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Die Generation Y bewirkt Wertewandel über alle Manager-Generationen hinweg. Selbstverwirklichung ist wichtiger als Führungsaufgabe. Das Bewusstsein für eine ausgewogene Work-Life-Balance ist höher, sodass Unternehmen flexibler werden müssen.

Der von der Generation Y initiierte Wertewandel hat inzwischen alle Manager-Generationen erfasst. Nicht nur jüngeren, sondern auch älteren Führungskräften ist Selbstverwirklichung bei der Arbeit wichtiger als Führung und Status. Zudem ist über alle Generationen hinweg ein höheres Bewusstsein für eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie eine zunehmende Akzeptanz von Rückschritten hinsichtlich Hierarchie und Gehalt zu beobachten. Dies ist das Ergebnis des 4. Manager-Barometers der internationalen Personalberatung Odgers Berndtson, an dem mehr als 2.000 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben.

Attraktive Arbeitsinhalte und die Möglichkeit, sich individuell weiterzuentwickeln

Das Einsetzen persönlicher Stärken und Begabungen motiviert Führungskräfte für ihren weiteren Berufsweg nach wie vor am meisten. 60 Prozent der befragten Manager sind dieser Ansicht, während ihre Freude an der Führungsaufgabe mit 55 Prozent (Vorjahr 58 Prozent) weiter an Bedeutung verloren hat und erneut nur den 2. Platz der Karrieremotivatoren belegt. Bei Managern der Generation Y kommt Führung sogar erst an 4. Stelle. «Die Karrieremotivatoren von Führungskräften haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt“, erläutert Veronika Ulbort, Partner bei Odgers Berndtson und Leiterin der diesjährigen Studie. «Dass attraktive Arbeitsinhalte und die Möglichkeit, sich individuell weiterzuentwickeln an Bedeutung gewonnen haben, ist nicht nur bei Nachwuchsführungskräften, sondern auch bei Managern auf den oberen Führungsebenen zu beobachten», so die Beraterin.

Generation Y gewichtet Work-Life-Balance höher

«Ypsilonisierung» der etablierten Manager-Generationen

Auch das Bewusstsein für eine ausgewogene Work-Life-Balance hat bei erfahrenen Führungskräften Einzug gehalten. Wurde dieser Wunsch bisher vor allem von Vertretern der Generation Y formuliert, so äußern inzwischen auch Manager der Vorgänger-Generationen «X» und «Babyboomer», dass sie ihre Arbeitszeit zugunsten von Familie und Freizeit deutlich reduzieren möchten. Gemäß Befragung, die in diesem Jahr mit 63 Prozent den höchsten für den Beruf aufgewandten Zeitanteil aufweist, soll dieser auf 54 Prozent sinken. «Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die etablierten Manager-Generationen ihre Wertvorstellungen und Karriereziele hinterfragen», kommentiert Veronika Ulbort. «Hier hat die Generation Y einen grundlegenden Wertewandel initiiert.»

Unternehmen müssen ihre Arbeitsbedingungen für Generation Y flexibilisieren

Zu dem Wunsch nach mehr Balance zwischen Beruf und Privatleben passt auch die abnehmende Mobilität der Führungskräfte. Während im Vorjahr noch mehr als 43 Prozent der Befragten dazu bereit waren, für ihren nächsten Karriereschritt den Wohnsitz zu verlagern, sind es heute noch 39 Prozent. Vor allem Frauen zeigen sich hier mit nur 29 Prozent immobil. Dagegen hat die Bereitschaft der Führungskräfte, einen Rückschritt in der Hierarchieebene (48 Prozent, 2012: 45 Prozent) oder Gehaltseinbußen hinzunehmen (28 Prozent, 2012: 21 Prozent), sichtbar zugenommen. «Forderten Unternehmen in der Vergangenheit ganz selbstverständlich eine hohe Flexibilität und Mobilität ihrer Manager als Voraussetzung für erfolgreiche Karrieren, so beobachten wir heute die umgekehrte Situation», sagt Beraterin Ulbort. «Die Besten entscheiden sich für die Unternehmen, die ihnen flexible Arbeitsbedingungen wie das Arbeiten in virtuellen Teams oder im Home Office bieten und individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen.»

Einen weiteren Artikel zum Thema «Wie arbeitet die Generation Y» finden Sie von Simea Ulrich auf www.publishingblog.ch

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