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Nach zwei Wochen sei es am schlimmsten gewesen. Diesen Satz hörte ich neulich vom Partner meiner Tochter, der bereits seit der ersten Corona-Welle größtenteils im Home-Office tätig ist. Nur mit Widerwillen konnte er in den eigenen vier Wänden seiner Arbeit nachgehen. Das wollte ich genauer wissen und hakte nach.
Die Monotonie im Home-Office schlug zunehmend aufs Gemüt, erzählte er mir. Am meisten fehlte ihm der persönliche Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, die Rituale mit Gesprächen am Kaffeeautomaten und das gemeinsame Mittagessen. Letzteres bestand nunmehr hauptsächlich aus dem vielfältigen Fast-Food-Angebot der Hauptstadt.
Aber immerhin, meist noch ein Grund, mal das Haus zu verlassen und zumindest kurz frische Luft zu schnappen. Wie viele Menschen im Home-Office nehmen wohl ihr Mittagessen ein, während sie weiterarbeiten oder lassen Mahlzeiten ganz ausfallen und ersetzen sie durch Snacks? Sehr viele, vermute ich. Schließlich kontrolliert ja keiner, ob Pausen eingehalten werden oder nicht.
Drei Säulen: Ernährung, Bewegung, Verhalten
Aber zurück zu den Erfahrungen: Seine zunehmende Unzufriedenheit führte er auch auf den fehlenden Ausgleich in der Freizeit zurück. Geschlossene Bars und Restaurants, auch die Fitnessstudios zu. Wohin mit der Energie? Der Wille, sich zu Hause sportlich zu betätigen, war schnell wieder verflogen. Sein Arbeitsplatz bestand aus einem einfachen Tisch und einem Stuhl, provisorisch eingerichtet und alles andere als motivierend. Und da war es schließlich, das Dreigespann aus schlechter Ernährung, mangelnder Bewegung und Verhaltensweisen, die eine ganz neue Art von Stress und psychischen Belastungen auslösen. Und hier sprechen wir noch nicht von den zusätzlichen Ablenkungen im häuslichen Umfeld, sei durch die zu Hause zu betreuenden Kindern oder den Haushalt.
Mittlerweile haben wir alle erkannt, dass das Home-Office keine vorübergehende Erscheinung ist, sondern zur Normalität wird. Und dieses Bewusstsein hat schließlich auch den Partner meiner Tochter wachgerüttelt. Er hat sich einer Sportgruppe angeschlossen, die sich regelmäßig in Parks zu Workouts trifft, seine Stresssituation mit Hilfe einer App analysiert, einen höhenverstellbaren Schreibtisch und ergonomische Sitzmöbel angeschafft und er achtet vor allem auf seine Ernährung, indem er sich ausgewogen und entsprechend seines individuellen Ernährungstypen ernährt. Ein kompletter Wandel also, der aber dazu führte, dass er sich so langsam mit der Arbeit im Home-Office anfreundet.
Arbeiten im Home-Office heißt Selbstverantwortung übernehmen
Dabei gibt es keine allgemeingültigen Tipps. Wir müssen die Tatsache annehmen, dass jeder im Home-Office auf sich gestellt ist und Eigenverantwortung für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden übernehmen muss. Wobei an der Stelle auch gesagt sei, dass der Arbeitgeber nicht aus der Pflicht genommen werden kann. Dazu aber mehr in einem späteren Artikel.
Um zu verstehen, was einem selbst im Home-Office besonders belastet, sei es körperlicher oder psychischer Natur, kann man seine täglichen Gewohnheiten kritisch unter die Lupe nehmen. Dort, wo die größten Abweichungen zur Arbeit im Unternehmen auftreten, sind die Ansatzpunkte. Wer feste Zeiten für seine Mahlzeiten gewohnt ist, sollte diese auch im Home-Office einhalten. Wem der morgendliche Austausch mit den Kollegen beim Kaffee fehlt, der kann einen festen Termin für ein kurzes Online-Meeting mit den Kollegen abstimmen.
Wer feststellt, dass er sich viel weniger bewegt, sollte einen täglichen Spaziergang nach der Arbeit fest einplanen. Auch kurze Bewegungseinheiten zwischendurch, zum Beispiel mit Trainingsbändern sind sinnvoll. Wichtig ist, regelmäßig aufzustehen. Gerade im Home-Office fehlen die kurzen Wege zum Kollegen nebenan, zum Drucker oder in die Kantine. Und wer tatsächlich ein kleines sportliches Workout zwischendurch braucht, dem sei ein durch eine App gesteuertes, individuelles und digitales Personalcoaching empfohlen.
Auch am Arbeitsplatz soll man sich wohlfühlen
Es muss nicht gleich der teure höhenverstellbare Schreibtisch sein. Schon für kleines Geld gibt es Möglichkeiten, um sich im Handumdrehen einen Steharbeitsplatz zu schaffen. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arbeitgeber, wie er Sie bei der Einrichtung Ihres Heimarbeitsplatzes unterstützen kann. Überhaupt: unterschätzen Sie nicht das räumliche Umfeld.
Eine gute Beleuchtung und das richtige Raumklima sind genauso wichtig wie Grünpflanzen im Raum und die Farbgestaltung. Wussten Sie, dass grün inspirierend, beruhigend und sogar stresslindernd wirkt? Grau ist hingegen eher sachlich, technisch und neutral und kann auch düster und schwer wirken. Wichtig ist aber letztendlich: Sie müssen sich wohlfühlen.
Gern sind wir von myPfadFinder für Sie da, wenn Sie weitere Tipps und Empfehlungen für Ihr gesundes Home-Office wünschen und bieten Lösungen für alle drei Säulen: Ernährung, Bewegung und Verhalten / Stressmanagement.
Als GesundheitsStrategen beraten und begleiten wir auch Unternehmen im Rahmen des von uns entwickelten Health Scouting®-Prinzips in ihrem Transformationsprozess.