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In Zeiten wie diesen sind wir sensibler und fragen uns: Was darf die Kunst? Was darf Satire? Und ist es überhaupt angebracht, sich mit Dingen zu beschäftigen, die Freude und Lachen hervorrufen?

Auf jeden Fall, meint Buchhändlerin Eva-Maria Graß. Natürlich geht das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine und das Schicksal der Menschen dort wohl an keinem spurlos vorbei. „Aber wir müssen auch auf unsere Gedankenhygiene achten“, sagt sie. „Das ist unser Auftrag.“ Und deshalb hat sie in Zeiten, wo alles Kopf steht, ein Buch ausgewählt, das genau das vermag. „Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof“ von David Safier ist dieses Mal ihr Lesetipp.

Angela Merkel als Detektivin

Wer, ohne Autor und Werk zu kennen und ohne zuvor den Buchtitel gesehen zu haben, sofort Assoziationen zu unserer Kanzlerin a.D. herstellt, ist auf dem richtigen Weg. Vielleicht hat sich der ein oder andere schon gefragt, wie Angela Merkel wohl ihren Ruhestand verbringt. Das Buch liefert Antworten – mit einem Augenzwinkern. Denn in einem kleinen beschaulichen Örtchen in der Uckermark passiert ein Mord. Und Miss Merkel schickt sich an, diesen aufzuklären. Die Meisterdetektivin findet sich prompt im Bestattungsmilieu wieder und auch ihr Gefühlsleben gerät auf einmal gehörig durcheinander. Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof ist ein Kriminalroman, der, wie bereits der erste Teil Miss Merkel: Mord in der Uckermark durchaus Spannung verspricht, aber auch viel Platz für Humor lässt.

Eva-Maria Graß begeistert vor allem die liebevolle Darstellung durch den Autor. „Da geht einem wirklich das Herz auf“, schwärmt sie.

Dass der Hund der Protagonistin den Nachnamen des russischen Präsidenten trägt und bereits über eine Umbenennung nachgedacht wurde, zeigt, wie sensibel wir geworden sind. Aber: „Diese Art von Humor und Satire tut uns gut und den sollten wir bewahren“, appelliert die Buchhändlerin.

Fazit: Man darf sich auch in Zeiten wie diesen mal mit einem guten Buch zurückziehen und herzlich lachen.

Nächste Buchvorstellung mit Eva-Maria Graß am 07.04.2022

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