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Isoglucose ist ein industriell hergestellter Zucker. Fachleute warnen vor möglichen gesundheitlichen Folgen und sehen in ihm eine grosse Gefahr. Viele Menschen haben noch nicht einmal von ihm gehört. Schliesslich ist die Isoglucose ja auch unter vielen Namen bekannt: Glucose-Fructose-Sirup, Fructose-Glukose-Sirup, Maissirup, Corn Sirup oder HFCS; je nach Herstellungsart und Herstellungsland variiert der Name.
Wir alle wissen, Zucker brauchen wir nicht zum Überleben. Dennoch fällt den Meisten von uns ein Verzicht schwer. Damit Sie zumindest wissen, wieso alle Menschen, vor allem jedoch wir Übergewichtigen die Finger davon lassen sollten, will ich Ihnen kurz erklären, wieso die vermehrte Verwendung von Isoglucose ungesund sein kann.
Wieso ist Isoglucose plötzlich ein Thema?
Seit dem 1. Oktober 2017 sind die Quotenregelungen für Zucker gefallen. Neu darf Isoglucose ohne Mengenbeschränkung den Lebensmitteln zugesetzt werden. Da Isoglucose um die 40% günstiger ist als herkömmlicher Zucker, schlagen Fachleute Alarm. Denn der Fruchtzuckergehalt in Isoglucose kann bis zu 90 Prozent betragen. Wieso kann Isoglucose zu einer Gefahr für unsere Gesundheit werden?
Zucker kommt schon heute in über 80% aller Fertiglebensmittel vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Süssigkeiten wie Mars, Süssspeisen oder normale Nahrungsmittel wie Pizza, Fleisch und Fertigsalate oder um Süssgetränke handelt. Getränkehersteller in den USA süssen schon heute vorwiegend mit HFCS, einer Isoglucose.
Mögliche gesundheitliche Folgen von Isoglucose
Mehr Übergewicht bis Fettleibigkeit
Fachleute befürchten, dass in Zukunft durch die vermehrte Verwendung von Isoglucose in Lebensmittel die Bevölkerung noch mehr Zucker zu sich nimmt. Schon jetzt nehmen wir doppelt soviel Zucker zu uns als von der WHO empfohlen. Gemäss einer Studie sind 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland übergewichtig. Wird noch mehr Zucker konsumiert, werden diese Zahlen weiter steigen – mit gesundheitlichen Folgen.
Eine MRT-Studie zeigte auf, dass Isoglucose anders im Gehirn wirkt. Infolgedessen setzt kein Sättigungsgefühl ein und es wird mehr konsumiert. Die schon jetzt hohe Rate an Übergewichtigen wird dadurch weiter zunehmen.
Gesundheitsprobleme
Fachleute gehen davon aus, dass die Lebensmittelhersteller auf die höhere Süsskraft der Fructose setzen. Wird in Zukunft Isoglucose mit höherem Fructose-Gehalt verwendet sind sich viele Fachleute sicher, dass dies negative gesundheitliche Folgen haben kann wie zum Beispiel Fettleber, metabolisches Syndrom oder Gicht. Zuviel Fructose beeinflusst auch unsere Darmflora negativ.
Bei der ersatzweise einsetzen Isoglucose ist entscheidend, was sie ersetzt: Ersetzt sie zuckerhaltige Stoffe mit einem tieferen Fructose-Gehalt (wie zum Beispiel Glucocsesirup mit nur 5% Fructose) kann dies bei übermässigem Verzehr sehr wohl gesundheitliche Folgen haben.
Unbekannte, gesundheitliche Langzeitfolgen von Gentechnik
Stammt die zugesetzte Isoglucose wie ursprünglich befürchtet aus den USA, ist sie grösstenteils aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt. Ob dies gesundheitsschädlich ist oder nicht ist meines Wissens nicht abschliessend geklärt. Da ich ungern als Versuchskaninchen diene, vermeide ich soweit möglich gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Auf den Lebensmittel muss nicht ausgewiesen werden, woher die Isoglucose stammt. So kann es durchaus sein, dass ich ohne mein Wissen, gentechnisch veränderte Isoglucose über die Lebensmittel zu mir nehme.
Auf was sollten Sie sich achten, um Ihre Gesundheit zu erhalten?
- Grundsätzlich empfehle ich Ihnen: Vermeiden Sie möglichst Zucker in jeglicher Form. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um natürlichen wie Honig oder Fruchtdicksäfte oder um andere Zucker handelt.
- Daraus ergibt sich gleich die zweite Empfehlung: Verwenden Sie so wenig wie möglich Fertigprodukte. Denn die meisten Fertigprodukte enthalten in nicht unerheblichen Mengen Zucker und oft auch noch ungesunde Fettvarianten (wie z.B. Transfette). Frisch gekocht schmeckt besser, ist gesünder und schont erst noch Ihren Geldbeutel.
- Wenn Sie Fertigprodukte nehmen, achten Sie auf die Zusammensetzung: Wählen Sie nach Möglichkeit Produkte mit weniger oder gar keinem Zucker. Beachten Sie dabei, dass Zucker viele unterschiedliche Namen wie Sirupe, Begriffe mit –ose als Endung (z.B. Maltose) oder ganz andere haben können (z.B. Dextrin). Unter folgendem Link können Sie über die Tricks bei der Zucker-Deklaration noch genauer nachlesen.
- Vermeiden Sie Light-Produkte: Oft haben sie nur unerheblich weniger Kalorien. Dafür enthalten sie oft Fructosesirup mit hohem Fruchtzuckergehalt oder künstliche Süssstoffe. Ich bevorzuge selbstgemachte Dessert: Dann weiss ich, was drin ist und meist schmeckt es erst noch besser.
Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich gerne direkt kontaktieren. Schicken Sie mir ein Mail an [email protected], ich rufe Sie verlässlich zurück. Über ein Feedback von Ihnen würde ich mich freuen.
Ich wünsche Ihnen ein bewusstes, genussvolles Geniessen
Ihre Susan Rothenberger
Seriös, kurz und bündig! Denn an den meisten Menschen gingen die gesetzlichen Änderungen bezüglich der Herstellung der Isoglucose spurlos vorbei.
Dankeschön.
Sehr gut recherchierter Artikel. Aus dieser Sicht habe ich das Thema noch nicht betrachtet. Danke!
Vielen Dank für Ihr Feedback, Peter.