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Wie Sie wissen, schreibe ich seit nunmehr drei Jahren über Themen rund ums Abnehmen. Dies nicht ohne Grund, bin ich als stark Übergewichtige seit dieser Zeit selbst erfolgreich am Abnehmen. Dieses Arbeiten an mir selbst – Abnehmen ist für mich ein bewusstes Auseinandersetzen mit Lebensthemen – hat mich dazu gebracht über viele Dinge nachzudenken wie darüber, Verantwortung zu übernehmen.
Das Jahresende war für mich schon immer ein idealer Zeitpunkt über Themen nachzudenken. So möchte ich heute nicht über ein typisches Abnehmthema schreiben, sondern Sie diesmal an meinen Gedanken zum Jahresende teilhaben lassen.
Eine Frage der Sichtweise: Das halbleere Glas
Vielleicht kennen Sie die Situation auch? Ein Freund schüttet Ihnen sein Herz aus. Sie hören zu und versuchen zu helfen. Manchen tut das Gespräch mit Ihnen gut. Sie gehen gestärkt aus diesem Gespräch hervor, übernehmen Verantwortung für ihr Leben und handeln.
Andere hingegen kommen immer wieder und das Thema dreht sich im Kreis. Ich denke, jeder von uns kennt dies, hatte schon ein Thema, bei dem er sich für längere Zeit im Kreis drehte.
Nur gibt es Menschen, wo dieses sich im Kreis Drehen nie aufhört. Oft sind es Menschen, die allen andern die Schuld an ihrem Zustand oder ihrer Situation geben. Selbst Verantwortung für die Situation, ihr Leben zu übernehmen und aktiv zu werden? Kommt nicht in Frage. Sie sind die Opfer der Politik, des Arbeitsstellenabbaus, schlichtweg der Welt.
Das wiederkehrende Wettern eines Kollegen über die Misswirtschaft in der Politik und im Staatsapparat, die den kleinen Leuten über die Steuern das Geld aus den Taschen ziehen ist ein solches Beispiel. Als mir dieses sinnlose Schimpfen zuviel wurde, schlug ich vor, dass er doch ein politisches Amt anstreben oder eine Interessengemeinschaft gründen solle. Dies könne und wolle er nicht. Für diesen Kollegen ist das Glas immer halbleer. Das Verrückte ist, dass er dies selber nicht sieht.
Das halbvolle Glas
Im Gegensatz dazu habe ich Freunde wie Bekannte, die allen Grund hätten, sich zu beklagen und mit ihrem Schicksal zu hadern. Sie nehmen ihr Leben jedoch so an, wie es kommt. Die sich nicht über die echten oder vermeintlichen Ungerechtigkeiten auslassen, die ihnen widerfahren sind und das Beste aus der jeweiligen Situation machen.
Eine davon ist eine ältere Dame. Sie hatte als junge Mutter mehrerer Kinder einen Hirnschlag. Sie überlebte nur knapp. Zuerst sahen die Genesungschancen schlecht aus. Doch sie kämpfte sich zurück ins Leben. Ein Leben, dass viel Leiden für sie bereithielt. Seit vielen Jahren lebt sie nun in sehr bescheiden Verhältnissen als Rentnerin, ist kaum mehr mobil und hat viel Schmerzen.
Und dennoch habe ich diese einfache und bescheidene Frau noch nie klagen gehört. Sie nimmt selbst heute noch ihr Leben dankbar Tag für Tag an – trotz unzähliger Operationen, Schmerzen und Behinderungen. Ob ich dies auch so klaglos könnte?
Die Einstellung macht den Unterschied
Personen wie sie sind für mich Vorbilder, wie man sein Leben trotz schwierigen Umständen geniessen kann. All diese Personen, die ich kenne, zeichnen sich durch drei Eigenschaften aus: Erstens akzeptieren sie, was sie nicht ändern können. Zweitens verändern sie ihre Einstellung. Sie fixieren ihren Blick nicht auf das Negative, sondern sie schauen nach vorne und machen das Beste daraus. Drittens übernehmen sie da, wo sie es können die Verantwortung und handeln.
Jeder einzelne trägt die Verantwortung für sein Leben selbst
Jemanden kann mir die Hand reichen, mir Hilfestellungen geben oder einen möglichen Weg zeigen. Nur – gehen muss ich meinen Weg selbst. Niemand kann uns die Verantwortung für unser eigenes Leben abnehmen. Diese Verantwortung trägt jeder von uns selbst.
Manchmal frage ich mich, ob sich dessen wirklich alle Menschen bewusst sind. Wir entscheiden tagtäglich mit unserem Verhalten und Handeln, wie unser Leben wird, wie es sich anfühlt und lebt. Wir sind unseres Lebens Schmied. Doch handeln wir immer danach? Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, meine Antwort ist nicht so eindeutig wie ich möchte.
Denn auch wenn ich mir absolut im Klaren bin, dass ich die Verantwortung für mein Leben habe, so wäre meine Antwort auf die Frage «Lebst du dein Leben immer konsequent und verantwortungsvoll?», «Mmmmh, meistens schon, aber …»
Das Ergebnis dieser Gedanken: Mein persönlicher Vorsatz fürs Jahr 2018
Darum habe ich mir einen Vorsatz für das Jahr 2018 genommen: Ich will tagtäglich bewusst die Verantwortung für mein Leben annehmen und sie bewusst leben. Täglich vor Augen haben, dass mein Verhalten und mein Tun mein Leben bestimmt. Täglich mir bewusst zu machen, dass Verantwortung zu übernehmen heisst, mein Leben selbst aktiv gestalten zu können, Schmied meines eigenen Lebens zu sein. Ich freue mich schon darauf.
Die verbleibende Zeit übers Jahresende werde ich nutzen, um meine Lebensziele für die nächsten sieben Jahre zu überdenken um dann konkret einen Plan zu machen, wie ich dahin komme. Denn wie will ich eigenverantwortlich mein Leben leben, wenn ich nicht genau weiss, wohin die Reise geht?
Ihnen wünsche ich gerade in dieser Zeit genügend Ruhe, um über Ihr Leben nachzudenken. Fürs Neue Jahr wünsche ich Ihnen gute Gesundheit, Lebensfreude und die Kraft, Ihre Ziele zu erreichen und Ihr Leben so zu leben, wie Sie es sich wünschen.
Ihre Susan Rothenberger