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Fehlzeiten zu reduzieren ist eine wichtige Voraussetzung um Kosten zu senken, damit Unternehmen langfristig erfolgreich und konkurrenzfähig sind. Zu hohe Fehlzeiten sind nicht nur wegen den entstehenden Lohnfortzahlungs-Kosten ein Problem. Die abwesenden Mitarbeiter fehlen dem Unternehmen auch als Arbeitskraft und Produktionsfaktor.
Zusätzlich werden die anwesenden Mitarbeiter, die ihre Aufgaben übernehmen müssen, stärker belastet. Dadurch steigt die Gefahr von weiteren Ausfällen und es kann zu einer fatalen Entwicklung von immer höheren Fehlzeiten infolge Krankheit kommen. Doch Fehlzeiten infolge hohem Krankenstand sind nicht einfach Schicksal. Eine sinnvolle Strategie mit gezielten Maßnahmen können Fehlzeiten reduzieren und Kosten vermindern.
Ursachen von Fehlzeiten in Unternehmen
Die Ursache von Fehlzeiten sind fehlende Motivation (Absentismus), sonstige Abwesenheiten aufgrund von Zusatzurlaub, Fortbildung, usw. sowie infolge Unfall und Krankheiten. Leiden Mitarbeiter unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Rückenproblemen, Erkrankungen der Gelenke und Leberschäden, verursachen diese Krankheiten. Die führen wiederum zum Ausfall der Mitarbeiter und somit zu Kosten infolge von Fehlzeiten.
In diesem Bereich spielen in den letzten Jahren vermehrt auch die hohe Quote an Übergewichtigen eine Rolle. Wie die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) zeigt, sind 67% der Männer und 53% der Frauen übergewichtig. Problematisch ist, dass die Zahl der stark Übergewichtigen vor allem bei den Jungen deutlich anstieg: 23% der Männer sowie 24% der Frauen – also fast ein Viertel der Bevölkerung – sind adipös (BMI > 30).
Ein Verantwortlicher für die Mitarbeitergesundheit erzählte: «Übergewicht im Unternehmen ist vor allem in einer Abteilung ein Problem. Wir sind froh, wenn wir um nur 5% die daraus resultierenden Fehlzeiten reduzieren können!» Bei einer solcher Aussage stellt sich automatisch die Frage, wie hoch denn die Gesamtausfallquote in dieser Abteilung ist.
Wissenschaft findet Zusammenhang zwischen Übergewicht und längeren Fehlzeiten
Ist es tatsächlich so, dass Übergewichtige häufiger und/oder länger krank sind als Normalgewichtige? Falls diese Frage positiv beantwortet werden kann: Wieviel müssten die übergewichtigen Mitarbeiter abnehmen, damit die Fehlzeiten im Unternehmen messbar vermindert würden?
Eine große Review2 aus dem Jahre 2008 untersuchte die Frage, inwiefern das Gewicht der Mitarbeiter einen Einfluss auf die Länge der Ausfallzeit bei Krankheit hatte. Es wurde festgestellt, dass in Europa Adipöse bei Krankheit im Verhältnis zu Normalgewichtigen durchschnittlich 10 Tage länger, also doppelt so lange, von der Arbeit wegblieben! Und auch wenn bei Übergewichtigen (BMI > 25 bis 29,9) die Resultate nicht so eindeutig sind, scheint zumindest ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und erhöhten Fehlzeiten zu bestehen3. Wieviel Kosten können Unternehmen einsparen durch Vermindern von übergewichtsbedingten Fehlzeiten, indem sie gezielt die übergewichtigen Mitarbeiter unterstützen abzunehmen.
Kosten senken schon bei geringer Gewichtsabnahme
Studien zeigen, dass bei Adipösen eine Reduktion von 5% des Körpergewichts große gesundheitliche Vorteile bringt und dadurch Fehlzeiten reduzieren kann. Bei weiterer Abnahme verstärken sich die positiven Effekte auf die Gesundheit. Eine moderate Gewichtsabnahme von 5 bis 10% wirkt sich zusätzlich positiv auf die Lebensqualität und die Gelenke aus. Schaffen es demzufolge Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu unterstützen, das Übergewicht um nur 5% zu reduzieren, wirkt sich dies bereits positiv auf die Kosten infolge krankheitsbedingten Fehltagen aus.
Aus eigener Erfahrung als Übergewichtige kann ich bestätigen, dass die Motivation sich zu bewegen, mit jedem verlorenen Kilo wächst. Dazu kommt die verbesserte Beweglichkeit, die wiederum Bewegung fördert. Wie viel leichter fällt es, vom Boden etwas aufzuheben, wenn der Bauch weniger wird.
Drei Säulen für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme
Dr. Christina Holzapfel, Ernährungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Kompetenznetzes Adipositas sagte dazu, es sei wichtig, die persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen zu berücksichtigen4. Dies erhöhe das Maß und die Bereitschaft der Übergewichtigen, diagnostische und therapeutische Vorgaben zu befolgen. Empfehlenswert seien Gewichtsreduktions-Programme, die die Komponenten Ernährung, Bewegung und Verhalten einschließen und auf eine nachhaltige Lebensstil-Änderung abzielen.
Unternehmen können Mitarbeiter gezielt unterstützen und damit ihre Kosten senken
Welche Handlungsmöglichkeiten hat nun ein Unternehmen, eine solche Verhaltens- und Lebensstil-Änderung bei seinen Mitarbeitern anzustoßen, ohne die Mitarbeiter zu bevormunden? Einen möglichen Lösungsansatz bietet die individuelle typgerechte Ernährung.
Eine einfache Möglichkeit ist, durch eine individuelle Ernährungsberatung den Ernährungstyp festzustellen. Der Mitarbeiter erhält einen Flyer mit seinem persönlichen Ernährungstyp. Er zeigt ihm auf, wie er seine Ernährung individuell auf seine persönlichen Bedürfnisse angepasst, umstellen kann.
Durch das Umsetzen der Ernährungsempfehlung nehmen Übergewichtige mit wenig Aufwand ab und haben schnell erste Erfolge. Das motiviert sie weiterzumachen mit dem Ziel, auf Dauer ihr Ernährungsverhalten zu ändern mit all den oben beschriebenen, positiven, gesundheitlichen Folgen. Dadurch können Unternehmen langfristig den Krankenstand senken und Fehlzeiten vermindern.
Messbare Ergebnisse, die motivieren und Fehlzeiten reduzieren
Um im Unternehmen die Fehlzeiten zu reduzieren, ist es wichtig, dass die Mitarbeiter motiviert bleiben. Deshalb ist eine vierteljährliche Wiederholung zu empfehlen. Über das Feedback bleiben die Mitarbeiter motiviert, weiterzumachen. Für nachhaltige Erfolge sollte auch die Bewegung nicht außer Acht gelassen werden. Erinnern wir uns nochmal an die drei Säulen der Lebensstil-Änderung gemäss Dr. Christina Holzapfel: Ernährung, Bewegung und Verhalten.
Als jemand, der sein Leben lang übergewichtig war, habe ich vor gut fünf Jahren begonnen, meine Ernährung nach meinem individuellen Ernährungstyp umzustellen. Ich startete mit rund 180 kg Lebendgewicht. Heute, gut 55 Kilo leichter und immer noch motiviert weiterzumachen, kann ich bestätigen, dass eine Ernährungsumstellung mit gleichzeitiger Verhaltensumstellung langfristig Erfolg bringt.
Unternehmenskultur mit nachhaltiger Gesundheitsstrategie
Wie wenig braucht es um eine Reduktion um 5% des eigenen Körpergewichts zu erreichen. Wenn wir das bedenken, wundert man sich, wieso Unternehmen ihre Mitarbeiter bezüglich Abnehmen nicht vermehrt unterstützen, vor allem auch im Hinblick auf die sonst entstehenden Zusatzkosten. Wäre es deshalb nicht vernünftiger, die Mitarbeiter im Voraus zu unterstützen und in die Prävention zu investieren, statt im Nachhinein die Kosten für krankheitsbedingte Ausfälle zu tragen?
Und nicht zu vergessen: Eine typgerechte Ernährung ist nicht nur etwas für übergewichtige Mitarbeiter. Auch normalgewichtige Mitarbeiter profitieren von einer individuell auf sie angepassten Ernährungsempfehlung, die ihre Gesundheit unterstützt. Stammt nicht von der WHO die Aussage, dass 80% aller Erkrankungen aus falscher Ernährung entstehen?
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Ihre Susan Rothenberger
Ergebnisse der Studie DEGS11 Mensink, G.B.M. & Schienkiewitz, Anja & Haftenberger, Marjolein & Lampert, Thomas & Ziese, Thomas & Scheidt-Nave, C. (2013). Übergewicht und Adipositas in Deutschland: Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. 56.
Review2 Neovius, Kristian et al.: Obesity status and sick leave: a systematic review, in Obesity Reviews 1 2009, S. 17 – 27
Review3 van Duijvenbode DC, Hoozemans MJM, van Poppel MNM, Proper KI. The relationship between overweight and obesity, and sick leave: a systematic review. Int J Obes. (2009) 33:807–16.
Fortbildung_Schwerpunkt4 Holzapfel, Christina & Hauner, Hans. (2013). Welche Abnehmprogramme sind seriös und für wen sind sie geeignet?. MMW – Fortschritte der Medizin. 155. 45-49. 10.1007/s15006-013-0290-9.