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Wandern und Bergsteigen zählen zu den beliebtesten Freizeitsportarten überhaupt, stärken sie doch nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch Geist und Psyche. Gerade im deutschsprachigen Raum finden sich dank der vielen Berge unzählige Möglichkeiten für die perfekte Tour im Gebirge. Dennoch sollten Sie für einen gelungenen und unfallfreien Ausflug in die Berge im Vorhinein einige Dinge beachten: Denn neben einer ausführlichen Planung ist vor allem auch die richtige Ausrüstung wesentlich.
Warum ist Wandern so gesund für Körper und Geist?
Wandern ist eine Ausdauersportart, die neben der Ausdauerleistung auch die Koordinationsfähigkeit steigert, den Body-Mass-Index (BMI) verbessert und das Herz-Kreislauf-System stärkt. Wandern eignet sich auch optimal für weniger trainierte Personen. Eine Studie des deutschen Wanderverbandes zeigte, dass sich auch kürzere Distanzen auf weniger anspruchsvollen Routen bereits positiv auf die Gesundheit auswirken können.
Außerdem werden durch das Wandern auch Geist und Psyche gestärkt. Langandauerndes Gehen in der Natur hilft nämlich Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Wandern und Bergsteigen begünstigen die Produktion von Dopamin und Serotonin, welche das Wohlbefinden stärken und helfen, Stress abzubauen.
Welche Route ist die richtige für mich?
Damit der Ausflug auf den Wanderwegen letztendlich aber unfall- und stressfrei über die Bühne geht, sollten Sie im Vorhinein einige Dinge beachten. Zuallererst gilt: die Auswahl der Wanderroute sollten Sie auf Basis Ihrer körperlichen Verfassung treffen. Denn laut Experten ist Selbstüberschätzung immer noch eine wesentliche Ursache für Unfälle in den Bergen. Vor allem Gelegenheitswanderer und –bergsteiger setzen sich oft zu hohe Ziele, da sie sich meist schwer tun den eigenen konditionellen Zustand richtig einzuschätzen.
Verausgabt man sich nämlich beim Aufstieg zu sehr, mangelt es folglich oft an Kraft für den Abstieg. Die Folgen: Konzentrationsschwierigkeiten und fehlende Trittfestigkeit durch wackelige Beine. Das Unfallrisiko erhöht sich daher enorm. Sie sollten daher schon beim Aufstieg Zeitdruck vermeiden und ein Tempo wählen, dem jeder in der Gruppe folgen kann.
Was Sie bei der Planung der Touren beachten sollten
Gerade bei längeren Touren ist eine genaue Planung mit Hilfe geeigneter Karten oder Routenplaner entscheidend. Vor allem bei mehrstündigen Touren sollten Sie eine ungefähre Zeitplanung vornehmen. Um dabei einen groben Richtwert zu erhalten, empfiehlt es sich ca. 350 Höhenmeter und 4 km Distanz pro Stunde einzurechnen. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Tempo im Aufstieg.
Wählen Sie Ihre Route so, dass Sie bei drohendem Schlechtwetter bereits wieder von Ihrer Tour zurück sind oder eine Schutzhütte rasch erreichen können. Aufgrund der erhöhten Gewittergefahr ist es vor allem im Hochsommer wichtig, dass man sich über die Wettervorhersage gut informiert.
Die richtige Ausrüstung kann Leben retten
Die Wahl der richtigen Ausrüstung richtet vor allem nach der Tour für die Sie sich entschieden haben. Je nach Wetter, Länge und Schwierigkeit der Route kann die Packliste unterschiedlich ausfallen. Ein festes Schuhwerk ist jedoch, neben einem geeigneten Rucksack, unbedingt notwendig.
Gerade wenn Sie im alpinen Bereich unterwegs sind, sind Bergschuhe mit fester Sohle ein Muss. Ansonsten würde man auf Schotter und Geröll viel zu schnell den Halt verlieren. Neben Rucksack und Schuhwerk sollten Sie auch die restliche Ausrüstung den Gegebenheiten anpassen. Vor allem warme und regenfeste Kleidung, sowie Sonnenschutz sollten in keinem Rucksack fehlen.
Spezielle Ausrüstung bei längeren Touren
Wenn Sie eine längere Tour über einen ganzen oder mehrere Tage planen, sollten Sie auch für eine Übernachtung im Freien vorbereitet sein. Denn es passiert nicht selten, dass eine Schutzhütte aufgrund von Wetter oder Dunkelheit nicht mehr rechtzeitig erreicht werden kann. Für solche Fälle eignet sich zum Beispiel ein Einmannzelt.
Es passt in jeden Wanderrucksack, ist in wenigen Sekunden aufgebaut und bietet zudem mehr Schutz und Komfort als beispielsweise ein Biwaksack. Viele Modelle bieten sogar genug Platz für zwei Personen. Zudem sollten gerade bei langen Touren folgende Dinge nicht fehlen:
- Ausreichend Nahrung und Flüssigkeit
- Zusätzliches Gewand zum Umziehen
- Wasserdichter Packsack für Trockenwäsche
- Stirnlampe
- Notfallausrüstung bestehend aus Notfalltelefon und Erste-Hilfe-Paket
Fazit
Wandern, egal ob in den Bergen oder am Flachland, ist ohne Zweifel eine der gesündesten Sportarten für Körper und Geist. Doch gerade bei längeren Touren in höheren Lagen sollte man das Risiko nicht unterschätzen und sich dementsprechend gut darauf vorbereiten. Das beginnt bereits bei Auswahl und Planung der geeigneten Route. Hier ist vor allem wichtig, dass Sie die eigene körperliche Verfassung richtig einschätzen. Auch die Wahl der geeigneten Ausrüstung ist wesentlich und kann je nach Länge und Schwierigkeit der Route variieren. Gerade bei längeren Touren kann die Packliste aber wesentlich länger ausfallen, da Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sein sollten.