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Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne sich wieder öfters zeigt, dann ist es schon eine beliebte Tradition, das Zuhause gründlich zu reinigen und frisch zu machen.

Stellen Sie sich vor, wie Sie fröhlich den Frühjahrsputz in Angriff nehmen, mit einem bunten Eimer voller Reinigungsmittel in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht. Während Sie die Fenster putzen, strahlt die Sonne durch die frisch gereinigten Scheiben und lässt Ihr Zuhause in hellem Glanz erstrahlen. Sie riechen den frischen Duft und fühlen sich energiegeladen und produktiv.

Doch plötzlich bemerken Sie, dass Ihr neugieriger kleiner Hund und Ihr kleinkindlicher Wirbelwind durch das Haus toben. Ihr Hund schnuppert interessiert an dem Eimer mit Reinigungsmitteln und Ihr Kleinkind versucht, die bunten Flaschen zu erreichen. Sie werden sich sofort bewusst, dass die Reinigungsmittel potenzielle Gefahren für Ihre geliebten Haustiere und Kleinkinder darstellen könnten.

Sie reagieren schnell und sichern die Reinigungsmittel sofort außerhalb der Reichweite von Hund und Kind. Sie öffnen die Fenster, um für frische Luft zu sorgen, und stellen sicher, dass Ihre Hände gründlich gewaschen sind, um jegliche Rückstände von den Reinigungsmitteln zu entfernen.

Warum tun Sie das unbewusst?

Gesundheitlich bedenkliche Chemikalien

Reinigungsmittel sind wie scharfe Klingen, die unsere Umgebung reinigen und desinfizieren. Aber genauso wie eine scharfe Klinge in den falschen Händen gefährlich sein kann, können Reinigungsmittel für Haustiere und Menschen gleichermaßen gefährlich sein.

Für Haustiere sind die Gefahren von Reinigern besonders hoch. Ihre empfindlichen Nasen können von den Chemikalien in den Reinigungsmitteln gereizt werden, was zu Atemnot und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Darüber hinaus können Haustiere, die mit Reinigungsmitteln in Kontakt kommen, an Hautverbrennungen, Augenschäden und Vergiftungen erkranken. Am aggressivsten sind Chlor, Ammoniak und Benzalkoniumchlorid. Benzalkoniumchlorid befindet sich in fast allen Putzmitteln mit antibakterieller oder desinfizierender Wirkung.

Kleiner weißer Hund blickt von seinem fast leer gefressenen Futternapf auf
Gerade bei der Reinigung von Futternäpfen sollte auf scharfe Reinigungsmittel verzichtet werden, Bildquelle: M Burke/Unsplash.

Wie kommen unsere Haustiere mit Reinigern in Kontakt? 

  • Wenn Katzen/Hunde über gerade geputzte Flächen laufen und sich anschließend putzen, und die Pfoten ablecken.
  • Hunde stoßen manchmal ein Gefäß um und schlecken die Flüssigkeit auf oder lecken etwas vom Boden, der kurz zuvor gereinigt wurde.
  • Der Fressnapf, der aus der Spülmaschine kommt und mit Nahrung gefüllt wird, enthält noch Spuren des Spülmaschinenreinigers.
  • Rückstände vom Waschpulver befindet sich auf der Decke, auf der Ihr Hund oder Ihre Katze so gerne liegen.
  • Synthetische Raumerfrischer oder Duftspender, die sich in der Luft verteilen, werden über die Atmung in die Lungen transportiert. Da die Atemfrequenz eines Tieres schneller als die eines Menschen ist, können sie einer stärkeren toxischen Belastung ausgesetzt sein.
  • Shampoos enthalten oft Tenside, welche Wasser und Fett verbinden sollen. Diese waschaktiven Substanzen dienen auch der Schaumbildung und sind sowohl für die Umwelt als auch für Hunde und Katzen giftig.

Nun aber die gute Nachricht:

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Alternativen zu den Reinigungsmitteln auf Chemiebasis.

Hausputz mit der Kraft der Natur

Ich habe auch lange gesucht und bin bei 100% reinen ätherischen Ölen hängen geblieben. Die Vorteile liegen auf der Hand. Ätherische Öle tun nicht nur Körper und Seele gut, mit ihrem Duft erfrischen sie die Luft und ihre keimreduzierende und fettlösende Aktivität macht sie zu überaus nützlichen Helfern im Putzwasser.

Diffuser aus Holz
100% ätherische Öle können eine Alternative zu synthetisch hergestellten Putzmitteln sein, vor allem wenn Haustiere und / oder Kleinkinder im Haushalt leben, Bildquelle: asundermeier/Pixabay.

Aber nicht nur im Putzwasser schmeicheln die Düfte unserer Nase und der unserer Haustiere, die Naturdüfte sind wohltuend und stabilisieren im Idealfall sogar noch zusätzlich unser Immunsystem. Darüber hinaus sind ätherische Öle in diesen winzigen Mengen auch verträglich für die Umwelt, wohingegen synthetische Duftstoffe schwerer abbaubar und unter anderem auch gefährlich für Mikroorganismen und Tiere in unseren Gewässern sind (vgl. Bayrisches Landesamt für Umwelt)

Ätherische Öle, und ich spreche hier nur von 100% reinen therapeutischen Ölen, kombinieren also nicht nur das Wohlbefinden von Mensch und Tier mit ihren sanften antiseptischen Eigenschaften, sie sind sogar noch sparsamer und preiswerter als Produkte internationaler Konzerne, die oft mit viel Wasser gestreckt sind. Zudem helfen sie uns, unnötigen Plastikmüll zu reduzieren.

Bitte entscheiden Sie sich bewusst für umweltfreundliche und ungiftige Reinigungsmittel, um die Sicherheit und vor allen Ihre Gesundheit und die von den in Ihrem Haushalt lebenden Tieren und Kindern zu gewährleisten.

Katze und Hund, wie hier mein Sammy, lieben ein sauberes Zuhause, solange mit dem Einsatz von Reinigungsmitteln nicht übertrieben wird, Bildquelle: Martin Gräber.

Mein Fazit lautet: Umwelteinflüsse können wir nicht verhindern, aber in den eigenen 4 Wänden schon.

Tierische Grüße
Simone Gräber


Übrigens: Über diese und weitere Themen rund um Ihren geliebten Vierbeiner sprechen wir auch in unserer monatlichen kostenfreien Online-Tiersprechstunde – jeden ersten Donnerstag im Monat, um 19.30 Uhr, nach dem Motto Sie fragen, wir antworten.

Anmeldung bei Heike Ochel-Herwig unter [email protected].

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