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Darf ich mich vorstellen? Ich bin Christian Holzhausen. Auch bekannt als der Anstifter zu mehr Gelassenheit. Coach. Trainier. Speaker. Podcaster. Unternehmer. Aber noch viel wichtiger: Ehemann. Familienvater. Mensch.
Ich bekomme häufig die Frage gestellt, wieso ich denn der Anstifter zu mehr Gelassenheit bin. Im ersten Moment entgegne ich dann immer gerne mal, dass ich mich so nenne, damit ich genau solche Fragen gestellt bekomme. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Denn ja: Dieser Satz macht Menschen neugierig. Allerdings hat dieser Satz und auch meine Verbindung zu Gelassenheit eine Geschichte.
Als Landei groß geworden
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort in der Nordspitze Hessens. Unweit des Dreiländerecks Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Ein wirklich wunderbares Fleckchen Erde. In dem Ort meiner Kindheit lebten damals rund 80 Einwohner, wovon allein rund 30 Einwohner eines Altenheimes waren. Dazu kamen dann noch ein paar Hausschweine, mehrere Hunde und rund 200 Milchkühe. Klingt nach Idylle? Im Grunde war es auch so. Es handelte sich dabei um einen Landwirtschaftlichen Großbetrieb – einer so genannten Staatsdomäne.
Das Leben in einem solch kleinen Ort war durchaus speziell. Als Kind hatte ich keine Altersgenossen. Die älteren Kinder waren mindestens 4 Jahre über mir – der nächstjüngere war irgendwann mein Bruder mit 6 Jahren unterschied. So richtig viel Möglichkeit mit gleichaltrigen dummes Zeug zu machen gab es also nicht wirklich. Auch der Weg zu meinen Schulfreunden war nicht so ganz ohne. Denn es waren mindestens 10 km zurück zu legen. Und öffentliche Verkehrsmittel fuhren nur morgens in die Schule, mittags und abends wieder zurück.
So unbequem wie sich das ganze anhören mag bin ich sehr dankbar über diese Erfahrung. Denn das Leben in dieser Abgeschiedenheit in Verbindung mit der Landwirtschaft hat mir – davon bin ich überzeugt – vielen Menschen gegenüber einen echten Vorteil gebracht. Und zwar aus mehreren Gründen:
Früh gelernt alleine zu sein
Auf der einen Seite musste ich früh lernen mit mir alleine zu sein. In diesem alleine sein konnte bzw. musste ich mich mit Gefühlen wie Langeweile auseinandersetzen. Dadurch habe ich schon früh Strategien entwickelt, die es mir ermöglicht haben mit mir selber und mit dem was da ist einfach zufrieden zu sein.
Sowohl mein Vater als auch mein Großvater haben auf diesem landwirtschaftlichen Großbetrieb gearbeitet. Unser Leben hat sich also auf der anderen Seite am Verlauf der Jahreszeiten orientiert. Damals habe ich etwas wichtiges gelernt: Wenn im Frühjahr die ersten zarten Triebe des Weizens viel zu spät auf dem Feld zu sehen sind, kann der Bauer zwar ungeduldig hingehen und an den Pflänzchen ziehen – davon werden sie allerdings nicht schneller wachsen. Oder wenn im Sommer das reife Korn auf den Feldern steht und ein Unwetter angesagt ist, muss der Bauer diesem Umstand nur so hinnehmen. Er kann es nicht ändern.
Mit mir selber zufrieden, im Einklang mit der Natur sowie geduldig und gelassen sein. Das sind Tugenden, die ich früh mit auf den Weg bekommen habe. Und die mir heute in vielen Situationen helfen.
Der Start in die Selbstständigkeit
Zugegeben: Das ist noch keine wirkliche Erklärung, warum ich heute der Anstifter zu mehr Gelassenheit bin. Dazu geht die Geschichte noch ein bisschen weiter. Selbstständig gemacht habe ich mich im Jahr 2001 mit einer Werbeagentur in Form einer GbR. Viele Menschen sagten mir damals: «GbR’s halten nicht so lange». Anfangs lachte ich immer und tat das Ganze als einen Spruch ab. Ganze 9 Monate später musste ich dann aber feststellen: «GbR’s halten nicht so lange». Mein Geschäftspartner und ich gingen getrennte Wege.
Im Tagesgeschäft lag vom ersten Tage an meine Aufgabe darin, mich um die Kunden zu kümmern. Akquise. Beratung. Verkauf. Kundenbindung. Für letzteres hatte ich scheinbar schon immer ein gutes Händchen. Einige der Kundenbeziehungen der Anfangstage bestehen noch heute. Und das obwohl ich das Werbegeschäft gar nicht mehr betreibe. Auch wenn ich damals keine Ahnung hatte, was ich da genau mache war ich natürlich froh, dass mir der Umgang mit Kunden so gut gelang.
Der Wendepunkt
Eine ganz persönliche Wendung gab es im Jahr 2012. Ich war mittlerweile nicht mehr allein im Geschäft, sondern meisterte das Tagesgeschäft mit mehreren Mitarbeitern. Und irgendwie musste ich feststellen, dass meine alten Tugenden Gelassenheit und Geduld – insbesondere mit mir selber – etwas in den Hintergrund gerückt waren. In meiner Erinnerung gibt es eine Geschichte, die diese Wendung final eingeleitet hat:
Ich stand in meinem Besprechungsraum und das Telefon klingelte. Ein Blick auf das Display und ich wusste sofort, welcher Kunde anrief. Es war einer der Kunden, die ich schon seit dem Jahr 2001 also seit mehr als 10 Jahren betreuen durfte. Sofort war mir auch wieder bewusst, welcher Auftrag als letztes gelaufen war: Ein großer Katalog. Mittleres 5-stelliges Umsatzvolumen. Der Kunde hatte mir auch schon ein ausführliches Feedback gegeben, sich für die gute Arbeit bedangt und erzählt, dass sogar seine Kunden sehr zufrieden seine.
Heiß und kalt zugleich
Und noch während es klingelte und mir dieser Auftrag durch den Kopf ging merkte ich, wie es mir plötzlich heiß und kalt zugleich wurde. Von jetzt auf gleich veränderte sich meine Stimmung und ich konnte nur noch daran denken, dass der Kunde nur aus dem Grund anrief, weil er doch noch einen Fehler entdeckt hatte, den ich natürlich hätte sehen müssen. Eine Reklamation des Auftrages war natürlich die einziglogische Konsequenz.
Glücklicherweise hatte ich noch einen Funken Gelassenheit in mir und nahm dieses Gespräch so souverän wie möglich an. Am Ende war es ein nettes Telefonat und es ging nur um eine Terminvereinbarung. Allerdings reicht mir das scheinbar nicht. Denn mein nächster Gedanke am Ende des Telefonates war, dass der Kunde mir im persönlichen Gespräch die Fehler aufzeigen wollte und den Auftrag reklamieren wollte. Das Loch wurde noch tiefer.
Ich beendete das Telefonat, hatte Tränen in den Augen und fühlte mich hilflos und verzweifelt. Erst ein Anruf bei meiner damaligen Freundin, heutigen Frau konnte mich wieder Erden. Diese Erfahrung allerdings machte mir bewusst, dass es an der Zeit war, etwas zu verändern.
Der Beginn meiner Reise zur Persönlichkeitsentwicklung
Ich ging auf die Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten und stieß auf ein Institut, an dem eine NLP-Ausbildung angeboten wurde. Ich hatte zwar keine Ahnung, was dieses NLP war, wusste aber von einem Bekannten, dass er es an diesem Institut gelernt hatte, und dass er damit sehr zufrieden war. Gesagt getan.
In der Folge absolvierte ich die NLP PractitionerCoach und direkt im Anschluss die NLP MasterCoach-Ausbildung. Danach führte der Weg weiter zu einem sehr systemisch geprägten Coaching-Ansatz, dem so genannten ROMPC. Je weiter ich mit meinen Ausbildungen kam umso häufiger bekam ich Feedbacks von Gesprächspartnern, die alle einen ähnlichen Tenor hatten. Ein Unternehmer schaute mich mal nach einem Gespräch an und sagt: «Christian, ein Gespräch mit Dir ist eine wahre Entschleunigungskur.»
Wow. Ich hatte zwar keine wirkliche Ahnung, was genau ich machte um zu entschleunigen, freut mich aber über dieses Lob und die Wertschätzung. Diese fortwährenden Feedbacks brachten mich irgendwann auf die Idee, diese Fähigkeit – auch wenn ich nicht wusste, wie genau ich es machte – mit einem Claim zu benennen. Und so entstand der Anstifter zu mehr Gelassenheit.
Schritt für Schritt zur Antwort
Die Antwort, wie ich diese Gelassenheit und Entschleunigung herstelle bekam ich erst eine ganze Weile später. Den ersten Ansatz einer Antwort gab mir einer meiner Ausbilder im Rahmen meiner Coaching-Ausbildungen. Nach einer Coaching-Demonstration saß er in einer Feedbackrunde vor mir und sagte: «Christian, über Rapport brauchen wir bei Dir nicht zu sprechen. Das ist hervorragend». Rapport im NLP meint eine tiefe Vertrauensbasis, die hergestellt wird, in dem man sich auf verschiedenen Ebenen auf den Gesprächspartner einstellt. Und dieses Vertrauen sorgt ganz automatisch für Entspannung und Gelassenheit.
Was genau ich dafür tat wurde mir noch etwas später klar. Nämlich als ich mich mit einem Klienten, der zuvor in einer Burnout-Klinik war, unterhielt. Er erzählte mir, dass es in der Klinik ganz viele Übungen gab achtsam mit sich und mit anderen zu sein. Übungen, bei denen man zu 100% im Augenblick und bei dem sein sollte, was man tat. Als ich das hörte viel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war der Schlüssel.
Jetzt wusste ich, dass ich gut darin war mit andern eine Vertrauensbasis zu schaffen. Was ich schon immer tat, wenn ich mit Menschen im Gespräch war, war mich wirklich zu 100% nur auf dieses Gespräch bzw. auf diesen Gesprächspartner einzulassen. Und das führte dann immer dazu, dass sich eine tiefe Vertrauensbasis aufbauen konnte und auf Basis dieses Vertrauens konnte die Anspannung bei meinen Gesprächspartnern weichen, was am Ende als Entschleunigung oder auch Gelassenheit wahrgenommen wurde. Und dazu kommt, dass Menschen dieses auf sie einlassen einfach nicht mehr kennen, was den Effekt deutlich erhöht.
Anstifter zu mehr Gelassenheit und einem erfüllten Leben.
Heute zeige ich Menschen mit Vorliebe, wie sie selber zur Gelassenheit anstiften können. Und dabei hat das Thema mehrere Ebenen: Mehr Gelassenheit mit sich selbst, mehr Gelassenheit mit Anderen und das Verbreiten von mehr Gelassenheit.
Während das Verbreiten von mehr Gelassenheit über den Aufbau von Vertrauen relativ einfach zu lernen und realisieren ist, bedürfen die beiden weiteren Aspekte etwas mehr Zeit und die Bereitschaft an sich selbst und den eigenen «roten Knöpfen» zu arbeiten. Im Rahmen meines regelmäßig stattfindenden NLP-Seminars «Abenteuer Business-Kommunikation» legen wir unter anderem die Grundlagen für den Aufbau von Vertrauen als Basis für gelungene Kommunikation – sowohl im privaten wie im geschäftlichen Kontext.
Dieses Seminar ist für mich ein echtes Herzensthema, weil genau mit einem solchen Seminar für mich die Reise der Persönlichkeitsentwicklung begonnen hat, die noch heute mit voller Fahrt weitergeht.
Das nächste Abenteuer Business-Kommunikation findet am 25.-26.11.2019 in Kassel statt!