Die «Lebensmittel-to-go-Kultur» hinterlässt Spuren

0
263

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Über die Hälfte der 14- bis 34-Jährigen ersetzen Mahlzeiten häufig durch schnelle Snacks unterwegs. Das entspricht einer Zunahme um zwölf Prozent innerhalb der vergangenen zwei Jahre. Die «Lebensmittel-to-go-Kultur» hinterlässt Spuren und macht sich unter anderem auch auf der Waage bemerkbar.

55 Prozent der jungen Deutschen fühlen sich zu dick und möchten gerne abnehmen. Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Studie mit mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren.

84 Prozent der Befragten würden sich zwar gerne gesünder ernähren – doch im Alltag stehen diese Vorsätze hinten an, wie die Studie belegt. «Der schnelle Snack unterwegs muss nicht ungesund sein, aber es ist bedenklich, wenn sich Menschen keine Zeit mehr nehmen, in Ruhe zu essen», sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger. «Der hastige Bissen beim Warten auf den Bus, im Gehen zur Arbeit oder während der Fahrt nach Hause ist mit einem Verlust der Wertigkeit dem Essen und dem eigenen Körper gegenüber verbunden.»

Lebensmittel-to-go-Kultur: eher einseitig und wenig energiereich

Erschwerend kommt hinzu, dass die To-go-Ernährung unterwegs eher einseitig und wenig energiereich ist. Das reichhaltig belegte Brötchen vom Bäcker, die Nudeln vom Asia-Schnellimbiss oder Currywurst mit Pommes sind ungesund, wenn sie die Ernährung dominieren. Aber auch vermeintlich gute Lebensmittel wie Smoothies sollten nur in Maßen verzehrt werden, denn diese Fruchtsäfte haben einen hohen Fructosegehalt und sind reine Kohlenhydrate. Mal ein Essen unterwegs ist okay, aber es sollte nicht regelmäßig sein.

Lebensmittel-to-go-Kultur: Essen zum mitnehmen

Grundlagen für ein gesundes Leben legen

Schon bei den ganz Kleinen werden die Grundlagen für ein gesundes Leben gelegt. Wie die Studie zeigt, achten aber längst nicht alle Eltern darauf, ihre Kinder entsprechend zu ernähren. Jeder zweite befragte junge Bundesbürger durfte in seiner Kindheit zuhause Süssigkeiten, Salzgebäck und gezuckerte Getränke in unbegrenzter Menge zu sich nehmen. Wer aus Erfahrung weiß, wie hemmungslos Kinder bei Süßem und Salzigem zugreifen, kann das nicht gutheißen.

Lebensmittel-to-go-Kultur ist bei Kindern bei Süssigkeit ausgeprägt

Männer kaufen ihre Mahlzeit übrigens am liebsten an der Tankstelle, Frauen in Fachgeschäften wie Bäckereien oder Feinkostläden. Und: Die meisten Männer (rund zwei Drittel) wissen beim Betreten des Geschäftes schon ganz genau, worauf sie Appetit haben. Sie kaufen das, was sie sich im Vorfeld überlegt haben. Frauen sind spontaner und lassen sich vom Angebot inspirieren. Auch beim Essen des bequemen Fingerfoods gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer essen den Snack noch an Ort und Stelle, Frauen beißen gerne später zu – beim Gehen, in Bus und Bahn oder doch auch erst zu Hause.

Australische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es günstiger ist, sich gesund zu ernähren, statt Fertigprodukte zu essen. Sie sagen allerdings auch: Essen zum Mitnehmen schlägt häufig ziemlich aufs Budget.

Dass es auch anders geht, zeigen die unzähligen Ideen und Beispiele für «Essen zum Mitnehmen» auf Pinterest.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.