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Depressionen unter Menschen ab 50 steigen weiter an …
Der Anteil depressiver Tendenzen unter den über 50-Jährigen ist hoch und nimmt zu. Düstere Aussichten also? Nein, sagt Daniel Pusch, und empfiehlt professionelle Hilfe sowie 5 wissenschaftlich belegte Empfehlungen, die psychische Belastungen deutlich mildern und das Leben lebenswert machen – unter blauem Himmel.
Ein Artikel von
Dipl. Vw. Daniel Pusch, der selbst durch eine schwere Depression durchgegangen ist und dadurch viel lernen konnte. Daraus wurde nicht nur die vollständige Heilung, sondern auch eine Profession. Er gründetet zusammen mit renommierten Psychologen, Professoren und Ärzten die Deutsche Gesellschaft für Stressprävention sowie die Deutsche Gesellschaft für digitale Gesundheitsanwendungen e.V. in Köln.
Zusammen produzieren Sie heute präventive Gesundheits-Apps, die erkennen, was dem Nutzer hilft und dann 1:1 angepasst an die Themen coachen.
Psychische Belastungen von über 50-Jährigen nehmen seit Jahren ungebremst zu. Das zeigt eine aktuelle Studie der Krankenkasse AOK Plus aus dem Jahr 2022, die Versicherten-Daten ausgewertet hat. Man hat dabei bis ins Jahr 2016 zurückgeblickt und festgestellt, dass unter allen Krankheitsformen die psychischen Erkrankungen zahlenmäßig mit großer Dynamik zunehmen. Flankiert wird dieser Lagebericht durch Metastudien verschiedener Krankenkassen und Universitätskliniken, die Folgendes prognostizieren:
Depressionen zählen bereits seit vielen Jahren zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Menschen über 50 Jahren. Die weitere Prognose ist trübe. Der Anteil älterer Menschen wächst, und insofern steigt auch die Zahl der Menschen mit einer Altersdepression. Die Zahlen sind beunruhigend: Schätzungsweise 40% der Menschen über 65 Jahren haben depressive Symptome, in Pflegeheimen liegt der Anteil sogar bei bis zu 50%, besagt eine Studie der Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Köln. Die Zahlen machen deutlich: Depressionen zählen neben der Demenz zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Menschen jenseits der 50. Die Altersdepression wird in den kommenden Jahren zu einer zentralen gesellschaftlichen Herausforderung.
Aber kann man den Zahlen trauen, fragen die Skeptiker zu Recht: Steigen die Zahlen wirklich oder werden heute nur mehr Diagnosen gestellt? Wird also etwas, das es auch früher schon gab, heute einfach als Depression klassifiziert? Oder glaubt man den Gegenargumenten und demnach macht die moderne Welt uns Menschen schneller krank. Denn anders als frühere Generationen leben wir in einer beschleunigten, hektischen und wettbewerbsorientierten Welt, was chronisch nervös machen und somit in eine Depression führen kann. Die Antwort ist, nachdem man mit kühlem Kopf Daten aus Untersuchungen analysiert, dass beides stimmt.
Altersdepressionen wurden viel zu lange nicht erkannt. In den meisten Fällen dauert es viele Jahre bis zur Diagnosestellung – unnötige Jahre der Dunkelheit. Das muss sich ändern. Und zum Glück zeigt der Trend in die richtige Richtung: Immer mehr Menschen haben einen ungetrübten Blick auf ihre psychische Situation. Ein erster wichtiger Schritt zur Heilung. Denn die Hemmeschwelle mit einer Depression zum Arzt zu gehen, ist gesunken. Psychische Erkrankungen sind nicht mehr wirklich stigmatisiert – und das ist gut so. Denn nur so können wir ehrlich mit uns selbst sein und ehrlich auch mit anderen – den Liebsten, dem Arbeitgeber oder aber dem Arzt / der Ärztin.
Das schnell drehende Karussell
Abseits dieser neuen Sensibilität und Ehrlichkeit mit dem Umgang von Belastungen: die Zahlen steigen unabhängig davon. Die Ursache ist oft chronischer Stress. Denn wir leben auf einem Karussell, das sich immer schneller dreht. Das kann Freude machen wie früher auf der Kirmes oder aber Schwindel verursachen. Vielen wird eher schwindelig, denn wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der alles auf Optimierung ausgerichtet ist. Im Beruf gilt es, Prozesse, Projekte und Umsätze zu optimieren und im Privaten steht die Ampel auf Selbstoptimierung. Fotos und Videos vom tollen Leben der anderen gaukeln uns vor, das Leben sei ein einziger Palmenstrand. Und wir fühlen uns dabei nicht unbedingt besser. Wir wollen dann auch den Strand oder aber den bestmöglichen Menschen aus uns machen. Das wiederum beunruhigt uns und lässt die Stress-Hormonachse anspringen. Cortisol, Adrenalin und Blutzucker aktivieren uns. Eigentlich eine wunderbare biologische Funktion, denn so können wir Gefahrensituationen angemessen begegnen. Aber nicht im Dauerzustand und auch nicht im Nachtmodus wie so oft. Denn chronischer Stress schadet irgendwann dem Immunsystem, was wiederum Entzündungen begünstigt und diese wiederum psychische Leiden.
Biologisch sind wir nicht „vorbereitet“ für dieses „neue“ Leben, in dem sich nicht mehr nur die Jahreszeiten ändern, sondern nahezu alles und ständig. Neudeutsch sprechen viele Manager heute von disruptiven Zeiten. Alles ist im Wandel: neue Trends, Jobs und das ganze Weltgeschehen: Corona wird abgelöst vom Ukraine-Krieg und was folgt darauf? Unser Stresssystem mag die Informationsflut und Komplexität überhaupt nicht. Also Hände weg von chronischem Stress – zugegeben salopp formuliert, aber deswegen nicht minder war.
Die Glückshormone und der Darm
Als Folge einer chronisch aktivierten Stress-Hormon-Achse treten immer häufiger psychische Erkrankungen wie Depressionen auf. Und die kommt oft nicht allein: Während einer depressiven Episode leidet meist auch die Darmflora und damit das Immunsystem. Denn der Darm schaltet im Krisenmodus auf Stand-by. Die Nährstoffversorgung wird reduziert und in der Folge fehlt es oft auch an Glücksbotenstoffen wie Serotonin, denn über 90% des Serotonins und 50% werden im Darm produziert.
Und der Leidensdruck ist groß. Denn wer depressiv ist, geht weniger unter Menschen und isoliert sich. Es geht dann nur noch darum, durch den Tag zu kommen. Im Beruf gilt dann: Augen zu und durch. Und für viele Rentner/innen ist der Fernsehsessel der engste Vertraute – meist von morgens bis abends. Doch ausgerechnet diese Inaktivität heizt die trübe Stimmung noch weiter an. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Hinzu kommt: Gerade Menschen ab 50 sind wenig weinerlich, wenn es um die Psyche geht. Man ignoriert die trübe Stimmung, auch weil man es so gelernt hat, denn die Erziehung war eine andere als heute. Das Wehklagen richtet sich viel mehr auf körperliche Symptome wie Rücken- oder Gelenkschmerzen. Und das Umfeld hält die Traurigkeit sozusagen für eine normale Reaktion auf die Bitternisse im Alter. „So ist es halt, wenn man älter wird“, heißt es dann. So glauben 90% der Deutschen, dass eine Depression überwiegend eine Folge von anderen Krankheiten, Stress, Einsamkeit oder Schicksalsschlägen ist. Dem ist aber nicht so.
Erkennen, handeln und glücklich leben
Umso wichtiger ist es zu erkennen und zu differenzieren, wann sich einfach nur ein paar schlechte Tage aneinanderreihen oder wann sich der Himmel dauerhaft grau einfärbt – ganz ohne Sonnenstrahlen. Häufig ist der Hausarzt der Ansprechpartner und stellt eine erste Diagnose. Diagnostisch in fachlich besseren Händen ist man allerdings bei Psychologen und Psychiatern.
Und wer eine erste Selbsteinschätzung vornehmen will: Für eine depressive Erkrankung sprechen tägliche Zustände wie etwa Gefühllosigkeit (innerliche Versteinerung) oder Schuldgefühle – z.B. eine Belastung für die Familie zu sein. Auch Antriebslosigkeit – das Gefühl, dass einem morgens noch vor dem Aufstehen ein Elefant auf der Brust steht, ist ein Indikator genauso wie ständige Erschöpfung oder Daueranspannung („wie vor einer Prüfung“).
Und wer abseits von Ärzten oder Psychologen Gutes für sich selbst tun will, der kann für einen eigenen Schutzwall sorgen. Denn – und das ist die gute Nachricht – man kann selbst ganz viel dazu beitragen, unbeschwert unter einem blauem Himmel zu leben.
Dafür meine wissenschaftlich belegten Top 5 – Empfehlungen:
Nr. 1: Glückliche Darmflora – glückliches Leben
Zugegeben ein etwas überspitzter Titel. Aber auch nicht unwahr, denn über die Darm-Hirnachse herrscht reger Verkehr. Das Mikrobiom im Darm sorgt für die Produktion von Glückshormonen. Das funktioniert aber nur unfallfrei, wenn das Mikrobiom seine Nahrung bekommt – seine Lieblingsspeise sind Ballaststoffe. Und wenn es nicht täglich Unmengen an Zucker und gesättigten Fetten zu verarbeiten hat.
Mein Tipp: Fördern Sie die Produktion von Glückshormonen und sorgen Sie für eine entspannte Stimmung. Nehmen Sie täglich viele Ballaststoffe zu sich: Z.B. durch Kartoffeln, Brokkoli, Paprika, Schwarzwurzeln, aber auch Vollkornbrot oder Erbsen, Bohnen und Linsen. Auch Obst liefert viel davon, zum Beispiel Beeren, Äpfel, Birnen, Pflaumen. Alle unbedingt mit Schalen essen, denn hier sitzen die Ballaststoffe noch reichlicher. Sie können diese Obstsorten auch getrocknet essen. Das Mikrobiom liebt übrigens auch Sauerkraut und anderes Eingelegtes wie saure Gurken.
Und jetzt kommen noch ein paar Tricks – sozusagen – Ballaststoff-Bomben: Weizenkleie, Leinsamen, Chiasamen oder Flohsamenschalen. Wenn Sie sich hier inspirieren lassen wollen, finden Sie im Internet viele tolle Rezepte und Anwendungstipp. Stichworte sind Depression + Darm + Ballaststoffe.
Nr. 2 Bewegung und Sport – ein gutes Team für einen klaren Geist
Medizinisch unzweifelhaft ist, dass Bewegung und leichter Sport dazu beitragen können, depressiven Symptomen oder sogar Erkrankungen entgegenzuwirken. Geist und Körper sind über unseren Vagus-Nerv miteinander verbunden. Ist der Geist trübe und traurig, kann ihn ein aktivierter Körper wieder viel Kraft geben zur Heilung – nicht zuletzt, weil uns der „Belohnungs-Neurotransmitter“ Dopamin ein wohliges Gefühl schenkt. Zudem können häufige Spaziergänge oder kleine Sporteinheiten (leichter Sport reicht vollkommen aus) an regelmäßigen Terminen einen geregelten Tagesablauf fördern. Und wer einen Garten hat, der sollte es „sich gönnen“ sich schmutzig zu machen, denn Gartenarbeit lässt trübe Gedanken verschwinden.
Nr. 3: Mein Freund der Wald.
Wer im Wald ist, der spürt ganz instinktiv: Wald tut gut. Und wer das nicht direkt spürt, z.B. weil man sich gerade gestresst oder sogar depressiv fühlt, der spürt es später, wenn er wieder zu Hause ist. Doch woher kommt das? Wissenschaftler auf der ganzen Welt untersuchen dieses Phänomen und liefern immer wieder Erklärungen: Fest steht, dass Waldluft 90% weniger Staubteilchen enthält als Stadtluft. Und dass sie Stoffe enthält, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken und Stress abbauen. So konnte eine Studie der Universität Essen herausfinden, dass allein der Anblick von Bäumen ein hohes Stresslevel (hoher Sympathikus) messbar abfedert und die Nervosität zurückfahrt (Parasympathikus). Der Umweltpsychologe Dr. Marc Berman von der Universität Chicago konnte 2015 ermitteln: Je weniger Bäume in einer Wohngegend stehen, desto höher das Risiko für typische Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Schwäche, Bluthochdruck oder Diabetes. Auch Patienten, die nach einer OP aus dem Krankenhausfenster ins Grüne schauten, wurden schneller gesund. Die Patienten mit Baumblick benötigten auch weniger Schmerzmittel.
Und was man auch ganz ohne Wissenschaft ahnen kann, die Bäume und Sträucher – aber auch die Tiere im Wald – haben eine besondere Seele. Sich in ihrer Umgebung aufzuhalten und sich dabei auch noch zu bewegen und gute Luft zu atmen, kann einfach nur gut sein.
Nr. 4: Mach es wie mit Deinem Auto – mach ´ne Inspektion
Psychische Belastungen und speziell Depressionen können viele Ursachen haben. Tatsächlich weiß man heute in der Wissenschaft, dass psychische Belastungen meist weniger durch eine eingetrübte Stimmung entstehen, sondern ganz häufig über den Darm und eine Störung im Mikrobiom, wie oben schon beschrieben. Aber ähnlich häufig sind auch Entzündungen verantwortlich, die ganz woanders sitzen, nämlich im Gehirn. »Zwischen dem Immunsystem und dem zentralen Nervensystem (ZNS) gibt es eine ausgeprägte Interaktion«, so Professor Dr. Harald Engler von der Universität Duisburg-Essen. Wir sprachen oben über den Zusammenhang von chronischem Stress, der den Körper Abwehrkraft kostet und Entzündungen begünstigt. Und ganz häufig können Entzündungen an den Zähnen bzw. der Zahnwurzel medizinisch nachweisbar die Ursache sein für eine Depression. Das muss herausgefunden werden: was heute unsere Kfz-Werkstatt mit dem Lesegerät über die Bordelektronik über Schäden am Auto erfährt, dass können heute Ärzte für funktionale Medizin oder Ursachenmedizin herausfinden.
An dieser Stelle empfehle ich ausdrücklich 5 Medizinier, die in diesem Bereich hervorragende Arbeit leisten:
- Dr. med. Adrian Stoenescu, Wuppertal
- Zahnarzt Dr. med. dent. Louis Niessdegge, Bonn
- Mathias Salewski, Köln
- Dr. med. Wolfgang Trapp (Augenarzt, aber auch Ursachenmediziner), Bonn
- Dr. Sophia Wachner, München.
Nr. 5. Hakuna Matata
In meinem Urlaub in Kenia habe ich es erlebt: pure Armut trifft auf Traumstrände. Viele, viele Menschen dort arbeiten hart, um durchzukommen und ihren Kindern abends ein warmes Essen auf den Tisch zu bringen. Und dennoch hört man dort in jedem Gespräch, an jeder Straßenecke und unter jeder Palme „Hakuna Matata“. Überall begleitet dich dieser wunderbare Begriff, der im Deutschen so viel heißt wie: Keine Sorgen. Die Menschen in Kenia leben im Hier und Jetzt und verschwenden den Moment nicht mit Sorgen von morgen. Wir aber machen das und genau das ist eine enorme Verschwendung von Lebenszeit. Denn sind wir mal ehrlich: wie viel von dem ganzen Wahnsinn, den wir in unserem Leben bisher befürchtet haben, ist den wirklich eingetroffen? Ich wage mal die kühne Behauptung: nicht mal 5% der ausgemalten Katastrophen sind auch tatsächlich eingetreten. Warum also den Moment „das Jetzt“ vergeuden? Ein bisschen mehr „Hakuna Matata“ täte uns gut. Denn Paradise is now. Und für den Moment sollten wir unseren Innenhof jeden Tag gut kehren und unnötiges Overthinking, Sorgen und Ängste wegfegen. Klar, manche Sorgen und Ängste sind schon berechtigt. Aber nicht ständig. Der Platz in uns sollte immer gut gefegt sein. Hier empfehle ich ausdrücklich auch Achtsamkeits- oder Atemkurse. Wir haben dafür mit Nordpol 900 eine helfende App entwickelt, wie man sich wieder mehr auf den Moment konzentrieren kann – denn:
Hakuna Matata. Paradise is now.