Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Dünn, würzig und knusprig frittiert – Kartoffelchips dürfen als Partysnack oder beim Fernsehabend auf der Couch nicht fehlen. Doch wie wurde aus der Kartoffel überhaupt ein beliebter Knabberspaß? Wir kennen zwei Theorien, nach denen wir die knusprigen Kartoffelscheiben entweder einem anspruchsvollen Restaurantgast oder einem kleinen Küchenunfall zu verdanken haben.

Die Geschichte der Kartoffelchips – ein kulinarischer Racheakt …

Die erste Theorie zur Entstehungsgeschichte der Kartoffelchips beginnt im kalifornischen Saratoga Springs in den USA. Hier arbeitete George Speck, später unter dem Namen George Crum bekannt, als Koch in einem Hotel. Im August 1853 hatte der ambitionierte Küchenmeister einen äußerst anspruchsvollen Gast, den Unternehmer und Großindustriellen Cornelius Vanderbilt. Dieser ließ die von Crum aufgetischten Bratkartoffeln mehrmals in die Küche zurückgehen. Der Grund: Die Kartoffelscheiben waren ihm zu dick.

Kartoffelchips liegen in einer Schüssel und vereinzelt auf dem Tisch
Kartoffelchips – ein kulinarischer Racheakt oder ein fettiger Faxpas? Quelle: pixabay

Aus Verärgerung schnitt Crum daraufhin so dünne und krosse Kartoffelscheiben, dass sie sich nicht mehr mit der Gabel aufspießen ließen und salzte zudem noch einmal kräftig nach. Zu seiner großen Verwunderung schmeckten dem Gast die dünnen und versalzenen Kartoffelscheiben vorzüglich. Die Kartoffelchips wurden in Crums Restaurant sehr schnell zum Erfolg und fortan auf der Speisekarte angeboten.

… oder ein fettiger Fauxpas?

Eine andere Erzählung besagt, dass die Schwester von Crum eine zu dünn geschnittene Kartoffelscheibe versehentlich in heißes Fett fallen ließ. Von dem Ergebnis war George Crum so begeistert, dass er die knusprigen Kartoffelscheiben in seinem Restaurant anbot.

Welche Geschichte der Wahrheit entspricht, kann nicht genau gesagt werden. In jedem Fall spielt jedoch George Crum in beiden Erzählungen eine zentrale Rolle.

Die Kartoffelschips gingen von Saratoga in die Welt

Heute kennen wir Kartoffelchips überall auf der Welt. Den Startschuss zur industriellen Produktion gab die Erfindung einer Kartoffelschälmaschine im Jahre 1920. Doch der große Erfolg blieb erst einmal aus, da die Chips ungewürzt angeboten wurden. Der Durchbruch folgte rund 20 Jahre später durch die Erfindung einer Technik zur Zugabe von Gewürzen. Daraufhin stieg die Nachfrage an Kartoffelchips rasant an. Nach Deutschland kamen Kartoffelchips im Jahr 1951. Damals hatte der Ingenieur Heinz Flessner die Lizenz zur Produktion der knusprigen Kartoffelscheiben erworben und stellte diese vorerst in Heimarbeit gemeinsam mit seiner Frau exklusiv für amerikanische Besatzungssoldaten her. Die industrielle Produktion startete einige Jahre später.

Für alle, die ihre Kartoffelchips am liebsten täglich essen würden, haben wir ein tolles, fettfreies Rezept:

Kartoffelchips lassen sich knusprig und ganz ohne Zugabe von Fett in der Mikrowelle zubereiten. Dafür werden einfach dünne Kartoffelscheiben auf einen Spieß gesteckt und auf den Rand eines Tellers gelegt, sodass die Scheiben schweben. Je nach Wattleistung sind die fettfreien Chips aus der Mikrowelle in rund acht Minuten fertig. Alternativ gelingen selbstgemachte Kartoffelchips auch figurfreundlich im Backofen.

Kartoffelchips aus der Mikrowelle

Bei manchen Rezepten ist man ja etwas skeptisch. Vor allem, wenn sie angeblich supereinfach sind. Aber bei diesem hier hatten wir einen echten Heureka-Moment: Kartoffeln in der Mikrowelle zubereiten funktioniert! Und es ist lecker!

Zutaten für 2 Portionen

  • 2-3 mittelgroße Kartoffeln
  • Schaschlikspieße
  • Salz
  • Gewürze nach Belieben

Zubereitung

  • Die Kartoffeln schälen und dann in dünne, dünne Scheiben schneiden. Das funktioniert mit dem Gemüsehobel, aber auch mit einem Sparschäler.
  • Die rohen Chips legt Ihr dann ein paar Minuten in eine Schüssel mit kaltem Wasser, um so etwas von der Stärke auszuwaschen.
  • Anschließend das Wasser abgießen, die Scheibchen mit Küchenpapier trockentupfen und auf die Schaschlikspieße pieksen, sodass an den Enden noch etwas Platz ist – idealerweise berühren sie sich nicht.
  • Die Spießenden legt Ihr dann auf den Rand einer mikrowellenfesten Form oder Schüssel, dass die Chips „schweben“.
  • Jetzt kommt das Ganze in die Mikrowelle, je nach Wattleistung so ca. acht Minuten. Schaut vor allem gegen Ende genauer hin, denn aus eigener Erfahrung können wir sagen: Der Grat zwischen noch zu weich und schon zu knusprig ist ein extrem schmaler.

Wenn die Chips fein gebräunt und knusprig sind, holt Ihr sie aus der Mikrowelle.

Jetzt nur noch von den Spießen holen – das geht am besten, indem Ihr diese leicht dabei dreht – in einer Schüssel nach Belieben würzen und dann: ab in den Bauch mit dem leckeren fettfreien Kartoffelchips!

Weitere Informationen, vielseitige Rezepte und Tipps rund um die Kartoffel gibt es unter www.die-kartoffel.de.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.