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Jetzt ist die Zeit für die Aussaat der Frühlingssalate gekommen
Endlich sind sie da – die zarten und frisch geernteten Blattsalate. Sie machen Lust auf junges Frühlingsgemüse und sind unwahrscheinlich vielseitig und aromatisch – eine wahre Bereicherung für jede Saisonküche!
Die Schnitt- und Pflücksalate (Lactuca sativa var. crisis) sind Blattgemüse und gehören zu den Gartensalaten. Die jungen Blätter sollten zart und erntefrisch verwendet werden und sind auf dem Teller eine willkommene Abwechslung zum Wintergemüse. Als eines der ersten Blattsalate sind sie nicht nur sehr gesund, sondern auch als farblicher und aromatischer «Aufpepper» sehr beliebt.
Ursprünglich wurden auch Kopfsalat-Sorten dicht ausgesät, so dass es zu keiner Kopfbildung kam. Als Schnitt- oder Blattsalate werden 10 bis 15 cm lange gewellte oder gekrauste Blätter in roter oder grüner Farbe angeboten. Es sind vor allem schnellwüchsige Salatformen welche so erhältlich sind.
Der Pflücksalat unterscheidet sich vor allem aufgrund der Erntemethode im Hausgarten vom Schnittsalat. Hier werden die Blätter zunächst von unten, später am verlängertem Stengel gepflückt bis die Pflanze ganz abgeerntet ist.
Schnitt- und Pflücksalat selber ziehen
Ab März können die ersten Aussaaten sehr gut aus Samen auf der Fensterbank oder direkt ins Treibbeet ausgesät werden. Keimtemperatur bei 10 – 16 Grad Celsius. Temperaturen über 20 Grad hemmen die Keimung. Wenn im Wohnzimmer vorgekeimt wird Aussaat-Schale etwas kühler stellen.
Der Samen nur sehr wenig bis gar nicht mit Erde decken da Kopfsalat und Co. Lichtkeimer sind. Bei Samenmischungen den Samen leicht mit ganz feiner Erde oder etwas Sand decken, da hier viele verschiedene Pflanzen miteinander gemischt werden und nicht alle Pflanzen Lichtkeimer sind.
Darauf achten, dass die Aussaat-Schale gleichmässig feucht gehalten wird. Idealerweise in ein kleines Fensterbank-Treibhaus stellen oder den Topf mit Plexiglas oder Klarsicht-Folie abdecken.
Bis zur Keimung muss nur die Feuchtigkeit der Aussaat-Schale kontrolliert werden. Nach Auflaufen der Samen die Aussaaten täglich lüften, damit keine Pilzkrankheiten entstehen können. Sobald als möglich (sofern es die Temperaturen ermöglichen) ins Freiland oder auf den Balkon stellen und mit einem Gartenvlies schützen.
Video-Anleitung Pflücksalat pikieren …
… und so wird sich der Pflücksalate entwickeln
Anbau und Ernte von Schnittsalat im Hausgarten oder Balkon
Ab Mitte April kann direkt ins Freiland gesät oder gepflanzt werden. Ideal ist natürlich auch die Kultivierung im Hochbeet oder Frühbeetkasten. Dort sind sind die Salatpflänzchen auch hervorragend vor Schnecken geschützt, da diese die zarten Pflänzlein über alles lieben.
Im Hausgarten werden Schnittsalate in Reihen mit einem Abstand von 15 cm ausgesät. Schnittsalate sind je nach Temperaturen innerhalb von 3 – 5 Wochen schnittfähig. Sobald die Blätter eine Länge von 10 – 15 cm haben, kann der Schnittsalat mit einem scharfen Messer 2 – 3 cm über dem Boden geschnitten oder gepflückt werden.
Da die meisten dieser Salatsorten immer wieder nachwachsen, sind mehrere Ernten möglich.
Die Arten und Sorten der Blattsalate sind vielfältig
Schnittsalate sind Salate, welche entweder der Lattich- oder der Zichorien-Gruppe angehören und direkt bei der Ernte geschnitten werden.
Typische Schnittsalate sind Lollo oder Eichblatt. Es werden aber auch andere Sorten wie Eissalat, Batavia, Lattich oder neuere «Salatmischungen» wie der «Baby-Leaf» oder «Oriental Green» verwendet. Diese werden immer beliebter und bereichern das Angebot in der Küche sehr.
Lollo Rossa und Bionda
Es sind hauptsächlich zwei Sorten des Lollo verbreitet, der rote Lollo Rossa und der grüne Lollo Bionda. Beide bleiben länger frisch und sind haltbarer als andere Salate, darum sehr beliebt in der Anzucht und im Anbau.
Meist wird er als klein geschnitten Salatkopf oder als Schnittsalat angeboten. Im Anbau sind alle Sorten des Lollo gegen Krankheiten bemerkenswert robust. Der Geschmack ist sehr aromatisch.
Baby-Leaf Blattsalat – Mischungen
Unter den Baby-Leaf – Salatsorten versteht man Schnittsalat-Mischungen, welche frisch abgepackt im Kühlregal im Supermarkt angeboten werden. Diese Sorten entstanden aus verschiedenen Züchtungen und sind gegenüber dem falschen Mehltau resistenter. Die Blätter sind etwas fester als der „normale“ Schnittsalat und erreichen dadurch eine längere Haltbarkeit. Zu diesen Salaten werden auch andere Gemüsearten gerechnet, welche bestens als Schnittsalate angebaut werden können.
Dazu gehören zum Beispiel der rot- und grünblättrige Eissalat, verschiedene Endivien-Typen, grün- und rotblättriger Spinat und Sauerampfer, Stielmangold oder die Blätter der Roten Bete (Rande).
Oriental Green die Liebhaber-Salatmischung
In den letzen Jahren haben asiatische Schnittsalate an Beliebtheit gewonnen. Obwohl diese dem Übergriff Schnittsalate zugeordnet werden, handelt es sich hier hauptsächlich um Kohlarten wie Pak Choi, Tatsoi, Brauner Senf, Raps oder Chrysanthemen-Arten. Diese «Schnittsalate» werden frühzeitig geerntet, wenn die Blätter eine Länge von 10 bis 12 cm erreicht haben.
Sie werden ebenfalls wie die Baby-Leaf Blattsalate frisch geerntet, in Frischhaltebeutel abgepackt und im Kühlregal angeboten. Seit einiger Zeit werden beide Blattsalat-Mischungen im Samen-Fachhandel ebenfalls als Samenmischungen zum selber aussäen angeboten. Ein Versuch lohnt sich bestimmt. Der etwas spezielle Geschmack ist aber nicht jedermanns Sache.
Blattsalate enthalten wertvolle Vitamine und Mineralien
Obwohl Blattsalate hauptsächlich aus Wasser bestehen, enthalten sie wertvolle Vitamine und Mineralien und Antioxidantien (Vitamin C, E und Carotine). Ebenfalls sind sie reich an Folat und Eisen, welche bei und gegen Anämie wichtig ist. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln haben sie den Vorteil, dass sie fast immer roh gegessen werden und somit durch die Zubereitung wenig Inhaltsstoffe verloren gehen.
Natürlich sind im Frühling auch Wildkräuter für schmackhafte und gesunde Salate sehr geeignet. In einem meiner früheren Artikel beschreibe ich die Zubereitung eines «Wildkräuter Frühlingssalates».
Verwendung in der Küche
In der Küche werden die Schnittsalate wie der Kopfsalat mit verschiedenen Salat-Dressing und Kräutern angemacht. Selbstverständlich können sie auch mit anderenen Blattsalaten gemischt werden. So erhält man einen farbenfrohen Mix, welcher in seiner würzig-frischen Mischung einen Vorgeschmack auf die Gemüsesaison gibt. Schnittsalte können übrigens auch sehr gut mit Wildkräutern gemischt werden.
Schnitt- oder Blattsalate bringen bei früher Aussaat das erste Grün auf den Tisch und sind der ideale Salat für Hausgärten und Balkone. Wann starten Sie mir Ihrem ersten selber ausgesäten Schnittsalat?
Ihre Andrea Rothenberger