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Sie sind gestresst? Suchen Ruhe und neue Kraft? Sie wollen sich einen pflanzlichen Helfer suchen, von dessen Energie Sie mit profitieren können? Probieren Sie es doch mal bei einer Eiche. Die Eiche ist ein uralter Kultbaum, der Schutz und Heilung versprach. Der kräftige Baum mit seiner markanten Rinde galt schon früher als Sinnbild der Zähigkeit und Standhaftigkeit.
Die zu den Buchengewächsen zählende Eiche (Quercus robur) ist in Europa, Kleinasien und in den Kaukasusländern heimisch, bevorzugt in Mischwäldern. Der Baum besitzt eine mächtige Krone und eine dicke, tief rissige Borke. Genau diese Borke wird seit alters her medizinisch genutzt.
Der Gattungsname «Quercus» stammt übrigens aus dem Keltischen von «quer = schön» und «cuez = Baum». «Robur» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet «Kraft, Stärke».
Droge aus der Eichenrinde
Die als Droge verwendete Eichenrinde (Quercus cortex) wird im Frühjahr geschält. Dabei dürfen die Äste nicht dicker als 6 cm im Durchmesser sein. Allerdings ist es verboten, selbst an Eichen herumzuschnitzen und sich die Rinde selbst zu ernten, bitte in Apotheken kaufen.
Inhaltsstoffe und Wirkungen der Rinde
Eichenrinde ist eine der gerbstoffreichsten Drogen und enthält bis zu 20% Gerbstoffe, außerdem noch Flavonoide und Triterpene. Hauptwirkung ist hier die adstringierende (zusammenziehende) Wirkung. Insgesamt wirkt Eichenrinde nicht nur adstringierend, sondern auch leicht entzündungshemmend, sekretionshemmend und gewebeverdichtend, keimhemmend und virustatisch. Eichenrinde hemmt die Kapillarpermeabilität und wirkt mild oberflächenanästhesierend, juckreizstillend und schmerzlindernd.
Indikationen
Die Indiktionen ergeben sich daraus. Eichenrinde wird gern bei nässenden Ekzemen eingesetzt sowie bei entzündlichen Erkrankungen der Haut mit Juckreiz (Windpocken: mit Eichenrindentee abtupfen). Eichenrinde hilft bei Windeldermatitis, bei Verbrennungen 1.Grades, bei entzündlichen Augen- oder Mundhöhlenerkrankungen, aber auch bei Frostbeulen oder Fußschweiß. Zu ergänzenden Behandlung von Hämorrhoiden empfiehlt sich ein Sitzbad in Eichenrinde. Indikationen zur inneren Anwendung sind unspezifische, akute Durchfallerkrankungen. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Mythologie der Eiche
Die Eiche ist seit frühesten Zeiten für die Menschen von großer symbolischer Bedeutung und tief im mythologischen Denken verankert. Sie ist mit den Göttern verbunden und gilt als Orakelbaum. An diesen Orakelbäumen konnte man Kontakt mit den Göttern herstellen.
Im Volksmund heißt es bei nahendem Gewitter:
«Eichen sollst du weichen – Buchen sollst du suchen!»
Wie man oft an alten, knorrigen Eichenbäumen sehen kann, schlägt der Blitz gern in diese ein. Das sind allerdings keine göttlichen Zeichen, sondern sie haben ganz irdische Ursachen. Eichen stehen gern solitär, sind groß, stehen mit Vorliebe auf Wasserkreuzungen und besitzen eine Pfahlwurzel, die tief in den Boden zu den Wasseradern reicht.
In Kult und Religion der Kelten besitzt die Eiche eine absolut zentrale Rolle, keine Kulthandlung wurde ohne Eichenlaub vollzogen. Für sie galten alle Dinge, die auf der Eiche wuchsen (vor allem die Mistel) als von Gott gesandt.
Noch heute schmückt das Eichenlaub verschiedenste Wappen und findet sich überall dort, wo Stärke und Beständigkeit symbolisiert werden soll. Schauen Sie sich doch einmal die deutschen Centmünzen auf der Rückseite an. Fällt Ihnen da was auf?
Und wenn Sie das nächste mal auf Ihrem Spaziergang eine schöne große Eiche sehen, verweilen Sie dort. Legen Sie Ihre Handflächen auf die Rinde, lehnen Sie Ihre Stirn sanft an den Stamm und spüren Sie die Energie dieses mächtigen Baumes. Wenn es trocken und warm ist, setzen Sie sich unter den Baum, lehnen Sie Ihren Rücken an den Stamm, schließen Sie die Augen und fühlen Sie auch hier.
Hier können Sie Kraft tanken und Ruhe finden. Dies wünsche ich Ihnen.