Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

„Es ist höchst amüsant, wenn man es schafft, die Distanz zu halten“, sagt Buchhändlerin Eva-Maria Graß zu Beginn unserer neuesten Buchvorstellung. Die Rede ist von Alina Bronskys Roman „Barbara stirbt nicht“.

Der eine mag erschüttert sein, der andere belustigt – vielleicht kommt es auch darauf an, aus welcher Perspektive man auf die Geschichte blickt und ob man selbst sogar schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder entsprechende Fälle kennt.

Nach vielen Ehejahren kennt sich das Ehepaar Walter und Barbara Schmidt quasi in und auswendig. Als Barbara jedoch erkrankt und eines morgens nicht mehr aufsteht, ist Walter auf sich alleine gestellt. Und das stellt den Rentner vor große Herausforderungen, war es doch seine Frau, die den Alltag der beiden organisierte, nach der klassischen Rollenverteilung. Gleichstellung und Emanzipation? Fehlanzeige. So scheitert Walter schon an den einfachsten Dingen, wie dem Bedienen der Kaffeemaschine oder dem Erwärmen einer Tütensuppe.

Doch der etwas kauzige Walter, an dem immer alles abprallte, und der nicht einmal zu seinen Kindern ein sonderlich gutes Verhältnis pflegt, weiß sich durchaus zu helfen. So stillt die Verkäuferin beim Bäcker im Ort nicht nur sein Bedürfnis nach einem Kaffee, sondern erklärt ihm gleich noch, wie die Kaffeemaschine funktioniert. Um im Alltag zurecht zu kommen, bedient er sich auch der sozialen Medien und erfährt von einem Fernsehkoch über Youtube wie man Schritt für Schritt eine Mahlzeit zubereitet. Durch die kleinen Erfolge erobert Walter sich langsam Alltag und Haushalt wieder.

Hilfe, ich gehe in Rente!

So amüsant die Geschichte auch sein mag, spricht dieser Roman viele ernsthafte Dinge an, über die wir viel zu wenig nachdenken und reden, aber die uns alle zu einem gewissen Zeitpunkt beschäftigen werden.  Es sind die vielen Fragen, die auftauchen, wenn man kurz vor der Rente und damit einen neuen Lebensabschnitt steht:

  • Was mache ich mit meiner Zeit?
  • Werde ich im Alltag zurechtkommen?
  • Was passiert, wenn ich oder meine Partnerin / mein Partner pflegebedürftig werden.
  • Was ist, wenn die Rente nicht reicht?
  • Wie vermeide ich es, einsam zu werden?

Und, und, und …

Je eher man sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, desto besser vorbereitet geht man in den Ruhestand.

Über all diese Themen informiert auch die Interessenvertretung 50plus e.V. ihre Mitglieder regelmäßig. Auch wenn wir alle danach streben, möglichst lang jung und gesund zu bleiben, kommen wir nicht umhin, uns mit den Themen einer älter werdenden Gesellschaft zu beschäftigen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.