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Die Zukunft Personal Süd 2022

Die diesjährige Personalmesse in Stuttgart war geprägt von der Thematik der betrieblichen Gesundheit. Die Messe wurde klar und deutlich durch die Aussteller im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) dominiert. Führende Persönlichkeiten und Experten im BGM wie Professor Dr. Volker Nürnberg traten in Stuttgart vor das interessierte Auditorium.

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In der Zeit zwischen zwei Spannungswelten, nämlich der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs, steht gerade das Thema Gesundheit in den Unternehmen oder sagen wir besser ein gesundes Unternehmen als Ganzes im Fokus. Immer mehr Mitarbeiter im Alter der Babyboomer verlassen die Unternehmen. Die Herausforderung des Facharbeitermangels wird einerseits durch den Weggang der Babyboomer aus den Betrieben und andererseits durch die zunehmende Wechselbereitschaft der Mitarbeiter verstärkt. Nicht wenige auch mit dem Wunsch, in die Selbstständigkeit zu gehen. Die „Great Resignation“, die große Kündigungswelle in den USA in den letzten zwei Jahren, ist nun endgültig auch in Europa und Deutschland angekommen. Nachhaltigkeit und das Streben nach sinnhaftem Arbeiten mutiert vom beliebten Modethema zu einem existentiellen Hauptziel. Die zentrale Frage lautet also: Wie schafft man ein gesundes Unternehmensumfeld, in dem Mitarbeiter Wurzeln schlagen? Um gleich die Illusion zu nehmen: Eine einfache Antwort gibt es nicht. In einer komplexen Welt können Lösungen nicht linear sein. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, bei dem ein Aspekt nicht ohne Berücksichtigung eines anderen betrachtet werden kann. Übrigens auch ein Grund, warum viele BGM-Maßnahmen zu kurz greifen.

Generationenfreundliche Unternehmenskultur

Hermann Josef Kracht, Vorsitzender der Interessenvertretung 50 Plus e.V. und Ralf Wuzel, Vorsitzender der Landesvertretung Bayern des Vereins, sprachen daher vor den Messebesuchern, Entscheider und Personalverantwortliche von Unternehmen, eindringlich über die wichtige Rolle ihrer Organisation und die Wichtigkeit eines alterssensiblen Personalmanagements in Zeiten von New Work. Den Zuhörern beider Redner wurde schnell bewusst, wie extrem wichtig die Organisation von generationenübergreifenden Teams in Unternehmen zur besseren Bewältigung der derzeitigen Krisenproblematik ist.

Nur selten setzen Unternehmen gezielt auf die Erfahrung von Mitarbeitern über 50 Jahren, Bildquelle: TheStandingDesk/Unsplash

Die Erfahrung der Lebenskenner mit Spannungszeiten wird in der Zusammenarbeit mit jüngeren Mitarbeitern so wichtig wie selten zuvor. Erlebten die Lebenskenner Krisen wie die Ölkrise 1973, Afghanistan und 40 Jahre Kalten Krieg in Europa, sind die jüngeren Generationen zumeist in einem Europa frei von Grenzen und mit großer Freiheit aufgewachsen. Die Mischung von Erfahrungen und Fertigkeiten ist gerade jetzt von enormer Wichtigkeit. Auch dies sind Aspekte eines gesunden Unternehmens. „Da müssen wir was tun“, war eine häufige Aussage der Besucher am Stand der Interessenvertretung 50plus e.V. Eine wichtige Einsicht, denn nachhaltiges Personalmanagement der Zukunft braucht Durchblick, Überblick und Weitblick.

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