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von Rosemarie David
Zeit meines Lebens habe ich gern gelernt und mich weitergebildet und so wollte ich nach dem Abitur natürlich sehr gern studieren. Leider scheiterte dieses Vorhaben an der konservativen Einstellung meines Vaters. Aber ich habe diesen Traum nicht vergessen. Mit 38 Jahren habe ich das Studium der Sozialpädagogik begonnen und mit samt Anerkennungsjahr erfolgreich abgeschlossen – trotz eines Halbtagsjobs. Danach habe ich als Ausbilderin mit jungen Leuten zwischen 18 und 22 Jahren gearbeitet und habe festgestellt, dass es mir sehr große Freude macht, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten. Das ist mir auch gut gelungen. Und auch bei älteren Menschen – Bekannten und Freundinnen – wurde ich bei schwierigeren Angelegenheiten um Rat gefragt. Eine Aussage war: „Du lässt mich über den Tellerrand schauen.“ Darüber habe ich mich sehr gefreut!
Dann ging ich mit 61 Jahren frühzeitig in Rente. Da merkte ich erst so richtig, wie wichtig Arbeit für mich war, aber eine sinnvolle Arbeit, die mir Freude macht! Ich hatte mich nicht auf so viel Freizeit vorbereitet. Was sollte ich nur mit diesen fürchterlich langen, leeren Tagen tun? Ohne Familie, ohne Beziehung – ich war inzwischen geschieden –, meine Freunde gingen alle noch zur Arbeit, ganz auf mich allein gestellt?
Der Weg zu meiner Rolle als Coach und Mentorin
Also ergriff ich ein Ehrenamt. Aber: es füllte die Zeit und die Leere in mir nicht aus. Ich suchte nach einer Beschäftigung, die mich nicht nur zeitlich, sondern auch innerlich erfüllte, mich froh machte und für die ich gleichzeitig auch „brennen“ konnte. Ich fing also an, im Internet zu surfen und dort fiel mir ein Vortrag ins Auge: Heile Dein Herz!
Dieser Titel hat mich sofort angesprochen, ich habe mir den Vortrag angehört und war begeistert! Es fühlte sich an, als spräche die Vortragende von mir und nur zu mir, als ob sie mich schon jahrelang kennen würde! Ich war sehr berührt und habe mich mit den Initiatorinnen dieses Vortrages in Verbindung gesetzt. Da ging es um eine Weiterbildung in Persönlichkeitsentwicklung durch die direkte Arbeit mit meinem Unterbewusstsein!
Ich habe dann 9 Monate lang diese Weiterbildung absolviert. Dadurch habe ich sehr viele mich hemmende und hinderliche Situationen aus meiner Vergangenheit aufspüren und auflösen können. Und ich kam endlich, endlich dahinter, was ich mit meiner restlichen Lebenszeit anfangen möchte: Ich möchte Menschen in bestimmten Lebenssituationen helfen und außerdem Vorträge halten über dieses faszinierende Phänomen namens Unterbewusstsein! Das Unterbewusstsein ist ja im Grunde nichts anderes als Deine ganz persönliche Festpatte. Dort ist alles aufgezeichnet, was Dir in Deinem Leben je zugestoßen ist, sei es positiv oder negativ.
Es ist diese einzigartige Kommunikation mit dem Unterbewusstsein, das meine Coachings auszeichnet. All Deine seelischen Schmerzen, hinderlichen Glaubenssätze, andauernden Probleme – auch körperlicher Art – Ärgernisse usw. resultieren aus seelischen Verletzungen, die Dir im Alter zwischen 0 und 12 Jahren – und auch später noch – von Deiner in der Regel durchaus wohlmeinenden Umgebung zugefügt oder auch von Dir selbst falsch interpretiert und verstanden wurden. Da Du ja noch so klein warst, vergisst Du es, aber Dein Unterbewusstsein vergisst nichts. Und wenn dann im Erwachsenenleben irgendeine äußere Begebenheit diesen Schmerz sozusagen wieder abruft, reagierst Du „unvernünftig“ oder genervt oder wütend oder…oder…oder. Und Du weißt nicht, warum. Denn Du überlegst nicht erst, sondern reagierst automatisch. Wie ein Pawlow‘scher Reflex. Das, was Du allerdings jetzt siehst und fühlst, ist oft gar nicht der Grund deines Ärgers oder Schmerzes, sondern die Reaktion auf eine in Deinem Unterbewusstsein liegende Ursache aus deiner Vergangenheit.
Dann gibt es ganz bestimmt Formulierungen, die Dir bei Deinen inneren Selbstgesprächen gar nicht mehr auffallen, wie z. B. „Das kann ich nicht. Das traue ich mir nicht zu. Ich bin nicht gut genug. Wer will mich schon haben?“ usw. usf. Bei sehr vielen Frauen ist das sehr ausgeprägt, bei Männern wird es aus meiner Erfahrung häufig heruntergespielt mit markigen „männlichen“ Sprüchen und Benehmen. Dahinter liegen Handbremsen und undienliche Glaubenssätze, die Dir nicht bewusst sind. Auch diese werden problemlos mit dieser Methode aufgelöst. Ich bin – bis auf Gesundheitliches, das ich bei mir noch nicht anwenden musste – das beste Beispiel für alles, was ich hier beschreibe.
Denn: Dein Unterbewusstsein ist leider nicht dafür da, Dich glücklich zu machen. Und Dein Kopf übrigens auch nicht. Beide dienen einzig und allein einem Zweck: Sie sollen uns vor allem Unbekanntem schützen. Und deshalb ist es so schwierig, Verhaltensweisen zu ändern. Über den Verstand funktioniert das nicht. Man muss die auslösende Situation in der Kindheit wieder erinnern, auflösen und umdeuten, dann „geht alles wie von selbst“.
Dieses ganze Programm ist nicht nur ein Coaching, es ist im Grunde genommen eine Transformation. Das muss gut überlegt sein, denn es ändert sehr vieles. Der gecoachte Mensch ändert sich und das nähere soziale Umfeld – Familie, Freunde, Arbeitsumfeld usw. – beobachtet das oft mit Argwohn.
Altes auflösen, Neues erlernen: Die Arbeit mit dem Unterbewusstsein
Nur ein Beispiel aus meiner Coachingpraxis: eine Bekannte von mir lernte mit Hingabe alles, um Heilpraktikerin zu werden. Sie war nicht medizinisch vorgebildet und auch ihre Schulbildung war nur durchschnittlich, aber sie hatte die Naturbegabung, körperliche Störfaktoren bei Menschen, Pferden und Hunden wahrzunehmen, auch ohne Ausbildung. Was geschah? Sie fiel dreimal durch die Abschlussprüfung, beim letzten Mal mit nur einem Fehler! Heilpraktiker-Prüfungen sind bekanntlich sehr schwer und müssen fehlerlos bestanden werden.
Wir befragten ihr Unterbewusstsein und sehr schnell wurde klar, dass sie – ausgelöst durch ein Vorkommnis in ihrer Kindheit – die große unbewusste Angst hatte, dass ihre Ehe zerbrechen würde, wenn sie den Beruf ausüben würde. Wir haben diese Angst „bearbeitet“ und sie bekam eine Aufgabe, die sie 3 Wochen lang regelmäßig durchführen musste. Das Unterbewusstsein benötigt ca. 21 Tage, um Altes aufzulösen und das Neue zu erlernen. Danach ist diese Situation transformiert. Ergebnis dieser Sitzung: Sie hat mit ihrem Mann gesprochen, die Situation geklärt und hat dann in einem weiteren Anlauf die Prüfung geschafft und ihre Ehe blieb bestehen!
Durch die Arbeit mit Deinem Unterbewusstsein, mit der Du viele undienliche Überzeugungen und schmerzliche Begebenheiten aus Deiner Kindheit auflösen kannst, kommst Du mit der Ordnung der Welt immer mehr in Einklang. Daraus resultiert bessere Laune, eine gelassenere Haltung insgesamt den Menschen gegenüber, Du nimmst wieder mehr das Gute wahr, das auch in Deinem Leben vorkommt und konzentrierst Dich nicht mehr nur auf den Mangel. Du bekommt ein wohlwollenderes Verhältnis Dir selber gegenüber, Du findest neue Ziele, die Dich ansprechen und Dir eine Herausforderung bringen. Kurz gesagt: Dein Leben wird spannend, aufregend und wieder lebendig!
Auf einen kurzen Nenner gebracht: „Die Welt braucht nicht in Ordnung gebracht zu werden; die Welt ist die Verkörperung der Ordnung. An uns ist es, mit dieser Ordnung in Einklang zu kommen.“ (Henry Miller).
Neue Wege gehen, Chancen nutzen, Netzwerke aufbauen
Und dann habe ich über Heike Ochel-Herwig vor einem Jahr myPfadFinder und die GesundheitsStrategen entdeckt und war und bin begeistert! Die Idee, Menschen auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Glück individuell zu begleiten und das Thema Gesundheit auch in die Firmen zu bringen, finde ich grandios, zumal dahinter eine wirkungsvolle Strategie steht. Ich war fast 40 Jahre in einem großen Forschungszentrum angestellt und da gab es auch Angebote für die Gesundheit der Belegschaft: Yoga-Kurse, Gesprächsangebote mit einer Sozialberaterin, wenn z. B. persönliche Probleme zu lösen waren, Atemübungen in der Mittagspause und dergleichen mehr. Nachteil war jedoch, dass die Sozialberaterinnen natürlich dem Arbeitgeber verpflichtet waren mit allen Vor- und Nachteilen und hinter allen Angeboten eben keine Strategie stand. Es gibt ja bei den GesundheitsStrategen auch die absolut anonyme Abfrage nach dem psychischen (Wohl)Befinden der Belegschaft. Das wurde in meiner Firma gar nicht erst andiskutiert. Alkohol am Arbeitsplatz sowie Mobbing wurden totgeschwiegen. Dadurch, dass es einen Betriebsarzt gab, wurden die MitarbeiterInnen nur bei Notfällen oder Impfungen für Auslandsdienstreisen betreut.
Ein weiteres Tool, das mich bei myPfadFinder und den GesundheitsStrategen total begeistert, ist die Möglichkeit der ID37 Persönlichkeitsanalyse: Bedeutung und Wirkung von Lebensmotiven für eine effiziente Selbststeuerung. Wer bin ich und was motiviert mich wirklich in meinem Leben? Dies sind die Fragen, die nach dem Ausfüllen eines online-Fragebogens von 20 Minuten Dauer ausgewertet werden. Die Auswertung wird bildlich anhand einer Motivdarstellung von 16 Lebensmotiven dargestellt, wobei die Skala von 1 = schwach ausgeprägt bis 10 = überdurchschnittlich ausgeprägt reicht. Die verschiedenen Ausprägungen der Motive ergeben auch jeweils eine andere Art von Verhaltensmuster bei den Menschen. Die Ausbildung zum Master war für mich eine optimale Ergänzung zu meinem Coaching im Bereich des Unterbewusstseins.
Inzwischen ist ja der Fachkräftemangel in aller Munde und Unternehmer müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie neues Personal suchen. Die Strategie der GesundheitsStrategen bietet einen Mehrwert über die Gehaltszahlung hinaus. Über die Bestimmung des individuellen Ernährungstypen, einer psychischen Gefährdungsbeurteilung als Transparenzanalyse für das Unternehmen und der Persönlichkeitsanalyse nach den 16 Lebensmotiven der MitarbeiterInnen – natürlich auf freiwilliger Basis – haben Firmenchefs eine ideale Basis für weiterführende Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement und in der Anpassung der Führungs- und Teamkultur.
Es ist mein ganz persönlicher Weg, der sich aus meinen Interessenschwerpunkten ergeben hat. Hinzu kam, dass ich zur richtigen Zeit die richtigen Menschen getroffen habe und sich dadurch immer wieder neue Wege aufgetan haben. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich andere Menschen in meinem Alter nur ermutigen, neugierig, offen und bereit zu sein, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen. Es gibt keine Altersgrenze für einen beruflichen Neuanfang.