet Frau Dr. Högner die medizinische Faltenunterspritzung auch bei HAUT and more in Hof an.

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