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Herbst und Winter sind die klassische Zeit für eine Erkältung oder sogar eine ausgewachsene Grippe. In diesem Fall sollte man das Auto lieber stehen lassen, denn es besteht erhöhte Unfallgefahr.
Hohes Fieber sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen schränken die Fahrtüchtigkeit ein, die Gefahr eines Unfalls steigt. Medikamente gegen Schmerzen, Husten und Schnupfen können die Wahrnehmung und das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen. Alkoholhaltige Getränke sind in dieser Situation grundsätzlich tabu.
Erkältungskrankheiten wirken sich nachhaltig auf die Fahrtüchtigkeit aus. In einer britischen Studie wurden beim Konzentrationsvermögen und der Reaktionszeit eine Verschlechterung um durchschnittlich 11 Prozent festgestellt. Das sind Werte, wie sie auch unter Einfluss von Alkohol mit 0,5 Promille auftreten. Die Situation kann dadurch verschärft werden, dass Husten- und Niesanfälle für teilweise massive Ablenkung sorgen. Während solcher Attacken findet fast ein «Blindflug» statt, der schwere Unfälle nach sich ziehen kann.
Der Wechsel zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist auch all denjenigen dringend anzuraten, die es bereits erwischt hat. Denn Autofahrer, die von einem Husten- oder Niesanfall geschüttelt werden, sind für Sekunden massiv abgelenkt und unfähig, auf das Verkehrsgeschehen zu reagieren.
Grippe und Erkältung können Sehschärfe reduzieren
Nicht nur diejenigen Erkältungsopfer, denen die Augen tränen, sind in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt. Auch Medikamente gegen Erkältungs- und Grippebeschwerden können die Sehschärfe reduzieren, die Anpassung des Auges beim Wechsel von Hell nach Dunkel verlangsamen und das Gesichtsfeld einschränken.
Auch nicht verschreibungspflichtige Mittel haben oft unterschätzte Nebenwirkungen. Bei der Kombination verschiedener Arzneimittel ist zudem mit Wechselwirkungen zu rechnen. Auch können Medikamente in flüssiger Form Alkohol enthalten.
Der TÜV Köln hat dafür die Leistungsfähigkeit vor und nach der Einnahme von rezeptfreien Grippe- oder Hustenmitteln untersucht, und ist zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen: Beim Reaktionsvermögen wurden bis zu 21 Prozent schlechtere Werte festgestellt, und auch Wahrnehmung und Aufmerksamkeit waren stark beeinträchtigt. Ursache dafür ist, dass Hustenblocker das gesamte zentrale Nervensystem dämpfen und Grippe- und Erkältungsmittel beruhigend wirken. Die zusätzliche Einnahme selbst geringer Mengen kann die Situation noch einmal deutlich verschlechtern.
Die Folgen einer Fahrt unter Medikamenteneinfluss könnten teuer werden: Ähnlich wie bei Alkoholmissbrauch drohen nach einem verschuldeten Unfall der Verlust des Versicherungsschutzes, Bußgelder und Führerscheinentzug.
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