Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Wer glaubt, dass Rotklee nur für das liebe Vieh auf der Wiese wächst oder für Bienen und andere Insekten interessant ist, der irrt gewaltig. Zwar hat der Rotklee keine Monographie, er wird aber schon seit langem erfolgreich in der Volksheilkunde eingesetzt.
Rotklee (Trifolium pratense) ist ein Schmetterlingsblütler, der gern auf trockenen, leichten und kalkarmen Böden in Europa, Mittelasien, Vorderindien und Nordafrika wächst. Die Pflanze besitzt eine sehr lange Pfahlwurzel und einen etwa 20-40cm hohen, kantigen Stengel (oft rot angelaufen) welcher aus einer Blattrosette entspringt. Die Blätter sitzen wechselständig am Stengel, sind weißlich behaart und dreizählig angeordnet. Die purpurroten Schmetterlingsblüten sind in Köpfchen vereinigt, selten treten Blüten auch von weißer Farbe auf.
Rotklee ist eine rasch wachsende Feldfutterpflanze mit hohem Eiweißgehalt, sie dient oft zur Gründüngung, das Kleeheu hat einen hohen Futterwert. Die weite Verbreitung der Pflanze ist heute mit diesen Eigenschaften begründet. Für Hummeln ist die Pflanze eine wichtige Nahrungsquelle. Aber sie kann eigentlich noch so viel mehr.
Was Rotklee bewirken kann
Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Isoflavonoide, Gerbstoffe, Cumarine und Glykoside. Die Isoflavone der Rotkleeextrakte binden sich an Östrogenrezeptoren und zeigen dort ihre Wirkung (Änderung der Zellfunktion). In höherer Dosierung wirken sie als Antiöstrogen. Bei klimakterischen Beschwerden lässt sich, wie mittlerweile in Studien bestätigt, eine Besserung erzielen. Außerdem wurden antioxidative und antikarzerogene Wirkungen nachgewiesen.
Die Pflanze wirkt vorbeugend bei Gefäßerkrankungen, ist blutreinigend und regt eine bessere Leber- und Gallenfunktion an. In der Volksheilkunde wird Rotklee außerdem bei Gicht und Rheuma empfohlen. Aufgrund seiner adstringierenden Eigenschaften wird die Pflanze auch in Form von Umschlägen äußerlich bei chronischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Ekzemen, sowie zur Wundbehandlung eingesetzt. Die Droge diente ebenfalls der Behandlung von Entzündungen, Geschwüren und Drüsenverhärtungen. Während der Stillzeit kann Rotkleesalbe die Brust weicher machen und so für einen besseren Milchfluss sorgen.
Nebenwirkungen sind keine bekannt. Rotkleeextrakt sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.
Im 16. Jh. hielt der Rotklee Einzug in die Kräuterbücher
Erstmalig wurde die Pflanze bei Hildegard von Bingen im 11. Jh. erwähnt, aber erst im 16. Jh. hielt er Einzug in die Kräuterbücher. Lonicerus bezeichnet ich als erweichendes und weißflussstillendes Mittel. Außerdem wird Rotklee als Mittel gegen Durchfall und Geschwüre genannt.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit in früheren Zeiten war gegen Hexen und Dämonen, wofür Rotklee in Essig angesetzt wurde und man ihn in der Wohnung versprenkelte.
Zu allen Zeiten aber auch heute noch gilt Rotklee als schmackhafte Pflanze in Salaten. Seine Blätter schmecken mild und spinatähnlich, die Blüten angenehm süßlich-mild.
Kräuterwanderungen in der Region Dresden/Freital
Wir zeigen Ihnen die Apotheke vor der Haustür, erklären die Wirkung der Heilpflanzen und wie Sie diese am besten anwenden.
Sehr interessanter Bericht 🙂