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Tief verschneite Landschaft und Sport auf der Piste an der frischen Luft: Für viele ist der Skiurlaub die schönste Zeit des Jahres. Modernste Pisten- und Liftanlagen sorgen für Komfort auf dem Berg. Um die Sicherheit muss sich aber jeder selbst kümmern. 

Ski und Rodel gut heißt es jetzt wieder in den Alpen. In der letzten Saison waren mehr als vier Millionen Deutsche auf Skipisten unterwegs. Ob Ferien mit der Familie, in Gruppen oder mit der Schule: Um das Winterwunderland sorgenfrei genießen zu können, heißt es vor der ersten Abfahrt, für die richtige Ausrüstung zu sorgen.

Gerade für Kinder gilt: Helm tragen sollte Pflicht sein!

Skihelmpflicht für Skifahrer und Snowboarder

Österreich: Skihelmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren (Steiermark, Burgenland, Wien, Niederösterreich, Kärnten & Salzburg)

Italien: Skihelmpflicht für Kinder bis 14 Jahren

Polen: Skihelmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren

Für Deutschland, Schweiz und Frankreich gilt derzeit noch keine Skihelmpflicht, ist jedoch trotzdem zu empfehlen.

Sicher auf der Piste unterwegs

Laut Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) ist die Zahl der Skiunfälle im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen – 2015/2016 mussten fast 42.000 Skifahrer ärztlich versorgt werden. Zu den häufigsten Verletzungen gehören nach Knie- und Schulterbeschwerden auch Kopfverletzungen. Ein Skihelm ist die beste und einfachste Lösung, um das Risiko schwerer Kopfverletzungen zu verringern.

Helmpflicht auf der Piste sollte selbstverständlich sein
Quelle: snow-news

Auch wenn es in Deutschland, der Schweiz und Frankreich keine explizite Helmpflicht gibt, sind Helme inzwischen weit verbreitet und etwa in Skischulen eine Selbstverständlichkeit. «Fast alle Kinder tragen auf deutschen Pisten heute einen Skihelm», sagt Andreas König, Sicherheitsexperte beim deutschen Skiverband. «Auch die meisten Erwachsenen (über 85 Prozent) haben verstanden, wie wichtig es ist, einen Helm zu tragen. Zur eigenen Sicherheit, aber auch in Vorbildfunktion.» Wichtig ist es auch, die FIS-Regeln zu kennen und zu beherzigen.

Die FIS-Regeln sollten Sie kennen:

  1. Rücksicht auf die Anderen
    Jeder Skifahrer muss sich stets so verhalten, dass er keinen Anderen gefährdet oder schädigt.
  2.  Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
    Jeder Skifahrer muss auf die Sicht achten. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.
  3. Wahl der Fahrspur
    Der von hinten kommende Skifahrer muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer nicht gefährdet.
  4. Überholen
    Überholt werden darf von oben nach unten, von rechts oder links, aber immer mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer für alle seine Bewegungen genügend Raum läßt.
  5. Einfahren und Anfahren
    Jeder Skifahrer, der in eine Skiabfahrt einfahren oder nach einem Halt wieder anfahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
  6. Anhalten 
    Jeder Skifahrer muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.
  7. Aufstieg und Abfahrt
    Ein Skifahrer, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrtsstrecke benutzen.
  8. Beachten der Zeichen
    Jeder Skifahrer muss die Markierung und die Signalisation beachten.
  9. Verhalten bei Unfällen
    Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet.
  10. Ausweispflicht
    Jeder Skifahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

Kennzeichnung auf der Ski-Piste

Pistenmarkierung im Skiurlaub

Die Skipisten sind nach Schwierigkeitsgraden in drei Klassen eingestuft. Der Skifahrer oder Snowboarder soll dadurch vor dem Start zu einer Abfahrt die Möglichkeit haben, sich über die Anforderungen der Pisten zu informieren und sein Können darauf abzustimmen.

Leichte Skipiste Leichte Piste: blau, mit Längs- und Quergefälle bis 25 %

Anfänger sollten sich zunächst nur auf eine grüne oder blaue Piste wagen. Die grünen Pisten werden auch «Idiotenhügel» genannt. Hier drehen absolute Beginner, Kinder und Familien ihre Runden, üben den Schneepflug – die einfachste Art, zu bremsen –, fahren zum ersten Mal eine Kurve und lernen das richtige Fallen. Auch eine blaue Piste bietet gute Bedingungen für Neueinsteiger. Das Gefälle darf hier nicht mehr als 25 Prozent betragen, ausgenommen hiervon sind kurze Pistenabschnitte.

Mittelschwere Skipiste Mittelschwierige Piste: rot, mit Längs- und Quergefälle bis 40 %

Hat man die ersten Abfahrten gut gemeistert und steht sicher auf den Brettern, kann man sich mitunter auch auf eine rote Piste wagen – solch eine Abfahrt verlangt jedoch deutlich mehr Kraft, Ausdauer und Mut. Das Gefälle liegt hier auf dem Großteil der Piste bei maximal 40 Prozent. Wichtig: Beachten Sie unbedingt die  Pistenregeln  und nehmen Rücksicht auf andere Fahrer.

Schwere Skipiste Schwierige Piste: schwarz, mit Neigung über 40 %

Die schwarze Piste fordert das ganze Können eines Skifahrers heraus. Hier liegt das Gefälle bei über 40 Prozent, häufig sind die Pisten sehr schmal, vereist oder buckelig. Auf eine schwarze Piste sollte sich nur wagen, wer  richtig Skifahren kann. Viele Wintersportler überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten oder lassen sich von Mitfahrern drängen, sich ihnen anzuschließen. Ihr Motto: «Runter geht’s immer!» Das mag zwar stimmen, die Frage ist jedoch, wie es bergab geht. Niemand möchte die  Pistenrettung in Anspruch nehmen.

Nehmen Sie die Skipisten-Farben also ernst und riskieren nicht zu viel.

Skifahren in jedem Alter – Tipps für Wiedereinsteiger und Anfänger

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